Live
Black MetalPost-Metal
Live bei: Celeste & Conjurer im Schlachthof Wiesbaden (28.03.2022)
Ein Lineup-Match made in heaven.
VON
Rodney Fuchs
AM 04/04/2022
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Lange ist es er, dass Konzerte im Schlachthof Wiesbaden in gewohnter Form stattfinden konnten. So war das Konzert mit Celeste und Conjurer jedenfalls das erste nach langer Zeit, das sich der wirklich harten Gangart widmete. Ein Unterfangen, das an einem Montag durch regen Besucherdrang belohnt wurde und sich als kurzweiliges Ereignis herausstellte.
Conjurer
Die Briten Conjurer machten mit ihrem 2018 erschienenen Album „Mire“ gehörig auf sich aufmerksam. Ihr Sound erinnert stellenweise an alte Opeth, ist dabei aber enorm vielseitig, hart und abwechslungsreich. So eröffnet die neue Single „It Dwells“ das Set mit einer bedrückenden Atmosphäre, die sich in vertracktem Riffing und harten Breaks niederlässt. Conjurer machen spürbar, dass sie richtige Gitarrenamps nutzen und ließen ihre Musik nicht nur auditiv sondern auch sensorisch zum Besten geben.
Mit zwei Sängern, enorm spannenden Riffs und ihrem aggressiven Sound dauerte es nicht lange, um das Publikum anzufixen. Bereits nach wenigen Minuten gehörte die Bühne einzig und allein Conjurer, die mit Nebel und vielen Lichteffekten eine unfassbar mitreißende Bühnenshow an den Tag legten. Neben einem neuen, unbekannten Song und dem alten „Scorn“ waren es insbesondere Tracks von „Mire“, die es zu bestaunen gab. Dabei machten sowohl die stumpfen, Beatdown-artigen Passagen klar, wie hart die musikalische Sprache der Band ist. Aber auch die ruhigen, getragenen Cleanparts kamen zur Geltung und ließen den Kontrast noch krasser werden.
Celeste
Nach einem mehr als würdigen Einstand war es an Celeste auf selben Niveau anzuknüpfen, was durchaus gelang. Mit kurzer Beamerprojektion und dem instrumentalen „(A)“ als Intro machte sich die Band bereit ihr Bühnenoutfit anzulegen. Mit roten Lampen auf der Stirn haben Celeste für ein unverkennbares Alleinstellungsmerkmal gesorgt, das sich so simpel und doch so genial in ihre Liveshow integriert. Tracks wie „De Tes Yeux Bleus Perlés“ knüpften daran an, was Conjurer eröffneten und schmetterten mit Breaks und Double Bass-Gewittern, die durch Stroboskoplichter unterstützt wurden, gewaltig nach vorne.
Dabei spielten Celeste nahezu ihr ganzes neues Album „Assasinne(s)“, sowie zwei Tracks von „Infidéle(s)“ und einen „Animale(s)“ Track. Mit „Cette Chute Brutale“ fand sich die Zugabe nach einem kurzweiligen Set von 60 Minuten, das aufzeigte, wie präzise und direkt die Musik von Celeste ist. Dabei beweisen die Franzosen, dass sie eine noch bessere Liveband sind, als auf Platte. Denn alle Tracks, die Celeste performten, wirkten eine Spur präziser und konnten eine emotionale Ebene übermitteln, die auf den Aufnahmen nur bedingt zum Vorschein kommt. Wer Celeste nicht live gesehen hat, sollte dies dringend nachholen und sich von ihrem Mix aus Black Metal, Post Metal und Sludge überzeugen lassen.
So war das Package aus Conjurer und Celeste nahezu aus einem Guss geschmiedet und zeigte an einem Abend gebündelt, dass es um die moderne Metalszene bestens steht. Ein guter Start in ein Jahr voller Konzerte, das durch Events wie diese schon jetzt besser ist, als 2021 und 2020.
Beitragsbild: Celeste / Rodney Fuchs
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