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Sound of Suburbia: Punk- und Hardcore-Festival feiert Debüt in Mönchengladbach

Bald geht's in die erste Runde.

VON AM 17/09/2022

So ziemlich alle Teilnehmenden der Veranstaltungsbranche sind derzeit völlig desillusioniert. War nach den zwei mehr oder minder verlorenen Jahren 2020 und 2021 die Hoffnung groß, dass vor allem kleinere Konzerte und Festivals wieder mehr Zulauf genießen würden, ist dieser Effekt leider nicht eingetreten. Energiekrise, Inflation, Pandemie, Fachkräftemangel: eine wunderbare Zeit, um das Debüt eines neuen DIY-Festivals zu feiern!

Wer in Nordrhein-Westfalen aufgewachsen ist, konnte sich in Sachen musikalischer Angebote kaum beschweren – zumindest, wenn man 5-10 Jahre zurückblickt. Egal, ob in Münster, Köln, Krefeld, das Ruhrgebiet oder auch in Mönchengladbach: NRW ist für seine zahlreichen Künstler:innen, Konzertreihen und fleißigen Veranstalter:innen bekannt gewesen und bot daher auch immer wieder Anlaufstellen für neue Bands, die kleine und große Bühnen bespielen wollten.

Genreübergreifend hat sich das Bild in vielen Regionen über die Jahre verändert. Viele Konzertreihen wurden aus Zeit- oder Publikumsmangel eingestampft, Locations wurden geschlossen und viele wichtige Vertreter:innen, die sich oftmals ehrenamtlich und neben Jobs und Familie engagiert hatten, haben sich mit der Zeit aus der Szene verabschiedet und dadurch große Lücken hinterlassen. In Mönchengladbach nimmt man die Sache nun proaktiv selbst in die Hand.

Der Flyer zum Sound of Suburbia Festival 2022

 

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Mit dem Sound of Suburbia feiert am 24.09.2022 ein Festival sein Debüt, um der dortigen Region wieder eine größere Veranstaltung zu bieten, um wieder zusammenzukommen, Musik zu feiern und eben auch Flagge für eine noch immer sehr lebendige Kulturszene zu zeigen. “Im Herbst letzten Jahres haben wir uns erstmals zusammengesetzt und sind seitdem täglich als fünfer Team mit dem Festival beschäftigt”, berichtet Rene Brocher. Er ist Teil des Veranstalter-Teams, das sich aus kreativen Köpfen zusammensetzt, die allesamt schon in Bands wie AYS oder All Aboard! spielten oder auch bei Veranstaltungen wie dem Useless Fest, Burning Ice oder dem Horst Festival involviert waren. Gerade letzteres zog zwischen 2009 und 2014 mit Bands und Künstler:innen wie Kraftklub, Hundredth, Gnarwolves, Face To Face, War From A Harlots Mouth, Heisskalt, Your Demise, Touché Amoré und La Dispute, neben Cro, Bosse, Prinz Pi und Die Orsons jährlich mehrere tausend Leute an.

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Nun bekommt Mönchengladbach und der Niederrhein mit dem Sound of Suburbia ein sehr spannendes Festival geboten, das nicht nur sehr viel Herzblut, sondern vor allem auch ein ziemlich interessantes Lineup bereithält, das nicht nur Punkrock-Herzen höher schlagen lässt. Neben Newcomern wie Hippie Trim oder Sohrāb Osiris, sind auch Tusky (Ex-John Coffey), Empowerment, KMPFSPRT, Duchamp (u.a. mit Ingo von den Donots), die schwedischen Skatepunk-Legenden No Fun At All und die Headliner Muff Potter an Bord. Letztere ersetzen Turbostaat, die aus gesundheitlichen Gründen vor wenigen Wochen erstmal alle Shows auf Eis legen mussten, was natürlich auch Rene und sein Team betraf: “Tatsächlich waren die letzten Tage wirklich komplett zermürbend. Das kann man niemandem erzählen, was in solchen Fällen alles im Hintergrund abläuft. Fassen wir es mal so zusammen: Wir haben viel geflucht, gecheckt und haben sehr wenig geschlafen. Letztendlich hat sich aber alles wieder zum Guten gewendet.”  Muff Potter haben erst kürzlich ihr neues Album „Bei Aller Liebe“ veröffentlicht und sind damit direkt mal auf Platz 8 der Charts eingestiegen.

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Sein Debüt feiert das Sound of Suburbia auf dem Monforts Quartier, einer ehemaligen Maschinenfabrik in einem Industriekomplex. “Der Charme der Backsteingebäude ist erhalten geblieben, aber ordentlich aufgepäppelt worden. Wir sind in einem Bereich, der unter freiem Himmel, umgeben von Gebäuden, einem alten Schornstein und Bäumen ist. Wir haben ein stimmiges Gesamtkonzept, werden durch Deko, Licht und Upcyling Konzepte eine gute Gesamtatmosphäre erzeugen”, berichtet Rene und weist auch darauf hin, dass man explizit nicht nur die alteingesessenen, sondern auch ein jüngeres Publikum ansprechen wolle. “Es gibt einfach nichts langweiligeres als diese Gespräche zwischen alten Menschen, die sich gegenseitig ihre alten Ramones Shirts vorführen. Wir haben Bock auf frischen Wind, Inspiration und würden uns auch gerne mehr junge Bands wünschen.” Schon beim Booking habe man gemerkt, dass es teils sehr schwierig sei, Nachwuchs zu finden. Daher sei man absolut offen für jeglichen konstruktiven Input, was man noch am Konzept verbessern könnte und welche Bands in der Zukunft noch spannend wären – auch fernab von Punk und Hardcore.

Tickets für das Sound of Suburbia bekommt ihr hier. Früh erscheinen lohnt sich, denn die ersten hundert Besucher:innen erhalten einen Gutschein für ein Freigetränk und einen gratis Shot. Na dann mal Prost!

Bild: Offizielles Logo

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