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Interview

Malevolence: Die Relevanz von Genres in der heutigen Zeit

Wie denkt Alex Taylor über Musik, die sich nur schwer einer Schublade zuordnen lässt?

VON AM 22/05/2022

Es ist in der Musikwelt eine Art Hassliebe und nicht selten der Grund für stundenlange, intensive Diskussionen unter Musik-Fans. Musikgenres und die Kategorisierung von Bands. Einst ein recht simples Schubladendenken, das dabei helfen sollte neue, aufstrebende Musik in bestehende Rahmen zu pressen, ist die Genre-Welt heute bunter als ein ganzes Blumenstrauß-Geschäft. Besonders im Metal und Artverwandtem scheint der Kreativität kaum eine Grenze gesetzt. So ist es mittlerweile durchaus eine legitime Frage, ob das Denken in Genres noch dem aktuellen Zeitgeist entspricht. Ist es nicht vielmehr so, dass durch die dauerhafte Zugänglichkeit von musikalischen Einflüssen, die Inspiration unterschiedlicher Stile zu keiner sauberen Kategorisierung mehr führt?

Eine Band, die es dem gepflegten Genre-Denken seit einiger Zeit schwer macht, sind die Briten von Malevolence. Diese haben mittlerweile mit „Malicious Intent“ ihr drittes Album an den Start gebracht.

Vorherige Releases sorgten für eine Menge Aufsehen, machten es durch die Vielzahl von Einflüssen allerdings schwierig, eine Kategorisierung in einem Genre vorzunehmen.

Malevolence: „Alles versuchen, außer zu schreiben“

Im Gespräch mit Malevolence-Frontmann Alex Taylor berichtet er von der Vielzahl unterschiedlicher Musik, die die Band hört. Die Kombo selbst nennt dabei unter anderem Pantera und Crowbar als intensive Einflüsse für ihre Musik.

Taylor führt allerdings aus, dass die Spannweite noch deutlich weiter geht:

„To be honest, we listen to a whole range of music all the time, so we will draw influence from all of the spectrums of music that we listen to. Sometimes if you’re having a creative block, then it’s good to listen to music of a different genre to inspire you, but sometimes listening to music is the last thing you want to do, in which case I will go outside, go on a bike ride, do anything except try to write.“

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Selbstverständlich wirkt sich die konsumierte Musik auf den musikalischen Output aus. Das Denken in Genre-Grenzen birgt dabei die Gefahr der eigenen Beschränkung.

So führt Taylor auf die Frage hin, ob die Schwierigkeit der Kategorisierung von Malevolence eine Chance für die Band ist, weiter aus:

„I think it’s important to be able to show your versatility, and this is something we’ve always tried to do. We don’t like to limit ourselves to one particular sound. We all love listening to other heavy bands with ignorant mosh parts, however we also listen and draw inspiration from a broad spectrum of music, therefore we like to include these different elements. I think that is what we have always done with our music.“

Und wie geht es nun weiter?

Aktuell scheint es so, als seien Genres nicht mehr wegzudenken und ein gern genutztes, häufig umstrittenes Mittel der Kategorisierung in einem Bereich, der sich ansonsten offenkundig nur sehr ungern kategorisieren lässt.

Würde es nicht viel mehr Sinn ergeben, Genres die Aussagekraft zu verleihen, eine grobe Richtung vorzugeben, anstatt Haarspalterei zu betreiben? Wäre es nicht ausreichend beispielsweise, „Metalcore“, „Black Metal“ und „Technical Death Metal“ unter dem Genre „Metal“ zu einen, statt sich gegenseitig auszuschließen?

Taylor hat auf die Frage der Relevanz von Genre eine klare Meinung:

„I think some people like to spend a lot of time worrying about labeling bands as a certain genre or subgenre, when really the majority of people don’t really care, or maybe that’s just me!“

Dem können wir an dieser Stelle eigentlich nichts mehr hinzufügen.

Foto: Malevolence / YouTube: „Remain Unbeaten (Official Video)“

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