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Kritik: Chasing Dreams - "How It Was Supposed To Be" (EP)

Von Chasing Dreams hat man hierzulande noch nicht all zu viel gehört. Erst vor kurzem debütierte die Band mit ihrer ...

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Von Chasing Dreams hat man hierzulande noch nicht all zu viel gehört. Erst vor kurzem debütierte die Band mit ihrer ersten Single, die kurz darauf von der Debüt-EP gefolgt wurde. „How It Was Supposed To Be“ ist ein erstes Ausrufezeichen der Band aus Dorsten und liefert einen Sound, mit dem jede*r Alternative Rock-Fan Vorlieb nehmen kann.

Es dauert nicht lange, bis das Intro seine Wirkung erzielt hat und darauf vorbereitet, was mit „Haunting Me“ beginnt. Chasing Dreams liefern einen atmosphärischen Sound ab, der sich zwischen Pop-Punk-beeinflusstem Alternative Rock und subtilen Hardcore-Nuancen bestens in den Dreambound-Kosmos fügt. Kein Wunder also, dass „Endless Pain“ dort seine Prämiere feiern durfte.

Atmosphäre? können Chasing Dreams bestens!

„Haunting Me“ überrascht mit einem atmosphärischen Cleanpart. Mitsamt einer Spoken Word-Einlage erinnert dieser kurzzeitig an Kate Tempest und offenbart eine angenehme Abwechslung im Klangbild der Vocals. Dennoch kitzeln Chasing Dreams alles aus dem Refrain zu „Haunting Me“ heraus. Sie zeigen, dass sie es verstanden haben, eine catchy Popstruktur mit ihrem Sound zu vereinen.

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Wer Angst hat, dass jeder Track auf einer fünf-Track starken EP gleich klingt, wird direkt bei „Forever Bound“ eines besseren belehrt. Es gelingt der Sängerin Kim Wiesweg, sich noch stärker in den Fokus zu stellen und die Schärfe in ihrem Gesang zur Geltung zu bringen. Wieder sind es ätherische Cleangitarren, die diesmal jedoch mit elektronischen Beats unterlegt werden, die dem Sound eine Vollkommenheit verpassen.

Subtiler Hardcore-Unterton

Auch „Endless Pain“ liefert genug Platz, um sich vollends im Gesang, der mit subtilem Vibrato heraussticht, zu verlieren. Gefolgt von einem treibenden Beat geht die Leadsingle der EP jedoch mächtig nach vorne. „Endless Pain“ liefert eine musikalische Sprache, die an Heisskalt erinnert und sich etwas härteren Sphären fügt. Dazu kommt ein Refrain, der sich kurzzeitig in das Gehör prägt und dort nicht wieder rauskommen mag.

Dass „Endless Pain“ als Single ausgekoppelt wurde, liegt möglicherweise am starken Melodic Hardcore-Unterton. Dieser stellt die Bandbreite von Chasing Dreams unter Beweis und verknüpft diese mit den vorherigen Parametern geschickt.

Etwas ruhiger schließt „Broken Heart“ ab, das sich mit einer melancholischen Elegie wie ein Schleier auf die vorigen Tracks legt. Trotzdem überzeugt der Trac kmit einem dezent platzierten Breakdown inzwischen des Refrains von der härteren Seite der Band.

Letztlich sind es Synthies, die auf atmosphärische Art und Weise beginnen, was mit „In Love“ ähnlich begann. So endet die 17-minütige EP mit nachdenklich stimmenden Vibes und einem Eindruck, der dazu verleitet, sich tiefer mit den Texten der Band auseinanderzusetzen.

Foto: Chasing Dreams / Offizielles Pressebild

ALBUM
How It Was Supposed To Be (EP)
Künstler: Chasing Dreams

Erscheinungsdatum: 14.01.2022
Genre: ,
Label:
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. In Love
  2. Haunting Me
  3. Forever Bound
  4. Endless Pain
  5. Broken Heart
Chasing Dreams How It Was Supposed To Be
Chasing Dreams How It Was Supposed To Be
8
FAZIT
Chasing Dreams liefern auf ihrer EP einen runden Sound Melodic Hardcore á la "Holding Absence trifft auf As Everything Unfolds". Etwas, das den Sound der Band abhebt, ist der Gesang, der mal rotzig frech, mal ätherisch und mitreißend klingt und so für ein Alleinstellungsmerkmal sorgt. Ob in eingängigen Refrains oder kurzem Sprechgesang - Chasing Dreams heben sich vor allem dank Sängerin Kim Wiesing von anderen Bands in diesen Genresphären ab. Wie dies auf voller Länge gelingt, bleibt künftig zu beweisen. Bis dahin ist „How It Was Supposed to Be“ ein schmackhafter Appetithappen für alle Fans von moderner und atmosphärischer Rockmusik.