Crossfaith legen Pause ein; (Ex-)Gitarrist Daiki Koide schrieb unangemessene Nachrichten an minderjährigen Fan

Nachdem Crossfaith vor wenigen Tagen ihre verbleibenden Europa-Termine kurzfristig abgesagt und Gitarrist Daiki Koide aus der Band ausgeschlossen haben, steht nun fest: Die Band legt alle ihre Aktivitäten auf unbestimmte Zeit auf Eis. Hintergrund ist ein schwerwiegender Vorfall. Der 37-jährige Koide hat über Instagram nachweislich unangemessene Nachrichten mit einem 14-jährigen Mädchen ausgetauscht. In einem aktuellen Statement schildert die Band den Vorfall ausführlich und hat unter anderem Screenshots des betreffenden Chats veröffentlicht.

Öffentlich bekannt wurde der Fall erstmals durch Falling In Reverse-Frontmann Ronnie Radke, der Crossfaith aus dem Line-up der gemeinsamen Shows strich und sowohl die Band als auch das Graspop Festival, bei dem Crossfaith am 22. Juni auftraten, öffentlich konfrontierte.

Crossfaith legen eine Pause auf unbestimmte Zeit ein

In ihrem jüngsten Statement ziehen Crossfaith nun weitreichende Konsequenzen:

„Wir entschuldigen uns hiermit aufrichtig bei der minderjährigen Person, die über Direktnachrichten von unserem ehemaligen Mitglied Daiki unangemessener Kommunikation ausgesetzt war, sowie bei ihrer Familie.

Darüber hinaus entschuldigen wir uns zutiefst für die erhebliche Besorgnis und die Unannehmlichkeiten, die allen Beteiligten und unseren Unterstützern durch die Verzögerung unserer Antwort entstanden sind.

Wir bedauern zutiefst, dass dies zu Verwirrung und einem Vertrauensverlust geführt hat. In Anbetracht der extremen Schwere und des Ernstes dieser Situation haben Crossfaith beschlossen, alle Aktivitäten für die absehbare Zukunft einzustellen.

Dementsprechend werden alle geplanten Auftritte abgesagt. Wir möchten alle Kunden, die Eintrittskarten für die Crossfaith Japan-Tour 2025 – Paint The Target – erworben haben, darüber informieren, dass eine vollständige Rückerstattung erfolgen wird.

Einzelheiten zu den Erstattungsmodalitäten werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Wir bitten um Geduld, bis wir weitere Informationen erhalten.

Wir möchten uns noch einmal bei allen entschuldigen, die durch diesen Vorfall beunruhigt wurden. Wir sind fest entschlossen, diese Angelegenheit mit größter Aufrichtigkeit anzugehen und mit Integrität weiterzumachen.“

Die gesamte Timeline

Auf der nächsten Slide liefert die Band eine detaillierte Chronologie der Ereignisse. Demnach nahm Koide am 18. Juni 2025 erstmals Kontakt zu dem 14-jährigen Fan auf. Nachdem die Mutter des Mädchens dies bemerkte, wandte sie sich an Ronnie Radke, der Crossfaith-Frontmann Kenta Koie über den Vorfall per Instagram-Direktnachricht informierte.

Laut eigener Aussage war sich die Band zu diesem Zeitpunkt noch nicht über das volle Ausmaß des Geschehens im Klaren und stellte sich zunächst schützend vor ihren Gitarristen. Erst nachdem Radke die Angelegenheit öffentlich machte, zog die Band Konsequenzen: Am 27. Juni sagten Crossfaith ihre verbliebenen Europa-Termine ab und kündigten an, den Fall intern aufzuarbeiten. Noch am selben Tag veröffentlichte Radke den kompletten Nachrichtenverlauf zwischen Koide und der Minderjährigen, woraufhin die Band am 28. Juni den sofortigen Rauswurf des Gitarristen bekanntgab.

Koide spielte zudem Gitarre bei Knosis, die sich infolge der Vorfälle ebenfalls von ihm trennten.

Crossfaith-Sänger Koie meldete sich noch einmal persönlich zu Wort und entschuldigte sich aufrichtig:

„[…] Als ich die ersten Informationen von Ronnie erhielt, konnte ich nicht glauben, dass Daiki – ein langjähriger Freund – so etwas tun konnte. Getrieben von Emotionen und dem Gefühl, die Band schützen zu müssen, habe ich schließlich Erklärungen zu seiner Verteidigung abgegeben.

Selbst nach der Durchsicht des DM-Austauschs habe ich die Schwere von Daikis Handlungen nicht ganz erfasst und deshalb nicht die Entscheidung getroffen, ihn sofort zu entlassen.

Ich erkenne jetzt, dass dies eine schwere Fehleinschätzung war, und ich denke intensiv über mein Handeln nach.[…]“

Den gesamten Post findet ihr hier:

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Bild: Crossfaith / Offizielles Pressefoto