News

Feature

Rock am Ring: Historie, Zahlen und weitere Fun Facts zum größten Festival Deutschlands

Ein Blick in die Vergangenheit.

VON AM 31/05/2022

Am kommenden Pfingstwochenende ist es endlich wieder so weit: Es geht für uns an den Nürburgring zu Rock am Ring!

Abgesehen von den beiden vergangen Corona-Jahren, in denen es pandemiebedingt recht ruhig um das Festival in der Eifel stand, kann Rock am Ring eine beachtliche Geschichte vorweisen. Diese und ein paar weitere interessante Facts, die ihr vielleicht noch gar nicht so auf dem Schirm hattet, präsentieren wir euch in diesem Artikel.

Der Ursprung von Rock am Ring

Bereits 1971 hatte Veranstalter Marek Lieberberg mit seinem Partner Marcel Avram die Vision, den Woodstock-Vibe in die Pfalz zu holen. So veranstalteten die beiden Anfang der 70er das erste British Rock Meeting in Speyer. 20 Mark hatte der Eintritt damals gekostet – was für diese Zeit wirklich viel Geld war. Trotz erster Stolpersteine und leichtem Chaos im organisatorischen Ablauf hatte das Festival einen hohen emotionalen Wert für die Besucher:innen und war ein wichtiger Schritt für die Rock- und Popkultur in Deutschland.

Dennoch war es so, dass die Behörden und die Bevölkerung damals noch nicht so weit und bereit waren für Festivals solchen Ausmaßes – so dauerte es nochmal 13 Jahre, bis Rock am Ring eine feste Heimatstätte, den Nürburgring, gefunden hatte. Und schon damals spielten nicht NUR Rockbands auf den Bühnen

Extravagante Künstler:innen und Bühnenentwicklung

Apropos Bühnen. 1987 setzte David Bowie seinen Willen durch, nicht auf derselben Bühne wie alle anderen Bands zu spielen, und bekam seine eigene Glass Spider-Stage aufgebaut – mit dieser speziellen Extrabehandlung ging er in die Geschichte des Festivals ein.

Bis sich allerdings die reguläre zweite Bühne auf dem Ring etablierte, vergingen noch ein paar Jahre bis in die Anfänge der 90er. 1998 gab es erstmals eine dritte Bühne, die House of Comedy Stage. Wie der Name schon sagt, traten hier hauptsächlich Künsterler:innen der vorrangig deutschen Comedy-Szene auf, wie beispielsweise Mundstuhl, Mario Barth oder auch Michael Mittermeier. Einen ausführlichen Artikel, über die skurrilsten Acts könnt ihr übrigens hier nachlesen. Bis 2002 stand Rock am Ring auch unter dem Stern, ein Rock, Pop, Indie und Comedy-Festival zu sein.

Zwischenzeitlich gab es auch noch eine vierte Bühne, das sogenannte Talent Forum, welche später zur Club Stage und wiederum ein paar Jahre später zur Alterna Stage wurde. 2022 dürfen wir Bands wie Don Broco, Spiritbox oder Akuma Six auf der Orbit Stage begrüßen.

“Echt jetzt? Noch nie?!”

Man mag meinen, “der Ring hatte sie alle” – aber kaum zu glauben, so ganz stimmt das nicht. Natürlich können nicht schon alle Rock-, Pop- und Metal-Bands der Welt auf dem Ring gespielt haben, aber die ein oder andere Bandgröße, von der man es nicht denken würde, hat den Ring bislang nie betreten.

Gehen wir zurück in die 80er, in die Anfangszeit von Rock am Ring. Bands wie Judas Priest oder Twisted Sister waren hoch im Kurs. Auch Dio, wessen Sänger Ronnie James Dio als Erfinder des “Sign of the horns” gilt, polarisierten zu der Zeit. Einen Auftritt beim Ring gab es für alle dennoch nie.

Auch Pop-Punk-Legende Blink-182, die Anfang der 2000er ihre Hochphase hatten, kennen den Ring wohl nur vom Hören-Sagen.

Bands, die zwar schon mal fest eingeplant waren, durch Unwetterwarnungen oder durch die Pandemie doch keine Show spielen konnten, sind zum Beispiel Wage War oder auch Electric Callboy. Demnach hatten auch sie noch keinen Auftritt auf dem Ring.

Ein Debüt auf dem diesjährigen Ring gibt es von Boston Manor, Måneskin, Ice Nine Kills und tatsächlich auch Scooter.

Am häufigsten konnte man übrigens Die Toten Hosen mit (Stand heute) 8 Auftritten bei Rock am Ring sehen.

Fakten, Fakten, Fakten

Hier noch ein paar random Facts und Zahlen über Technik und Besucher:innen als perfekte Vorbereitung für eure nächste Wer wird Millionär Teilnahme:

2009 gab es als besonderen Merchandise USB-Sticks mit Konzert-Mitschnitten zu kaufen. Die USB-Sticks wurden ab Freitag an allen drei Tagen verkauft. Am Sonntag konnte man sich den Stick mit zehn Live-Tracks verschiedener Bands bespielen lassen und bekam zusätzlich ein Kärtchen mit einem Code, der zum Download von zehn weiteren Songs berechtigte. Der ganze Spaß hat damals 20 Euro gekostet.

Der Besucherrekord liegt im Jahr 2016 bei 92.500 Besucher:innen, in einem der beiden Mendig-Jahre. Geht man nur von der klassischen Spielstätte, dem Nürburgring aus, liegt der Rekord bei 87.000 Leuten in den Jahren 2013 und 2017.

Ganze 83 Stromgeneratoren, davon alleine 35 für Gastronomie, ca. 500 Lautsprecher, knapp 56km Stromkabel, fast 2.000 Meter Traversen und insgesamt 7 LED-Leinwände sorgen dafür, dass wir ein fantastisches Festival erleben können. Aber die müssen natürlich erstmal auf dem Gelände von 132 Stagehands und 15 Techniker:innen aufgebaut und verlegt werden. Während des Spektakels sorgen rund 700 Security und Ordner, die mit 300 Funkgeräten ausgestattet werden, für einen geregelten Ablauf und die Sicherheit der Zuschauer:innen.

Rund um die Fläche von 80 Hektar Campingfläche und ebenfalls 80 Hektar Parkfläche, verteilen sich insgesamt 30 km Zaun, 400 Duschen, 80 mobile Lichtmasten und 10 km Wasserleitungen.

Beitragsfoto im Auftrag von MoreCore.de: Julia Strücker (Julia_Rocknrolla)

Feature

Future Palace

„Ich wusste an dem Tag gar nicht, dass gefilmt wurde!“, erklärt Maria Lessing, Sängerin von Future Palace über das Zustandekommen …

von