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Kritik: Trivium - "In The Court Of The Dragon"

Trivium are back! Dabei waren sie gar nicht all zu lange weg. Erst im April letzten Jahres gab es neues ...

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Trivium are back! Dabei waren sie gar nicht all zu lange weg. Erst im April letzten Jahres gab es neues Material von der amerikanischen Metalcore-Kombo im Rahmen ihres Albums „What The Dead Men Say“. Wenig später wurden die Arbeiten an einem nächsten Langspieler angekündigt. Nun erreicht uns am 08. Oktober das zehnte Studioalbum der Band welches auf den Namen „In The Court Of The Dragon“ hört.

Trivium ist eine Band, die sich schon lange nicht mehr aus dem gegenwärtigen Metalcore-Geschehen wegdenken lässt. Seit Jahren durchgängig erfolgreich steigt die junge Band seit ihrer Gründung 1999 immer weiter in den Olymp der melodischen und harten Klänge auf. Bezeichnend ist vor allem das massive Können von Sänger und dem letzten verbliebenen Gründungsmitglied Matt Heafy, welcher sowohl mit seiner einzigartigen Stimme in den cleanen Parts überzeugen kann, als auch wenn es um brutalen Schreigesang geht. Dies bewies er bereits auf dem letzten Album “What The Dead Men Say” welches schon bereits an Perfektion praktisch nicht mehr zu übertreffen war.

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Leider konnten die Mannen davon bisher live noch nichts demonstrieren. Um die Wartezeit für ihre Fans bis zur Europa-Livetournee dieses Jahr zu verkürzen, haben Trivium bereits ihr nächstes Werk im Gepäck. “In The Court Of The Dragon” schließt sich musikalisch direkt an alte Erfolge an und klingt so, wie es sein muss – nach 100% griffiger, schneller und dynamischer Metalcore-Sause!

Im Zeichen des Drachen fackeln Trivium mal wieder erfolgreich die Hütte ab

Mit zehn Tracks und einer Spielzeit von etwas über 50 Minuten bietet uns der Longplayer einen brutal-melodischen Mix aus dynamischem E-Gitarreneinsatz, mythologisch angehauchten Tiefgang in den Lyrics und treibendem Drumspiel. Jeder Track erzählt musikalisch wie lyrisch eine eigene Geschichte und bietet Hit- sowie Ohrwurm-Potential.

Das Album startet mit dem Intro “X”, welches das Album mit epischen Klangwelten und Mönchgesängen eröffnet. Die Klänge werden lauter und gehen direkt über in “In The Court Of The Dragon”, ähnlich wie in dem bereits im Juli erschienenen Musikvideo. Bereits hier manifestiert sich wieder das typische Trivium-Erfolgskonzept: Hartes, schnelles Gitarrenspiel, melodische, dröhnende Soli und der Wechsel aus geshouteten Strophen und cleanen Vocals im Refrain.

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“Like A Sword Over Damocles” folgt auf ähnliche Art und Weise diesem Konzept und besticht mit Tempo und einem Refrain mit Ohrwurmpotential. Das Album steigert sich weiter und präsentiert als dritten Track das bereits ausgekoppelte “Feast of Fire”. Dynamik, mittelschnelles Tempo und Shouts paaren sich mit emotionalen Lyrics und machen ihn zu dem Song mit dem größten Ohrwurmpotential des Longplayers.

Ähnlich verhält es sich mit den Tracks “A Crisis Of Revalation” und “No Way Back Just Through”, wobei diese noch etwas härter und schneller daherkommen und dadurch zum Headbangen und Mitschmettern einladen. “No Way Back Just Through” überzeugt außerdem mit seinem motivierenden und hoffnungsvollen Lyrics, die durch die Clean Vocals von Heafy zusätzliche Verstärkung erfahren. Musikalisch bewegt sich das Album nicht weit weg von seinem Vorgänger “What The Dead Men Say”.

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“The Shadow Of Abattior” und “Fall Into Your Hands” sind die eher langsamen und gefühlvollen Nummern. Während der “Abattior” allerdings dabei eher eine dämonische und paranoide Atmosphäre erzeugt, klingt “Fall Into your Hands” mit über sieben Minuten Laufzeit und orchestrierten Parts sehnsüchtig und klassisch.

Ein episches Ende schafft “The Phalanx” und schließt so die mythologisch-thematisierte Klammer. Auch dieser Track ist ein Siebenminüter und klingt zu Beginn düster und doomig, fast deathig, ist aber schneller und geht schnell ins Rhythmische über. Wie bei “Fall Into Your Hands” sorgen Saiteninstrumente für eine opernhafte und epische Stimmung, welche dann in einen Schlagzeugmarsch über geht und einen Spannungsbogen aufbaut, welcher sich im finalen Ende des Tracks entlädt.

Auf “In The Court Of The Dragon” gibt es keine Überraschungen, alle Songs folgen fast ausnahmslos dem gewissen Trivium-Erfolgskonzept: Das Spiel aus Shouting und klarem Gesang, aus Härte und Softness, bahnbrechende Riffs, E-Guitar-Soli und ein treibendes Drumspiel in mittelschnellem bis schnellem Tempo.

Wer Trivium und ihre neuen Alben übrigens live erleben möchte, hat dieses und nächstes Jahr noch die Chance dazu! Zusammen mit Heaven Shall Burn, Tesseract und Fit For An Autopsy sind die Metalcore-Helden von November bis Dezember in Deutschland unterwegs.

Foto: Mike Dunn / Offizielles Pressebild

ALBUM
In The Court Of The Dragon
Künstler: Trivium

Erscheinungsdatum: 08.10.2021
Genre: , ,
Label: Roadrunner Records
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. X
  2. In The Court Of The Dragon
  3. Like A Sword Over Damocles
  4. Feast Of Fire
  5. A Crisis Of Revelation
  6. The Shadow Of The Abattoir
  7. No Way Back Just Through
  8. Fall Into Your Hands
  9. From Dawn To Decadence
  10. The Phalanx
Trivium In The Court Of The Dragon
Trivium In The Court Of The Dragon
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FAZIT
Trivium bleiben sich treu und schaffen ein neues Werk, das zwar durch und durch wie sie klingt, dennoch von Entwicklung und Progressivität gezeichnet ist. Auch schaffen sie erneut die perfekte Balance zwischen Härte und Emotion zu halten. Die Tracks laden auf der einen Seite zum Headbangen ein, auf der anderen erschaudert der Zuhörer und wird mit aufgestellten Nackenhaaren zurückgelassen. Über alles hinweg trägt sich der melodische E-Gitarreneinsatz mit starken, einprägsamen Soli, welche sich um cleane Chori oder gutturalen Bridges von Heafy anschmiegen.

Das mythologische Thema angehaucht von der japanischen Kultur sorgt sowohl für lyrische Tiefgänge, sie wird auch durch Parts wie das epische Intro, das melodische Outro von “The Phalanx” sowie durch einige klassische Streicher-Momente untermalt. Insgesamt also ein weiterer erfolgreicher Meilenstein auf Triviums Weg. Lediglich etwas Diversität fehlt diesem Konzeptalbum vielleicht, da sich das “Rezept” des typischen Trivium-Tracks durchzieht und es etwas an Abwechslung fehlt.