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Live bei: Boston Manor in Köln (19.11.2024)
Ihre bis dato größte EU-Headline-Show.
VON
Malin Jerome Weber
AM 27/11/2024
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Gefühlt muss ich jedes Mal, wenn ich Boston Manor höre, an ihre allererste Europa-Tour zurückdenken. Damals waren die Briten noch mit ihrem frühen Emo/Pop-Punk-Sound im Vorprogramm von Crooks UK zu sehen. Das Ganze ist schon so lange her, dass zu diesem Zeitpunkt sogar der legendäre Kölner Underground noch stand und nicht einmal ihr Debütalbum “Be Nothing” (2016) das Licht der Welt erblickt hatte. Bald sind ganze neun Jahre seit jener Show vergangen. Dass das Quintett es nun schaffen würde, eine viermal so große Location als Headliner zu füllen, hätten sie damals wohl selbst kaum für möglich gehalten. Aber sei es ihnen von ganzem Herzen gegönnt!
Newmoon
Der Abend sollte allerdings zunächst mit der belgischen Band Newmoon sehr dreamy starten. Shoegaze ist ja bekanntlich ein eher nerdiges Genre, das sich am Besten in kleinen Clubs und vor einer Crowd entfaltet, die endlose Klangflächen und verhallten Gesang auch wirklich zu schätzen weiß. Das war an diesem Abend leider nicht der Fall. Aber das ist mit Sicherheit keine Kritik am Publikum, sondern das schlichte Hinterfragen dieser Booking-Entscheidung. Auch den Antwerpenern selbst konnte man nichts vorwerfen, da sie in ihrer 45-minütigen Spielzeit ein atmosphärisches und einnehmendes Set ablieferten, das vor markanten Lead-Gitarren und kraftvollen Instrumentalpassagen nur so strotzte.
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Julia Strücker (Julia_Rocknrolla)
Boston Manor
Glücklicherweise verlor die Menge über diesen träumerischen Auftakt nicht ihre komplette Energie und konnte so gleich zum Start mit “Floodlights on the square” und “Container” ihre geballte Energie entfesseln. Diese schoss (irgendwo auch verständlicherweise) während “England’s Dreaming” fast schon ein Stück weit übers Ziel hinaus. Ein etwas ruppiger Grundton im Pit ist gelegentlich ja durchaus normal, aber spätestens die Sichtung von Violent Dancern bei “Sliding Doors” warf eine berechtigte Frage auf: Hatten alle Zuschauer:innen den Raum richtig gelesen? Ohne zu sehr die Moralpolizei spielen zu wollen: Wir nutzen solche Beobachtungen gerne, um nochmal für ein Konzerterlebnis zu plädieren, bei dem sich ausnahmslos alle wohlfühlen.
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Julia Strücker (Julia_Rocknrolla)
Bevor wir uns aber zu lange in dieser Thematik verlieren, kehren wir wieder zum Hauptgeschehen zurück. Für Boston Manor selbst bildete der heutige Abend den nächsten Meilenstein ihrer über 10-jährigen Bandgeschichte. Ihre größte EU-Headline-Show zu spielen und dabei vor allem für die Songs ihrer aktuellen Alben “Datura” (2022) und “Sundiver” (2024) zelebriert zu werden, ist wahrscheinlich die größte Bestätigung, die sie für ihren musikalischen Wandel hätten bekommen können. Selbst gewagte Songs wie das poppige “Horses In A Dream” stießen auf viel Anklang und sorgten für einen erfrischenden Moment zum Durchatmen und Viben.
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Julia Strücker (Julia_Rocknrolla)
Hinten raus gab es aber dann doch noch mit “Bad Machine” und “Halo” zwei Klassiker von “Welcome To The Neighbourhood” (2018), bevor zum Abschluss mit “Passenger” und natürlich “Foxglove” endgültig das Dach gesprengt wurde. Bei Letzterem sogar so erinnerungswürdig, dass die Band selbst einen Live-Mitschnitt auf ihrem YouTube-Kanal hochladen musste. Das Video findet ihr ganz am Ende des Artikels! Wie geht es nun für Boston Manor weiter? Im Idealfall arbeiten sie schon an ihrer nächsten hitgetränkten Platte und kommen mit mehr Energie denn je wieder. Dann reicht es auch hoffentlich schon für die nächstgrößere Location.
Beitragsbild im Auftrag von MoreCore.de: Julia Strücker (Julia_Rocknrolla)
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