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Itchy: Die Kritik zur Band-Biografie „20 Years Down The Road“

Eine Reise durch die sympathische Bandgeschichte.

VON AM 16/06/2021

Passend zu ihrem 20-jährigen Bandjubiläum verfassten Itchy ihr zweites Buch der Bandgeschichte. Während sie in ihrem ersten Buch „How To Survive As A Rockband“ ( Ersterscheinung 2015) noch jungen aufstrebenden Bands einen Leitfaden aufzeigen wollten um eben genau das zu tun, was der Titel so schön anpries, handelt es sich bei „20 Years Down The Road – How To Survive As A Rockband Part II“ nunmehr um die eigene Bandgeschichte und Erfahrungen.

Itchy who?

Wer das erste Buch gelesen hat und auch mit den eigenen Konzertberichten der Band vertraut ist, der wird auf den ersten Blick erst einmal viel Vertrautes wiederfinden. Schnipsel einzelner alter Konzertberichte wurden auch hier wieder abgedruckt und fließen passend in das Geschriebene ein.

Auf den ersten Blick könnte dies vielleicht als faule Art, ein Buch zu schreiben, angesehen werden, auf den zweiten Blick könnte man es auf das gemütliche Gemüt der drei Schwaben zurückführen oder wie sie es selbst so schön in einem einstigen Konzertbericht mal beschrieben: „Irgendwo irgendwas zusammenwursteln“.

Vielleicht ist es auch einfach eine Mischung aus allen drei Dingen. Aber, wenn wir mal ehrlich sind, ist die Mühe hinter jedem einzelnen Konzertbericht hierbei nicht außer Acht zu lassen. In 20 Jahren Bandgeschichte sammeln sich so einige gespielte Konzerte an – sich danach eigenständig hinzusetzen um den vergangen Tag (und Nacht) Revue passieren zu lassen, ist zeitaufwendig und nicht immer ganz einfach, vor allem, wenn die alkoholischen Nachwirkungen des vergangenen Abends noch Walzer durch den Schädel tanzen.

In gewohnt selbstironischer humoristischer Weise wurde das Buch verfasst und lässt den Leser schon am Titelblatt erkennen, auf was er sich da in den nächsten 245 Seiten eingelassen hat. Die nächsten sieben Seiten lassen den Lesern nochmal kurz durchatmen bevor es dann auch schon mit einem kurzen Prolog in das erste Kapitel übergeht.

Eine Reise durch die Bandgeschichte

In 16 knackigen Kapiteln wird die eigene Bandgeschichte auseinander genommen und Menschen, die dieses Buch in die Hände bekommen haben, ohne – aus unerfindlichen Gründen – jemals auch nur ein einzelnes Lied von Itchy gehört zu haben, können so die wichtigsten Ereignisse der Bandhistorie kennenlernen und sich danach immer noch überlegen, ob sie sich nun auch musikalisch in die Materie einhören möchten.

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Für Fans, die den Großteil des Geschriebenen miterleben konnten, ist das Buch eine gelungene Reise in die Vergangenheit, um in eigenen Erinnerungen zu schwelgen, die Zeit bis zum nächsten Konzert zu überbrücken und vielleicht endlich Antworten auf die ungeklärte Frage zu bekommen, wieso auf einem der besuchten Konzerte etwas so schief gelaufen ist, wie es vielleicht, unter Umständen, des öfteren, mal der Fall war.

In den ersten vier Kapiteln werden Liebeshymnen an die (bandinterne) Freundschaft, die Crew, die anderen (Bands) und die Fans verteilt. Dies bleibt aber nicht nur einseitig der Fall, denn über die restlichen Kapitel verteilt kommen auch immer mal wieder Crewmitglieder und befreundete Bands zu Wort, um Liebeserklärungen mehr oder minder zurückzugeben oder ihre Sicht der Dinge auf vergangene Geschehnisse zu schildern.

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Zwischen drei höchstinteressanten Kapiteln über die Medien und das Musikbusiness, in denen unter anderem geschildert wird, in welch dubiosen Fernsehprogrammen sie schon zu sehen waren, wie sie geschickt mit ungewollten Interviewfragen umgehen und wie man als DIY-Band mit einer strukturierten Plattenfirma umgeht, schlich sich auch ein komplettes Kapitel über Fußball ein.

Von einer Band, die Lieder über ihre Liebe zum Fußball schreibt, ist man wenig überrascht zu lesen, dass sie sich Fernseher an den Bühnenrand stellen lassen um Fußballspiele während ihrer Stagetime zu verfolgen und wenn das mal nicht möglich war, gab es immer schon den ein oder anderen hilfreichen Fan, welcher während des Konzerts die Zwischenstand aus dem Publikum auf die Bühne brüllte.

Fazit

Zusammenfassend gesagt ist das Buch von Itchy eine reine Aneinanderreihung an Fauxpas, welche von übermütigen Videodrehs, über ausreichend Bänderrisse und anderen Verletzungen, bis hin zu dem allseits lästigen Thema von Proben, Soundchecks und deren gekonnte Umgehung, reichen. Wie eine Band nach zwanzig Jahren des Bestehens immer noch Spaß an der Sache hat und durch einen Balance aus Professionalität und Leichtsinn ihren Grundgedanken nie verloren hat.

Am Ende bleibt nur noch eins zu sagen: Wir freuen uns auf die nächsten 20 Jahre eurer Bandgeschichte, dann vielleicht schon mit Buch Nr. 4 in den Startlöchern. Stephen King hätte dieses Exemplar sicherlich genauso gefallen wie uns.

Foto: Diana Mühlberger / Offizielles Pressebild

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