
Review
Deathcore
Kritik: Whitechapel - "Hymns in Dissonance"
Härter und brutaler als je zuvor.
VON
Erin
AM 04/03/2025
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Brutal, so soll das neue Album „Hymns In Dissonance“ von Whitechapel klingen. Die Band um Sänger Phil Bozeman machte schon früh klar, dass die Scheibe schockierend und härter als jemals zuvor sein soll. Ob das Album, welches über Metal Blade Records auf den Markt kommt, wirklich so knüppelig ist und ob bei aller Härte auch an die Qualität gedacht wurde, schauen wir uns jetzt einmal an.
Whitechapel stimmen in „Hymns in Dissonance“ die Saiten der Vergangenheit an
Beginnend mit „Prisoner 666“ führen uns Whitechapel in eine dunkle Welt. In die Welt eines brutalen Kultes und der sieben Todsünden. Dabei prägen Whitechapel den Opener mit harten Rhytmusgitarren und einer starken Leadgitarre. Sowohl „Prisoner 666“, als auch der vorab veröffentlichte Song „Hymns in Dissonance“ sind nicht nur thematisch, sondern auch musikalisch eine starke Einleitung in das Album. „Hymns in Dissonance“ überzeugt durch harte Riffs, einen gesichtsverzerrenden Breakdown und der wiedergewonnenen Vielfalt der Vocals des Sängers Phil Bozeman.
Wie in den einleitenden Songs schon zu hören, knüpft das Album nicht an die emotionalen Vorgänger „The Valley“ und „Kin“ an. „Hymns in Dissonance“ hört sich eher nach dem erwachsenen Bruder der beiden ersten Alben „The Somatic Defilement“ und „This Is Exile“ aus den Jahren 2007 und 2008 an.
Klassischer Deathcore mit einer Prise Cannibal Corpse
Nach der Einleitung folgt mit „Diabolic Slumber“ die Sünde der Faulheit. Nach Faulheit klingt der Song jedoch nicht. Er reißt die Zuhörenden auf brutale Art und Weise mit und ist schneller vorbei, als man ihn verarbeiten könnte. Im Laufe von „Hymns in Dissonance“ sticht vor allem die starke Performance von Phil Bozeman hervor.
In „A Viszeral Retch“, welcher größtenteils von Gitarrist Zach Householder geschrieben wurde, hört man wie zuvor auch die Bandanfänge und den Einfluss von Cannibal Corpse heraus.
Bevor wir mit „Hate Cult Ritual“ in den zweiten Teil des Albums hören, gehen wir mit „Ex Infernis“ erst einmal metaphorisch durch einen finsteren und gruseligen Nadelwald. Ein Spaziergang der primär von einem Klangteppich aus orchestralem Schlagzeug geführt wird.
Deftiger denn je
Von dem ruhigen Bindeglied „Ex Infernis“ führen uns Whitechapel wieder direkt in ein brutales Zusammenspiel aus dem Gitarrentrio, bestehend aus Ben Savage, Zach Householder und Alex Wade, und dem Schlagzeug, welches von Brandon Zackey gespielt wird. Die Sünde des Jähzorns wird hier, in „Hate Cult Ritual“, nicht nur thematisch hörbar, sondern auch musikalisch. Eine Verschnaufpause gibt uns die Band nicht.
In „The Abysmal Gospel“, „Bedlam“ und „Mammoth God“ ist der immer wiederkehrende Fokus auf unterschiedliche Gitarrensoli und gut geschriebenen Drums ein regelmäßiges Highlight.
Auch der Album-Closer „Nothing Is Coming for Any of Us“, der über die sechs Minuten lang geht, ist von brutalen Riffs geprägt. Dennoch schaffen Whitechapel es, uns immer wieder zu überraschen. So auch mit dem Breakdown im ersten Drittel des Songs.
Foto: Alex Morgan / Offizielles Pressebild
Hymns in Dissonance
Künstler: Whitechapel
Erscheinungsdatum: 07.03.2025
Genre: Death Metal, Deathcore
Label: Metal Blade Records
Medium: CD, Vinyl, etc
- Prisoner 666
- Hymns in Dissonance
- Diabolic Slumber
- A Visceral Retch
- Ex Infernis
- Hate Cult Ritual
- The Abysmal Gospel
- Bedlam
- Mammoth God
- Nothing Is Coming for Any of Us
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