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Rock & Alternative Rock: Das waren die besten Alben 2024
Let's Rock!
VON
Tamara Jungmann
AM 05/01/2025
Geschätzte Lesezeit:
- Minuten
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Noch bis vor kurzem haben wir um den Christmas-Tree gerockt… aber das ganze letzte Jahr über sind bereits einige äußerst hochkarätige Rock-Alben erschienen, die uns in jeglicher Hinsicht zum Tanzen gebracht haben! Mal auf riesigen Stadion-Konzerten, daheim privat vor’m Radio oder vielleicht doch bei der strobobelichteten Festival-Show! Wir haben uns durch die Rock– und Alternative Rock-Alben des vergangenen Jahres gehört und präsentieren euch unsere Highlights!
The Warning – Keep Me Fed
Es ist wirklich selten, dass man die Möglichkeit hat, eine Band von ihren kleinsten Gehversuchen bis zum internationalen Durchbruch zu begleiten. The Warning haben bereits vor zehn Jahren mit ihren Coverversionen von Rock-Klassikern wie “Hysteria” oder “Enter Sandman” auf YouTube die Runde gemacht. Und schon zu diesem Zeitpunkt haben die drei Schwestern aus dem mexikanischen Monterrey durchscheinen lassen, dass sie von all dem träumen, was sie in diesem Jahr mit ihrem vierten Album erreicht haben. Aber kein Wunder, dass sie mit jener Platte nochmal einen so großen Sprung nach vorne gemacht haben. Auf “Keep Me Fed” bringt uns das Trio modernen Alternative Rock zwischen catchigen Refrains und elektrisierenden Riffs in Perfektion.
Wunderhorse – Midas
Wunderhorse ist ein waschechtes Corona-Baby. Irgendwo zwischen seinen Aktivitäten als Surflehrer, Schauspieler und Tagelöhner stampfte der britische Singer-Songwriter Jacob Slater ein Album namens “Cub” (2022) aus dem Boden, das von Kritikern mit Lob nur so überschüttet wurde. Das zur vierköpfigen Band gewachsene Projekt legte schon darauf den Fokus auf eine an die 90er angelehnte Soundästhetik, die auch den in diesem Jahr erschienenen Zweitling “Midas” umgibt. Die umfangreiche Dynamik und die emotionale Intensität machen LP Nummer 2 zu einem Erlebnis, das unter die Haut geht. Egal ob beim kratzigen Titeltrack, dem schleppenden Kopfnicker “July” oder im minimalistischen und von sanften Akustikgitarren getragenen Epilog “Aeroplane”.
Microwave – Let’s Start Degeneracy
Wenn eine Band schon darüber singt, dass sie “Bored of Being Sad” ist, dann möchte sie augenscheinlich auch nicht mehr in unserer Pop-Punk/Emo-Bestenliste aufgeführt werden. Diesen Gefallen tun wir Microwave natürlich liebend gerne. Mit “Let’s Start Degeneracy” hat die aus Atlanta stammende Band allerdings ihre Neudefinition schon auf beeindruckende Weise selbst angestoßen. Ihre Wurzeln vernachlässigen sie dabei zwar nicht vollständig, bestechen aber gerade in der zweiten Albumhälfte durch ihre Experimentierfreudigkeit. So werden bei “Omni”, “Huperzine Dreams” oder dem Titeltrack grungige Riffs durch verhallte Lead-Melodien und Hip-Hop-artige Grooves ausgetauscht. Man darf gespannt sein, welchen der vielen angedeuteten Pfade das Quartett in Zukunft intensiver entlang gehen wird.
Kissin’ Dynamite – “Back With A Bang!”
Sie waren nie komplett weg – dennoch haben Kissin‘ Dynamite gerade mal zwei Jahre nach ihrem letzten Longplayer im Juli ein fulminantes „Comeback“ gefeiert: „Back With A Bang!“ heißt es und spielt sich getreu der explosiven Musik der Süddeutschen zwischen klassischem Hard Rock und Heavy Metal, mit der richtigen Prise animierendem Stadion-Feeling ab. Schon lange ist die Kombo um Sänger und Frontmann Hannes Braun ganz vorne in der deutschen Rockszene mit dabei, daran ändert auch „Back With A Bang!“ nichts: „My Monster“, „Raise Your Glass“ und „The Devil Is A Woman“ sind hochkarätige Hymnen, die, einmal den Gehörgang erreicht, sich festsetzen und zum lautstarken Mitgrölen provozieren. Mit ihrem 80er Jahre-angehauchten Hair Metal-Style (musikalisch wie attitüdig) haben uns Kissin‘ Dynamite mit ihrem achten Album den Soundtrack für wilde Nächte in 2024 geliefert – aber auch Highlights auf ihrer großen Release-Tournee im Herbst gesetzt.
Royal Republic – “LoveCop”
Schon mal was von “Power Disco“ gehört? So bezeichnen die Schweden Royal Republic, den eigenen Musikstil. Mit ihrem in Juni veröffentlichten Album „LoveCop“ haben sie dieser Genre-Neuschöpfung definitiv alle Ehre gemacht. Bei „LoveCop“ verraten schon Titel und Cover was auf uns zu kommt: eine Wundertüte voller sexy-weirder Rock-Durchschlagskraft! 80er Jahre Melodien und Synthesizer treffen auf Eurodance-Momente und funkige Gitarren-Action. Zu viel? Möglicherweise, aber das ist uns genau so egal wie Royal Republic, die in jeden Song gegeben haben was möglich war, wodurch die Platte in keiner Sekunde Luft zum Durchatmen lässt. Es ist lustig, es ist unterhaltsam und vor allem ist es tanzbar! Der Soundtrack für spaßige, durchzechte Nächte und ein Highlight an einem verschwitzten Club- oder vibenden Festival-Abend!
Blues Pills – „Birthday“ (2. August 2024)
Sie waren dieses Jahr fast omnipräsent: Blues Pills aus Schweden. Zuletzt etwas mehr aufgefallen durch ihren psychedelischen Hippie-Sound kehren sie auf ihrem im August releasten „Birthday“-Album zurück zu Hardrock-Feeling und machen ihrem Namen mit so einigen Blues-Anwandlungen alle Ehre. Was in vielerlei Hinsicht sehr gut funktioniert hat! Im Radio liefen Tracks wie „Don’t You Love It“ auf Hot Rotation und auch die Tournee durch Europa führte stellenweise zu ausverkauften Häusern. Wie auf dem Album-Cover bereits zu sehen ist, sind Lyrics und Gesang auf Album Nummer 4 geprägt von der Schwangerschaft der Sängerin Elin Larsson, was dem Album eine besonders persönliche und emotionale Note verleiht. Der Erfolg gibt der Gruppe aus dem Norden recht, auch wenn man sich stellenweise statt der poppigen Radiotauglichkeit den Vintage-Vibe der letzten Alben zurückwünscht.
Von Malin Jerome Weber und Tamara Jungmann
Foto: The Warning / Offizielles Pressebild
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