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Kritik: Veil Of Maya – „[m]other“

Veil Of Maya präsentieren uns am kommenden Freitag, den 12. Mai 2023 ihren neuen Langspieler „[m]other“ – veröffentlicht über ihr ...

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Veil Of Maya präsentieren uns am kommenden Freitag, den 12. Mai 2023 ihren neuen Langspieler „[m]other“ – veröffentlicht über ihr langjähriges Plattenlabel Sumerian Records. Damit wird es auch höchste Zeit, immerhin mussten Fans sechs lange Jahre auf das neue Album warten.

Doch wohin wird die Reise nach einer so langen Pause führen? Die vier Herren aus Chicago starteten als Deathcore-Band, veränderten Ihren Sound mit Einstieg von Frontmann Lukas Magyar im Jahr 2015 weiter Richtung Metalcore. Einen Stempel wird die Band allerdings nicht mehr los – Djent.

Mit ihrem Vorgänger „False Idol“ lieferten Veil Of Maya ein Progressive Metalcore-Album, welches von komplexen Rhythmen und Djent-Riffs, aber eben auch ungewöhnlich häufigem Clean-Gesang geprägt wurde. Genau hieran knüpfen die zehn Tracks von „[m]other“ an. In 34 Minuten präsentieren uns Veil Of Maya, insbesondere Sänger Lukas: „eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen, Geschichte und einem Hauch meiner eigenen Fantasie.“ Gerade diese Fantasie kommt in den zusammenhängenden Musikvideos zum Ausdruck.

Veil Of Maya knüpfen da an, wo sie aufgehört haben

Disharmonische Gitarren-Riffs, schnelle Doublebass, tiefe Growls – „Tokyo Chainsaw“ eröffnet das Album und repräsentier das Aushängeschild für den Sound, den Fans von Veil Of Maya erwarten. Erbarmungslos fegen die bedrohlich klingenden Chords über den Hörer hinweg und fesseln diesen an den siebten Langspieler.

Diese schonungslose Härte kommt auf „[m]other“ nicht zu kurz. So überwältigend, wie das Album startet, so endet dieses auch. Sowohl „Lost Creator“, als auch „Death Runner“ erinnern mit vereinzelten High-Screams und melodischer Gitarre beinah an die Deathcore-Zeit der vier Herren. Womit sich Fans allerdings anfreunden müssen, sind elektronische Spielerein und Synthesizer. Jap, auch an Veil Of Maya ist der Trend nicht spurlos vorbeigegangen. Am stärksten drück die vorab erschiene Single „Godhead“ den sowohl aggressiven als auch futuristischen Sound von Veil Of Maya aus.

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Tja, aber wie gesagt: Die neue Platte knüpft an das Jahr 2017 an. Somit findet sich auch hier eine ganze Ladung melodischer Refrains und Clean-Gesang wieder. Besonders „Artificial Dose“, „Red Fur“ und „Disco Kill Party“ sind dadurch geprägt. Auch wenn „Red Fur“ durch einen kompletten Stilbruch inmitten der Single kurzweilig für Aufmerksamkeit sorgt, so klingen die Cleanings vor allem eines: unspektakulär. Weichgespülter, unauthentischer Gesang mit poppigen Elektro-Elementen kombiniert – was vor sechs Jahren noch für Erfrischung sorgte, klingt hier allerdings eher nach einer Standartformel.

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Doch das gilt natürlich nicht für jeden Track.

[m]other bietet neben viel Härte, weitere Highlights

Drei Songs auf „[m]other“ stechen besonders hervor. In der Mitte des Albums begegnet uns „[re]connect“. Der Track startet mit einer melodischen Gitarre, wird zunehmend schneller und störrischer um anschließend in verträumten, hauchenden Gesang überzuleiten. Kombiniert mit einem komplexen Rhythmus zieht sich dieses Wechselspiel bis zum abschließenden Gitarrensolo durch den Song. Die beigefügten Synth-Elemente hinterlassen eine verspielte, beinah fröhliche Spur.

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Aber auch die beiden ausgekoppelten Singles „Mother Pt. 4“ und „Synthwave Vegan“ prägen den Langspieler positiv. Ersterer ist mit seiner fünfminütigen Länge auch der experimentellste Track des Albums. Ein wenig abgehackt wechseln sich melodischer Gesang, Synth-Waves und harte Breakdowns ab, um gegen Ende von Streichinstrumenten ergänzt zu werden. Doch gerade dieser Kontrast macht die Single so besonders.

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Foto: Paige Margulies / Offizielles Pressebild

ALBUM
[m]other
Künstler: Veil of Maya

Erscheinungsdatum: 12.05.2023
Genre: , ,
Label: Sumerian Records
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Tokyo Chainsaw
  2. Artificial Dose
  3. Godhead
  4. [re]connect
  5. Red Fur
  6. Disco Kill Party
  7. Mother Pt. 4
  8. Synthwave Vegan
  9. Lost Creator
  10. Death Runner
Veil Of Maya - Mother
Veil Of Maya - Mother
7
FAZIT
Die eine Hälfte der Tracks von „[m]other“ werden durch disharmonische Gitarrenriffs und sich überschlagenden Breakdowns geprägt. Besonders, wenn diese mit dem melodischen Gitarrenspiel von Marc Okubo ergänzt werden, erinnert der Sound an die Anfänge der Band. Doch dieses Gefühl hält oft nur kurz an. Spielereien mit elektronischen Elementen und Synthesizern lassen das Album einen Touch too much überproduziert wirken. Besonders die andere Hälfte der insgesamt zehn Lieder wird durch diesen futuristischen Sound geprägt. Der Clean-Gesang erinnert bereits an die Vorgängerscheibe – auf einigen Liedern sehr willkommen, auf anderen eher störend. Nichtsdestotrotz erkennt man Veil Of Maya auch auf „[m]other“ wieder – freut euch auf ein verspieltes, experimentelles Album, welches von einer bedrohlichen, apokalyptischen Story zu erzählen scheint.