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Sleep Token: Welche Thematik behandelt das neue Album „Even in Arcadia“?
Am Freitag erblickt der neue Longplayer das Licht der Welt.
VON
Julia Lotz
AM 07/05/2025
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Sleep Token mischen die Musikwelt auf – und das mehr denn je. Bereits am kommenden Freitag, den 09. Mai, bringt die maskierte Band um Fronter Vessel ihr brandneues Album „Even In Arcadia“ auf den Markt. Während die ersten drei Longplayer „Sundowning” (2019), “This Place Will Become Your Tomb” (2021) und „Take Me Back To Eden“ (2023) eine Trilogie darstellen, die mit Release des letztgenannten offiziell abgeschlossen war, bricht mit „Even In Arcadia“ eine neue Ära an. Welche – darüber streiten sich im Netz noch ein bisschen die Geister.
Die ersten drei Singles „Emergence“, „Caramel“ und „Damocles“ machten bereits deutlich, dass hier ein anderes Narrativ als bislang mitschwingt. Erstmals bringt Vessel eindeutig persönliche Komponenten in die Lyrics ein. War vorher nicht ganz klar, wie persönlich die Songs wirklich sind und unter dem Deckmantel der offiziellen Geschichte rund um die Gottheit Sleep „verborgen“ liegen, machen die bisherigen Auskopplungen klar, dass Vessel von sich selbst, d.h. der Person hinter der Maske, spricht.
Doch in welche Richtung geht „Even In Arcadia“, nachdem mit den ersten drei Platten der toxic cycle beendet zu sein schien? Welche Thematik behandeln die zehn Songs des Albums? Und wie geht es nach dem nunmehr vierten Full-Length-Player weiter?
Sleep Token brechen mit „Even In Arcadia“ mit bisherigen Konventionen
Eins lässt sich mit Sicherheit sagen: Eine ganz klare Antwort werden wir darauf nicht erwarten können. Sleep Token hüllen sich nicht nur in Masken und Gewänder, sondern auch in Schweigen.
Das offizielle Narrativ seit Launch der Band war eindeutig. Es geht in allen Songs der ersten drei Platten um Vessel und eine Gottheit namens Sleep. Letztere sei Vessel im Traum erschienen und ihm wurden Ruhm und Ehre versprochen, wenn er sie anbete. Die Songs der Band sind sogenannte „Tokens“ für diese Gottheit, Symbole der Hingabe, von denen sich Vessel die Belohnung verspricht. Klingt grundsätzlich gut – ist es aber irgendwie nicht.
Schaut man sich die Texte an, so werden oft ein Schmerz und eine Sehnsucht deutlich, die sondergleichen suchen. Sleep scheint Vessel die gesuchte Erlösung bieten zu können, aber nicht ohne einen Preis. Die Songtexte sind meist aus Vessels Perspektive an Sleep gerichtet. Spekulativ werden zwar auch andere Perspektiven eingenommen – so führt Vessel mitunter womöglich Gespräche mit sich selbst („DYWTYLM“) oder gar mit Externen („Are You Really Okay?“). Ganz eindeutig lässt sich das aber nicht sagen.
Doch nicht nur thematisch, sondern auch strukturell finden sich Parallelen in den ersten drei Alben wieder. Sie alle umfassen zwölf Songs. Manche schreiben die Hauptgeschichte jedes Albums den jeweils ersten elf Songs zu, wobei der zwölfte Song einen Epilog, also eine Art „Wrap-up“ oder ein Ausblick, darstellt.
Schon mit Blick auf die Tracklist wird klar, dass das anstehende Werk „Even In Arcadia“ mit den bisherigen Konventionen bricht. Die Platte enthält lediglich zehn Songs und unterscheidet sich somit allein schon hier von den Vorgängerstücken. Nachdem „Take Me Back To Eden“ mit „Euclid“ endete und darauf hindeutete, dass Vessel sich von Sleep lösen und etwas Neuem hingeben will, kann zum jetzigen Standpunkt aber noch nicht gesagt werden, ob „Even In Arcadia“ direkt hier anknüpft – schlicht und ergreifend aus dem Grund, dass wir den Opener „Look To Windward“ noch nicht kennen. Die erste Auskopplung „Emergence“ stellt auf dem Album den zweiten Song dar und hier wird – zumindest ohne Kontext – angedeutet, dass etwas Neues beginnt.
Welches Thema bespielt „Even In Arcadia“?
Wenngleich die Lyrics von „Emergence“ Komponenten enthalten, die an das Beziehungsdrama von Vessel und Sleep anzuknüpfen scheinen, sowohl in Form von Schmerz („I am the rose you relinquished again“) als auch Sehnsucht („You might be the one to take away the pain and let my mind go quiet“), so scheint auch ein unmittelbarer Wandel bevorzustehen.
Dass zumindest ein Bezug zu Fans oder der generellen „Außenwelt“ auch außerhalb des Vessel-Sleep-Universums eine Rolle spielt, wird spätestens mit „Caramel“ und „Damocles“ deutlich, der zweiten und dritten Vorab-Auskopplung aus „Even In Arcadia“. „Caramel“ stellte bei Release eine regelrechte Zäsur dar, denn erstmals spricht Vessel seine Fanbase konkret an, womit der Rezipient eines Sleep Token-Songs eindeutig zu identifizieren ist. Ähnlich verhält es sich mit „Damocles“. Beide Stücke handeln davon, dass der Hype, der um ihn und die Band entstanden ist, ihn einerseits ehrt, andererseits aber auch belastet. In „Caramel“ greift er diverse Grenzüberschreitungen auf, die „Fans“ in den vergangenen Jahren begangen haben.
Im Netz kursieren diverse Theorien von Fans, in welche Richtung sich die Platte thematisch entwickelt. Dass eine neue Ära anbricht, war mit Ende der Trilogie klar – dass persönliche Gefühle der Person hinter der Maske von Vessel zutage treten, kam überraschend. Ob sich die sieben anderen Songs auf „Even In Arcadia“ um ähnlich persönliche Themen dreht, bleibt abzuwarten. Unwahrscheinlich ist es allerdings nicht.
Sleep Token Release Party auf unserer MoreCore Party
Passend zum neuen Album von Sleep Token werden wir auf unseren anstehenden MoreCore Partys am Wochenende richtig steilgehen, denn in Frankfurt und Nürnberg feiern wir die offiziellen Release Partys zu „Even In Arcadia“! Alle Infos findet ihr hier und über den nachfolgenden Embed-Post.
Von Simon Niederauer und Julia Lotz
Foto: Andy Ford / Offizielles Pressebild
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