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Heidelberg: halle02 wird bis auf weiteres keine kulturellen Veranstaltungen austragen
Selbst dann nicht, wenn sie theoretisch wieder normal möglich wären.
VON
Redaktion
AM 29/06/2020
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Es ist ganz sicher nicht das erste kulturelle Opfer der Coronakrise, doch statuiert in gewisser Weise ein Exempel: In Heidelberg wird die halle02 bis auf weiteres keine kulturellen Veranstaltungen mehr austragen.
Wie u.a. Regioactive sowie die Geschäftsleitung selbst berichten, schließt die Stätte in der baden-württembergischen Stadt für kulturelle Veranstaltungen ihre Pforten und zeigt einmal mehr, wie die Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen zur Eindämmung eine ganze Branche beeinflussen.
halle02 in Heidelberg fällt der Coronakrise zum Teil zum Opfer
Die Heidelberger halle02 bekommt, im Gegensatz zu anderen Clubs, keine staatlichen Fördermittel mehr. Dass sie auf Einnahmen aus dem laufenden Tagesgeschäft angewiesen ist, liegt auf der Hand. Die beiden Geschäftsführer Felix Grädler und Hannes Seibold lassen wissen, dass sie für Kulturveranstaltungen jeglicher Art auch nach Corona derzeit keine Möglichkeit sehen.
Man wolle sich zukünftig auf andere Business-Modelle konzentrieren. Hier sind u.a. auch Firmenveranstaltungen oder Konferenzen sowie neuartige Veranstaltungsformate gemeint.
„Wir sehen in dieser Lage kein Szenario, das unser bisheriges ökonomisches wie kulturelles Betriebskonzept in einer Mit-/Post-Corona-Phase wirtschaftlich erscheinen lässt. Und, glaubt uns, wir haben dutzende dieser Szenarien durchgespielt.
[…] Die Folgen der Corona-Pandemie können wir aber aus eigener Kraft nicht mehr stemmen. Aus diesem Grund haben wir uns schweren Herzens und nach Abwägung sämtlicher Vor- und Nachteile dazu entschieden, unser Konzept und die Marke halle02, die wir über 18 Jahre aufgebaut und entwickelt haben, bis auf weiteres zu pausieren und uns zunächst auf andere Geschäftsmodelle zu konzentrieren, um ein Überleben des Betriebes vor Ort und damit seine Existenz zu sichern.
Das bedeutet, in der halle 02 werden künftig nur noch wirtschaftlich tragbare Events stattfinden wie beispielsweise Firmenveranstaltungen, Konferenzen oder andere nicht defizitäre Formate. Auch die Entwicklung neuartiger Veranstaltungs-Konzepte ist geplant. Der Bestand der halle02 ist durch Kredite und staatliche Hilfen bis Ende 2021 gesichert.“
Die Schließung des Clubs in Heidelberg bedeutet für die ganze Region einen herben Verlust.
Wegen der Coronavirus-Pandemie sehen sich unzählige Veranstaltungs- und Kulturstätten in einer nie da gewesenen Krise. Viele stehen ohne Förderung vor dem Aus.
Die beiden Geschäftsführer der halle02 suchen keinen Schuldigen, außer vermutlich dem Virus selbst. Sie sagen: „Wir sind aktuell sehr froh, in einem demokratischen Land zu leben, dessen Regierung nüchtern und analytisch den Herausforderungen der Pandemie entgegentritt und somit das Geschehen bislang gut gemeistert hat.“
Noch ist nicht absehbar, wann Clubs ihren Regelbetrieb wieder aufnehmen können. In vielen Ländern sind zumindest kleine Konzerte und Events unter strengen Auflagen wieder erlaubt.
Bis mindestens Ende Oktober herrscht ein bislang noch bundesweites Verbot von Großveranstaltungen.
Bild: halle02 Heidelberg / Offizielles Logo
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