Rage Against The Machine: Bassist Tim Commerford kämpft gegen Prostatakrebs

Rage Against The Machine-Bassist Tim Commerford leidet an Prostata-Krebs. Das erzählte der Musiker jetzt in einem neuen Interview mit Spin.

Tim Commerford (Rage Against The Machine) kämpft gegen Krebs

Wie er in dem Talk wissen ließ, habe er sich die Prostata vor einiger Zeit operativ entfernen lassen müssen. Die OP fand zwei Monate vor dem Live-Comeback von RATM statt. Während er seine Krankheit zunächst für sich behielt, kam er während des Tourens nur schwer damit zurecht. Einige Zeit später erzählte er seinen Bandkollegen dann von seinem Leiden.

„Ich habe auf der Bühne gestanden und weinend meinen Verstärker angeschaut. Doch dann drehst du dich einfach um und schluckst es runter. Wegen Zacks Verletzung hatten wir diese kleinen Videoeinspieler geplant, die zwischen den Songblöcken eingefügt wurden. Wir sollten auf die Bühne gehen, ein paar Songs spielen, von der Bühne gehen und dann für ein paar Minuten zu den Einspielern gehen. Dann verletztere er sich und wir konnten die Bühne nicht verlassen. Also saßen wir während der Zwischensequenzen einfach nur da. Das war surreal. Ich habe mich manchmal hingesetzt und versucht, nicht an bestimmte Dinge zu denken. Das war schon seltsam. Ich behielt es für mich, als wir auf Tournee waren, und es war brutal.“

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Nach seiner Diagnose habe sich sein Leben von Grund auf geändert. Der Weg zur Akzeptanz, dass sich etwas grundlegend verändert habe, sei sehr hart für ihn gewesen. Noch immer habe er psychisch schwer damit zu kämpfen.

Eine „brutale psychologische Reise“

„Es ist eine Situation, durch die sich mein ganzes Leben verändert hat. Bei allem, was mir jetzt passiert, frage ich mich: ‚Fühle ich mich so, weil ich Krebs habe? Verliere ich meine Haare, weil ich Krebs habe?‘ Was auch immer es ist, ich frage mich, ob es passiert, weil ich Krebs habe. Und Prostatakrebs ist eine sehr, sehr, sehr schwierige Krankheit, weil sie mit der Sexualität zusammenhängt. Es ist schwer, sich davon zu lösen, und wenn man in diese Situation gezwungen wird, ist es eine brutale psychologische Reise.

Ich habe versucht, Selbsthilfegruppen zu finden, doch es ist schwer, Leute zu finden und darüber zu sprechen. Das körperliche Leiden nach der Operation… Ich habe noch nie solche Schmerzen empfunden. […] Nachdem die Schmerzen verschwunden waren, konnte ich immer noch nicht wirklich aufstehen, obwohl ich trainiere und alles Mögliche mache, aber noch größer ist der psychische Schaden. Es fällt mir sehr schwer, nicht zusammenzubrechen und emotional zu werden.“

Indem er seine Krankheit nun öffentlich macht, hofft Tim Commerford, vielleicht dem ein oder anderen Betroffenen die Augen öffnen zu können. Es sei wichtig, sich untersuchen zu lassen. Damit möchte er Hoffnung spenden und Mut geben.

„Es war schwer für mich, dem Krebs etwas Gutes abzugewinnen. Aber es gibt dieses kleine Licht am Ende des Tunnels, das ich jetzt sehe, wo ich das Gefühl habe, dass ich in anderen Bereichen etwas wirklich Gutes daraus ziehen kann. Ich hoffe, dass es eine Person gibt, die das liest und denkt: ‚Scheiße, ich muss mich untersuchen lassen‘, wenn sie davon erfährt. Es wird alles in Ordnung werden, wenn man es herausgefunden und das hilft auch mir.“

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Wir wünschen Tim Commerford alles Gute für seinen weiteren Genesungsweg. Der Musiker ist Gründungsmitglied von Rage Against The Machine und seit der Geburtsstunde anno 1991 Teil der Formation. Weiterhin war er bis zur Auflösung nach Chris Cornells Tod bei Audioslave tätig. Vergangenes Jahr stellte er sein Projekt 7D7D vor.

Bild: YouTube / Ernie Ball „Ernie Ball Music Man: Tim Commerford Artist Series StingRay Bass“