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Kritik: While She Sleeps - Self Hell
Dass While She Sleeps im Jahr 2024 zu den größten Modern Metal-Bands unserer Zeit gehören würden, war bei der Gründung ...
VON
Mauritz Hagemann
AM 01/04/2024
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Dass While She Sleeps im Jahr 2024 zu den größten Modern Metal-Bands unserer Zeit gehören würden, war bei der Gründung der Band vor 18 Jahren natürlich nicht absehbar. Und wahrscheinlich hätten viele der Band auch in den darauffolgenden Jahren diese Entwicklung nicht zugetraut. Doch seit dem Debütalbum „This Is The Six“ im Jahr 2012 ging es für While She Sleeps stetig bergauf. Ob sich der Weg auch mit dem am vergangenen Freitag erschienenen Album „Self Hell“ fortsetzt? Wir schauen einmal genauer hin.
While She Sleeps: In jeglicher Hinsicht kompromisslos
„Self Hell“ erscheint zu einem Zeitpunkt, in dem man sich fragen kann, ob While She Sleeps in Sachen Popularität noch größer werden können. Riesige Headliner-Shows auf der ganzen Welt. Weit oben auf den Festivalpostern. Das ist schon eine Ansage. Entsprechend selbstbewusst und mit voller Härte startet auch das Album. „Leave Me Alone“ geht mächtig nach vorne und lässt jedenfalls diejenigen verstummen, die befürchtet hatte, das Quintett um Sänger Lawrence „Loz“ Taylor würde Sachen Sound für den Erfolg Kompromisse eingehen. Das ist eindeutig nicht der Fall. Allerdings zeigt sich auch in einem Song wie „Rainbows“, dass die Band keine Angst vor Experimenten und neuen Soundelementen hat. Keine Sorge, niemand muss sich Sorgen machen, dass alles neu ist. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass es While She Sleeps an der ein oder anderen Stelle mit den modernen Elementen etwas zu gut meinen.
Ein zweites Debütalbum
While She Sleeps haben mittlerweile eine weltweite und treue Fangemeinde um sich versammelt. Und so kann sich die Band auf Studioalbum Nummer sechs durchaus das ein oder andere Experiment erlauben. Das gilt zum Beispiel für den Titeltrack. Gerade in Kombination mit dem sehenswerten Musikvideo ist „Self Hell“ ein Song, den man aufgrund seiner zahlreichen modernen Anleihen nicht unbedingt von While She Sleeps erwartet hätte. Das macht ihn gleichwohl nicht zu einem schlechten Song. Doch auch im weiteren Verlauf des Albums fällt deutlich auf, dass die Band sich deutlich mehr als früher an elektronischen Sounds ausprobiert. Mal funktioniert das gut, mal will der Funke nicht so recht überspringen. Aber da die Band aus Sheffield „Self Hell“ selbst als eine Art „zweites Debütalbum“ bezeichnet, wird ihr bewusst sein, dass nicht jedes Experiment direkt gut ankommt. Apropos gut ankommen, apropos Sheffield: Mit Alex Taylor, seines Zeichens Malevolence-Sänger , gibt es auf „Down“ ein ziemlich gutes Feature. Dieser Song ist fraglos ein Highlight des Albums, das vor allem dann zu gefallen weiß, wenn man sich darauf einlässt.
Viel gewagt, viel gewonnen
So bleibt letztlich die Erkenntnis, dass While She Sleeps auf „Self Hell“ zumindest im Großen und Ganzen die Balance zwischen dem Bewährten und dem Neuen gewahrt haben. Die Band hätte es sich auch leicht machen und auf dem (bisherigen) Höhepunkt der Karriere auf Nummer Sicher gehen können. Doch While She Sleeps wollten ganz bewusst neue Wege gehen und dabei zum Teil auch Grenzen überschreiten. Dass „Self Hell“ in der Retrospektive dabei vielleicht nicht bei allen Fans für uneingeschränkt fröhliche Gesichter sorgen wird, hat die Band sicher schon im Voraus in Kauf genommen. Sie hat es aber in jedem Fall geschafft, ihre Daseinsberechtigung in der Modern Metal-Szene zu zementieren und als Band auch im 18. Jahr relevant zu bleiben. Und das dürfte auf lange Sicht nachhaltiger sein.
Foto: Enzo Iriarte / Offizielles Pressebild
Self Hell
Künstler: While She Sleeps
Erscheinungsdatum: 29.03.2024
Genre: Metalcore
Label: Sleeps Brothers / Spinefarm
Medium: CD, Vinyl, etc
- Peace Of Mind
- Leave Me Alone
- Rainbows
- Self Hell
- Wildfire
- NO FEELING IS FINAL (feat. Aether)
- DOPESICK (feat. Fin Power)
- DOWN (feat. Malevolence)
- To The Flowers
- Out Of The Blue
- Enemy Mentality
- Radical Hatred / Radical Love
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