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Corelumne

Sodom – oder auch #SODUMM: Die Band leistet sich den Fail der Woche

Au Backe.

VON AM 04/09/2021

Als das finnische Steelfest sein vollständiges Lineup verkündete, war die Verwunderung groß. Neben bekannten Bands wie Moonsorrow, Primordial und Deicide waren unter anderem die deutschen Sodom angekündigt. Soweit so gut, wären neben einigen Bands nicht auch Namen wie Graveland, Infernal War, Satanic Warmaster oder Inquisition gewesen. Bands, die oft mit der Neonazi-Szene in Verbindung gebracht werden und sich auch selbst teils als rechts identifizieren.

Klare Positionierung… oder?

Eine Menge Bands distanzierten sich kurz darauf hin von diesem Festival und auch einige Booking-Agenturen zogen ihre Konsequenzen – jedoch nicht Sodom, die sich wie folgt positionierten.

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Politik habe in der Musik nichts zu suchen, es sei ihnen regelrecht egal und man distanziere sich sowohl von linksorientierten als auch von rechten Bands, die ihre musikalische Plattform als Sprachrohr für politische Überzeugung nutzen. Das Festival sagten sie jedoch erstmal nicht ab.

Man kann nur hoffen, dass Sodom keine Musik hören, denn Musik ist fast immer politisch angehaucht und auch die Musik von Sodom beschäftigte sich teils mit politischen Hintergründen, wie etwa Antikriegsthematiken. Hä? Fragt man sich beim Lesen dieser Zeilen. Zu Recht!

Konsequent, stringent und aus tiefer Überzeugung

Noch kurioser der folgende Ausschnitt aus einem Interview mit The Rock Pit, bei dem Tom Angelripper 2016 folgendes anmerkte.

„I am not politically active, but this music gives me the chance to enter the stage and scream it out. That is like a therapy for me.”

Als Sodom vom Steelfest-Team gebucht wurden, war über die betreffenden Bands nichts bekannt. Es hätte ohnehin nichts geändert. Stattdessen machen sich Sodom über „politisch korrekte Bands, was auch immer das bedeute“ lustig.

Ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen, wäre für eine Band wie Sodom wohl zuviel der Politik. Sich davon zu distanzieren, gelingt auch nicht, denn man distanziert sich polemisch lieber von der Politik als Ganzes, weil man es „nicht jedem recht machen könne.“

Sodom in a nutshell: Boomer-Mentalität par excellence

„Man könne nicht 40 Jahre in diesem Business sein und jedem politischen Druck gerecht werden“. Sodom sind so lange im Business, dass sie die Endform eines weißen, alten Mannes der deutschen Heavy Metal-Landschaft einnehmen, oder wie sie selbst sagen: „Ich brauche keine Anweisungen was ich tun soll und was nicht.“

Ok, Boomer. Alles gucci! Denn Sodom stehen für „Freiheit, Frieden, Gerechtigkeit und Demokratie“, die nunja… wer sagt’s ihnen: auch politisch ist.

Kurios. Denn schlussendlich haben Sodom dann doch noch aufgrund „eigener Überzeugung“ das Festival abgesagt. Eine wahre Begründung oder eine Positionierung stand jedoch aus. Echte Überzeugung halt.

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#sodumm

Die Band hätte sich einen heftigen Shitstorm und den Verlust einiger Fans locker sparen können, hätte sie ihre Erklärungsversuche unterbunden und das Festival direkt abgesagt. Alles in allem eine dumme Aktion, die Sodom einiges an Reputation kostet und viele Fans stark verärgert. Eine Aktion, so richtig dumm, dass sie dem Bandnamen Tribut zollt.

Foto: Pixel4you / YouTube: „Interview Tom Angelripper# Sodom # Mauclub Rostock 25.01.2019“

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