
Review
Crossover Hardcore
Kritik: Gridiron - "Poetry From Pain"
Projektarbeit.
VON
Markus Seibel
AM 25/05/2025
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Nicht übel eigentlich, was die Amerikaner Gridiron hiermit abliefern! War das Debüt „No Good at Goodbyes“ im Jahr 2022 bereits ein empfehlenswertes Werk für Freunde des erdigen Metalcore, vermag die Band noch einen draufzusetzen.
Never Ending Game meets Payback meets Year of the Knife. Oder um es genereller zu sagen: Classic Hardcore meets Crossover meets Hip-Hop.
Das Quintett hat sowohl an den einstigen Kritikpunkten gearbeitet als auch seine bereits vorhandenen Stärken weiter ausgefeilt. Dennoch sind einige Sachen grundlegend ausbaufähig – aber alles der Reihe nach.
GRIDIRON WACHSEN HERAN
Das einst gegründete Pandemie-Projekt wächst zwar langsam, aber es wächst – und das zu einer gestandenen Metalcore/Crossover-Band. Und Sound-technisch weiß Gridiron jedenfalls zu beeindrucken. Eine druckvolle Produktion, welche den einzelnen Instrumenten ausreichend Raum lässt und insbesondere dem knackigen Bass viel Präsenz einräumt.
Löblich, findet dieser doch dank tiefgestimmter Gitarren oftmals nur als notwendige Begleiterscheinung im Metalcore statt. Aber Jake Abbot weiß sich durchaus an der Bassgitarre in Szene zu setzen. Sänger Matt Karll glänzt mit steilem exerzierten, gutturalem Klar- und Sprechgesang, und das Schlagzeugspiel von Tyler Mullen treibt und groovt, wo es jeweils am effektivsten ist.
Apropos effektiv: Gridiron haben ein paar starke Songs am Start, die zwar den heimeligen Core-Vibe besitzen, aber kein Riff-Recycling betreiben und durchaus ihre eigene Note mitbringen. Gut.
Stücke wie das vorpreschende „Mascot“ oder das energiegeladene „Army Of None“ beinhalten schöne Akzente, verlangen aber volle Aufmerksamkeit, um nicht abzuschweifen. Im Vergleich dazu packen härtere Crossover-Nummern wie „Best Served Cold“ oder „Talk Real“ mehr. Stiloffenen Fans von melodischem Metalcore sei eine Hörprobe dieses interessanten Kleinods jedoch ans Herz gelegt.
DIE MANGELNDE KONSEQUENZ
Widerum kommt das Album musikalisch jedoch erstaunlich schwerfällig in Gang und lässt die Nadel auf dem Tacho selten einmal höher schnellen. Einzig „Best Served Cold“, „Tombstone“ und „Copycat League“ nehmen mal ein bisschen Tempo auf. Sonst sind hauptsächlich klassische Metalcore-Nummern vertreten in die man sich aktiv rein hören muss, da sie sonst Gefahr laufen, zu einem Einheitsbrei zu verschmelzen.
Foto: Danielle Parsons / Offizielles Presssebild
Poetry From Pain
Künstler: Gridiron
Erscheinungsdatum: 30.05.2025
Genre: Crossover, Hardcore, Rap
Label: Blue Grape Music
Medium: Streaming, CD, Vinyl, etc
- 26/9
- Mascot
- Army Of None
- Best Served Cold
- Tombstone
- Still Playin’ For Keeps (Big Umbrella Remix feat. Daniel Son, Pro Dillinger und Jay Royale)
- Copycat League
- Poetry From Pain (feat. nothing, nowhere.)
- Roses (feat. Mike „TRUCK“ Ryan)
- Talk Real
- Paydirt
- Heavy Metal Money (Seen It All Before) (feat. Big Body Bes)
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