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Fit For An Autopsy: „Zu sehen, wie die Band in den letzten Jahren gewachsen ist, ist verblüffend“
Joe Badolato, Peter "Blue" Spinazola und Josean Orta im Interview.
VON
Julia Lotz
AM 24/08/2025
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Fit For An Autopsy haben dieses Jahr Sommerurlaub in Europa gemacht. Die US-Amerikaner sind nämlich für einige Festivalauftritte auf unseren Kontinent gekommen und haben auch einige Events hierzulande mitgenommen. Für uns Grund genug, Sänger Joe Badolato, Bassist Peter „Blue“ Spinazola und Drummer Josean Orta beim Impericon Festival zum Talk zu bitten.
Fit For An Autopsy im Interview
Ihr Auftritt beim Impericon Festival in Leipzig war dieses Jahr einer der letzten Europa-Aufritte für FFAA. Joe Badolato erinnert sich zurück an die ersten Festivalauftritte bei uns, beispielsweise Rock am Ring und Rock im Park, die die Band 2016 spielte. Die ersten allgemeinen Auftritte in Europa fanden 2013 statt, also vor mehr als einer Dekade. „Zu sehen, wie die Band in den letzten Jahren gewachsen ist, ist verblüffend“, gesteht der Frontmann.
Gegründet wurde die Formation 2008, damals noch in etwas anderer Besetzung. Zugegen waren dato aus dem heutigen Line-up lediglich die beiden Gitarristen Will Putney und Pat Sheridan. Mit ihrem kompromisslosen Deathcore gewann die Band stetig an Aufmerksamkeit. Angefangen haben sie alle klein. Joe beispielsweise wurde von seinem Onkel an die Gitarrenmusik rangeführt, wurde mit Metallica sozialisiert und begann – wie wahrscheinlich jedes Bandmitglied auf der Welt – in der elterlichen Garage. Ihn faszinierte der gutturale Gesang früh, sodass er sich aktiv damit auseinandersetzte und seine Technik über die Jahre verfeinerte.
Doch auch aus anderen musikalischen Strömungen fand man sich zusammen. Josean kommt eigentlich aus der Punkrock-Szene: „Boah, ich glaube, Fit For An Autopsy ist meine 28. Band oder so“, lacht er. „Aber ich habe sie alle geliebt. Musik ist mein Leben, es war einfach immer völlig normal für mich.“ Blue ergänzt ebenfalls lachend: „Wir haben schon früh gesagt, ‚komm schon, lass das zu unserer Persönlichkeit machen!‘ Und was soll ich sagen, here we are.“
Ob Josean und Blue sich die gesellschaftskritischen Texte aus der Punkrock-Szene mitgenommen haben? Fit For An Autopsy sind dafür bekannt, starke Gesellschaftskritik in ihren Lyrics zu verpacken. „Ich werde niemals in einer Band spielen können, in der ich keine Kritik an unserer Gesellschaft übe“, gesteht Josean. „Ich möchte mit meiner Musik etwas aussagen.“ Blue ist ebenfalls dieser Meinung und macht klar: „Musik ist Kunst, sie ist Aufstand, sie ist Kritik, sie ist Rebellion.“
Deathcore und heavy music in der heutigen Musiklandschaft
Wie schätzt die Band das Standing von Deathcore and Death Metal in der heutigen Musiklandschaft ein? „In den letzten fünf Jahren, hat sich die Bandbreite von Extreme Music so krass ausgeweitet“, so Blue. Einen Grund dafür benennt er in der Pandemie, da die Leute genügend Zeit hatten, sich auf Social Media rumzutreiben und Neues für sich zu entdecken und so kam es, dass Bands aus den extremen Genres Aufwind bekamen. „Wir befinden uns gerade in einer Art Renaissance von heavy music, was bedeutet, dass wir auch in Zukunft viele Bands mit dieser Art von Musik hören werden, da junge Acts den Großen nacheifern“, freut er sich.
Joe merkt an, dass derzeit vor allem junge Menschen die Shows der Band besuchen. Josean ergänzt: „Die Szene ist super aufgeschlossen und heißt alle willkommen. Das ist so viel wert.“ Doch das sei nicht nur im Deathcore so, die Metal-Szene im Allgemeinen habe eine Willkommenskultur sondergleichen, gibt Blue zu bedenken: „Metal und Hardcore, all das – diese Szene ist unvergleichbar und so groß wie nie!“
Als Band wollen sich Fit For An Autopsy in den kommenden Jahren nach wie vor weiterentwickeln. „Wir wollen unsere Grenzen austesten“, so Blue. „Wir probieren immer wieder Neues und wollen uns auch persönlich challengen“, so Josean.
Wir sind uns sicher, dass das gelingen wird!
Foto: Fit For An Autopsy / Offizielles Pressebild
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