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Interview

Thrice: „Wir können mittlerweile besser in die dynamischen Extreme gehen“

Wie aus einem Album plötzlich zwei wurden.

VON AM 13/10/2025

Thrice haben in ihrer 27-jährigen Karriere schon einiges gewagt und viel dabei gewonnen. Es gibt irgendwo sicherlich eine Schnittmenge zwischen Platten wie “The Illusion Of Safety” (2002), “The Alchemy Index” (2007/2008) und “To Be Everywhere Is To Be Nowhere” (2016). Doch ist es die stetige Neuerfindung ihrer selbst, die das Quartett zu einer der spannendsten Rockbands der Gegenwart macht. Dass die Kalifornier dabei auch nahezu jedem Exkurs ihrer Diskografie etwas abgewinnen können, ist nichts Selbstverständliches. Selbst ihrem polternden Erstling “Identity Crisis” (2000) können sie noch mit einem Augenzwinkern begegnen. “Man kann irgendwie drüber schmunzeln.”

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Sich intensiv mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen ist etwas, das mit den immer häufiger werdenden Anniversary-Touren unumgänglich wird. Auch Thrice haben in den letzten Jahren Platten wie “The Artist In The Ambulance” (2003) und “Beggars” (2009) ausgiebig Tribut gezollt. Ersteres nahmen sie auch nochmal komplett neu im Studio auf – unmittelbar bevor sie sich in die Produktion ihres zwölften Albums “Horizons/West” begaben. Die Band selbst kann nicht so genau festhalten, ob sich daraus der wieder gewonnene Härtegrad ihrer neuen Musik erklären lässt. “Für uns fühlen sich diese Songs noch heavier an, da wir mittlerweile viel besser in die dynamischen Extreme gehen können.”

Thrice verschieben das Energielevel

Der enorme Dynamikbereich ist auch einer der Kernpunkte, die “Horizons/West” von seinem Vorgänger „Horizons/East“ (2021) unterscheiden. Thrice bringen es selbst folgendermaßen auf den Punkt: “Die Energie ist anders. ‘East’ ist eher spärlich und zart, während ‘West’ viel bewegungsbasierter und stellenweise sehr brachial ist.” Viel wahrscheinlicher lässt sich diese Energieverschiebung über die Art des Schreibens erklären, die zu Coronazeiten ja noch ein wenig anders ausfiel. “Bei ‘East’ fügten sich die Songs mehr über Einzelarbeit zusammen. Dieses Mal hatten wir eine kurze, aber intensive Writing-Phase in der wir vier in einem Raum zusammengekommen sind, um das Material gemeinsam zu formen.”

Die Grundideen für die Songs entstanden dabei auf unterschiedlichste Weise. So sind die Ursprünge von “Gnash” auf das Experimentieren von Sänger Dustin Kensrue mit verschiedenen Synth Patches auf seiner Gitarre zurückzuführen. “Zu hören wie der Ton anschwoll und wieder stoppte, ebnete den Weg dahin, wo der Song hin sollte.“ “The Dark Glow” ist ebenfalls ein Song, dessen Akustikgitarren-Intro seinen Ursprung bei ihm fand. Darauf aufbauend erarbeitete sich die Band Schicht um Schicht beim gemeinsamen Jammen. “Undertow” bildet das beste Beispiel für das Gewicht von Dynamiken. “Der Song existierte schon zu ‚East‘-Zeiten, aber in wesentlich milderer Form. […] Sein Level-Up bekam der Song, als wir die Refrains härter gestalteten.”

Gut versteckte Easter Eggs

Eine sehr besondere Entstehungsgeschichte umgibt den Song “Unitive/West”, der wohl auch die deutlichste Verbindung zum Vorgänger und seinem Closer “Unitive/East” herstellt. Dafür begaben sich Thrice nachts in einen öffentlichen Park, um dort mehrere Glocken und Windspiele selbst aufzunehmen und zu sampeln. Der auf diesen Samples aufgebaute Song folgt dem gleichen Prinzip des ersten “Unitive”-Songs: Mehrere Taktarten gegeneinander laufen lassen – mit einem besonderen Detail. “Es ist im Grunde dieselbe Idee, bloß, dass sich alle Spuren wieder nach 12 und nicht nach 11 Takten treffen, da es unser zwölftes Album ist.”

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Solche Spielereien sind einer der vielen Vorteile, wenn man als Band selbst produziert und sich wirklich Zeit nehmen kann. Dennoch beschreiben Thrice die Produktion ohne große Einschränkungen in Budget und Zeitplan als relativ geradlinig. “Es ist sehr schön, dass wir uns kennen und uns gegenseitig vertrauen. So ist es wirklich sehr einfach, gute Takes zu bekommen.” Ihr eigenes Studio, dass sie auch nach eigenen Wünschen für diesen Prozess umräumen konnten, trug entscheidend dazu bei. Trotzdem ziehen die Kalifornier die Arbeit mit einem Produzenten in Zukunft wieder in Betracht. “Es ist immer schön, etwas von jemandem zu lernen, der nicht in der Band ist.”

Im kommenden Jahr bei uns auf Tour

Mit dem Release von “Horizons/West” geht ein gigantischer Prozess ein wenig später als geplant zu Ende. Erst mitten in den Recordings zur ersten Platte entschieden sich Thrice, einen zweiten Teil mit den verbliebenen Songs zusammenzustellen, die aber in 2021 einfach noch nicht so weit waren. “Darauf zu warten war weise. Es ist ein besseres Album geworden.” Davon können wir uns im kommenden Jahr auch nochmal live überzeugen. Bassist Ed Breckenridge freut sich besonders darauf, die härteren Songs zu performen. “Ich muss nicht die ganze Zeit am Mikrofon sein, um zu singen. Also kann ich meinen Kopf rumschleudern und abrocken!”. Wir freuen uns riesig das in den folgenden Städten zu beobachten:

Tourdaten

ThriceEuropa/UK-Tour

Support: Lysistrata

  • 08.03.2026 – DE – Hamburg, Uebel & Gefährlich
  • 09.03.2026 – DE – Berlin, Columbia Theater
  • 10.03.2026 – DE – Cologne, Gloria
Thrice Europa/UK-Tour Plakat

Beitragsbild: Atiba Jefferson / Offizielles Pressefoto

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