Review
Post-Hardcore
Kritik: Watch Out Stampede - "Inversions"
Watch Out Stampede durften im vergangenen Jahr ihr 10-jähriges Bestehen feiern – aus bekannten Gründen gab es aber keine große ...
VON
Mauritz Hagemann
AM 09/03/2022
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Watch Out Stampede durften im vergangenen Jahr ihr 10-jähriges Bestehen feiern – aus bekannten Gründen gab es aber keine große Feier. Mit „Inversions“ gibt es jetzt neben einigen angekündigten Live-Dates für 2022 endlich neue Musik, auch wenn es sich „nur“ um eine EP mit 4 Tracks und einem Interlude handelt. „Northern Lights“, das bisher letzte musikalische Lebenszeichen der Band aus dem Bremer Umland, erschien schließlich schon 2019.
So klingt das neue Album „Inversions“ von Watch Out Stampede
Ebenso wie „Northern Lights“ erscheint auch „Inversions“ bei Redfield Records, doch es wird schnell klar, dass dies nahezu die einzige Gemeinsamkeit der beiden Platten sein dürfte. Denn im Vergleich zum sehr stark ausproduzierten Soundgewand auf „Northern Lights“ wird es schon im Opener „Rope or Success“ deutlich rauer und natürlicher. Das gilt für die Gitarren ebenso wie für den Gesang.
Gerade die Clean Vocals im Refrain hätte man vor einigen Jahren sicher deutlicher mehr bearbeitet und so den typischen Metalcore-Sound des vergangenen Jahrzehntes produziert – dass Watch Out Stampede es auf „Inversions“ nicht machen, ist beim ersten Hören gewöhnungsbedürftig, aber auch sehr erfrischend.
Mit „Goddess“ gerät der zweite Track der EP deutlich düsterer, zeigt aber auch ein noch besser harmonierendes Zusammenspiel von Shouts und Clean Vocals. Das Ganze wird von „Heroes Die“, Track 3 der EP, sogar noch einmal getoppt. Der Song startet direkt mit mehr Tempo und Härte und überzeugt vor allem durch den gesanglichen Übergang von Strophe und Refrain. Und wenn man sich beim Hören der ersten beiden Songs noch gelegentlich dabei erwischt haben sollte, sich nach dem „alten“ Sound der Band zu sehnen, wird einem dieses Gefühl spätestens jetzt verloren gehen.
Umso bedauerlicher ist es dann, dass es – nach einer kurzen Verschnaufpause in Form eines Interludes mit dem Namen „Inversions“ – mit „Black“ schon zum letzten Song der Platte geht. Auch hier geht es wieder mit reichlich Geschwindigkeit zur Härte und gerade Gitarrist Dennis Landt, der für die Clean Vocals verantwortlich ist, zeigt hier noch einmal sein ganzes Können. In Sachen Ohrwurmtauglichkeit kommt der Songs zwar nicht ganz an „Heroes Die“ heran, als stimmungsvoller Rausschmeißer taugt er aber ohne Frage.
Was im Übrigen bei allen Songs positiv auffällt, ist das Songwriting, das weder übermäßig kompliziert noch einfallslos daherkommt. Hier haben Watch Out Stampede ihr gutes Gespür in jedem Fall konserviert. Man muss ja auch nicht alles auf einmal über den Haufen werfen – wobei das in Sachen Sound eine ziemlich gute Idee war.
Foto: Watch Out Stampede / Offizielles Pressebild
Inversions (EP)
Künstler: Watch Out Stampede
Erscheinungsdatum: 11.03.2022
Genre: Metalcore, Post-Hardcore
Label: Redfield Records
Medium: CD, Vinyl, etc
- Rope or Success
- Goddess
- Heroes Die
- Inversions
- Black
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