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AlternativeRock

Kritik: Biffy Clyro - "The Myth Of The Happily Ever After"

Letztes Jahr sah die Welt für Biffy Clyro noch ganz anders aus. Ihr achtes Studioalbum “A Celebration Of Endings” entpuppte ...

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Letztes Jahr sah die Welt für Biffy Clyro noch ganz anders aus. Ihr achtes Studioalbum “A Celebration Of Endings” entpuppte sich als kreativer Höhepunkt ihrer Karriere, den sie aber nicht live präsentieren konnten. Glücklicherweise ist eine globale Lockerung in Aussicht und deshalb erscheint die neue Platte “The Myth Of The Happily Ever After” gerade rechtzeitig, um mit den Fans zu feiern.

Bezeichnet wird der Nachfolger als “Schwesteralbum”. Unschwer zu erkennen, handelt es sich bereits beim Albumcover um eine Fortsetzung. Stilistisch ist man sich treu geblieben und bietet auch der Interpretation freien lauf. Wie sieht es mit der Musik aus – kann diese auch begeistern?

So klingt das neue Biffy Clyro-Album „The Myth Of The Happily Ever After“

Der Vorgänger wurde noch in Santa Monica und drei separaten Studios in London aufgenommen. Damit folgten sie mehr den Punk- und Pop-Wurzeln. Dagegen wurde das neuste Projekt im Homestudio in Ayrshire aufgenommen und schlägt melancholische und schwere Töne an. Man fragt sich: ist ein Unterschied in der Qualität zu hören? Keinesfalls.

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“Dum Dum” schlägt bereits einen sanfteren und melancholischen Ton, der eine philosophische Message beinhaltet. Der Mensch begeht bereits bei Start seines Lebens Fehler, in dem er lügt und die Wahrheit nicht wahrhaben möchte.

Dabei wird der Mensch als “Dum Dum” verglichen. Bereits im Film “Nachts Im Museum” gibt es dafür eine passende Szene.

Fröhlich und frech schlägt sich dagegen “Witch’s Cup” und “A Hunger In Your Heart”. Diese ähneln musikalisch gesehen dem Vorgänger, da sie mehr auf den Wurzeln beruhen. Mit ihrem ansteigenden Versen und starken Refrains sorgen sie ordentlich für Stimmung. Live werden diese sicherlich gut ankommen.

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“Separate Mission” beginnt mit einem Synth-Pop-Sound, der uns durch die Nummer begleitet. Ein wenig erinnert es an die Bands der 80er Jahre, die damit durch die Charts stürmten. Viel Abwechslung bietet er leider nicht. Erst gegen Ende ertönt ein “nettes” Solo, was den Kohl im Endeffekt leider nicht fett macht.

Mehr als nur ein Songname

Mit dem neuen Album hat sich Band auch wieder Gedanken um die Namen der Songs gemacht. Denn es handelt sich beispielsweise nicht nur um eine Metapher, sondern um die tatsächliche Bedeutung.

Ein gutes Beispiel dafür bieten “Holy Water” und “Errors In The History Of God”, die auf die Religion abzielen. Sie handeln von der Spezie des Menschen, der zwar immer wieder Fehler macht, jedoch danach strebt, sich zu verbessern.

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„Haru Urara“ ist zwar ein seltsamer Titel, besitzt jedoch eine Bedeutung. Es handelt sich um ein japanisches Rennpferd, welches über 100 Rennen verlor und zu einem Schlachter gebracht werden sollte.

Glücklicherweise setzte sich der Trainer für das Pferd ein und dieses blieb verschont.

Trotz der Niederlagen gab man nie auf und das Pferd erreichte weltweite Popularität. Und genau um diesen Fall und Aufstieg handelt es sich in diesem Song. Überwiegend ist die Stimmung relativ betrübend, bis die Musik mit dem positiven Gedanken aufsteigt und den Track vollendet.

Foto: Biffy Clyro / YouTube: „Instant History (Official Video)“

ALBUM
The Myth Of Happily Ever After
Künstler: Biffy Clyro

Erscheinungsdatum: 22.10.2021
Genre: ,
Label: Warner Music
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. DumDum
  2. A Hunger In Your Haunt
  3. Denier
  4. Separate Mission
  5. Witch's Cup
  6. Holy Water
  7. Errors In The History Of God
  8. Haru Urara
  9. Unknown Male 01
  10. Existed
  11. Slurpy Slurpy Sleep Sleep
Biffy Clyro A Myth Of Happily Ever After
Biffy Clyro A Myth Of Happily Ever After
8
FAZIT
Im Endeffekt stellt sich das Album als ein philosophischer Erguss heraus. Biffy Clyro haben sich die Zeit genommen, um gründlich darüber nachzudenken, welche Nachrichten und Bedeutungen sie mit der Welt teilen möchten. Bemerkenswert ist es dabei, dass die Inhalte möglicherweise aus persönlichen Erfahrungen geschrieben wurden, jedoch für die Interpretation offen steht. Vor allem aber versuchen sie eine positive Message zu erzeugen, aus der man Hoffnung schöpfen sollte. Doch mir persönlich fehlte etwas mehr musikalische Abwechslung, um den einen oder anderen Song mehr “unique” werden zu lassen.