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Death MetalThrash Metal

Kritik: Vader - "Solitude In Madness"

Die Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren Olsztyn ist mit dem 360 Meter hohem Sendemast für UKW und TV nicht nur ...

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Die Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren Olsztyn ist mit dem 360 Meter hohem Sendemast für UKW und TV nicht nur die Heimat des größten Bauwerks des Landes Polen, sondern ist gleichzeitig auch Geburtsstätte des Death Metal- und Thrash Metal-Urgesteins Vader.

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Today we are finally unveiling the album artwork for our new album "Solitude in Madness" which will be out May 1st 2020 via Nuclear Blast. Death metal cover legend @wesbenscoter (Autopsy, Cattle Decapitation) has created this beauty! For the album, we went outside of our comfort zone to Grindstone Studios in Suffolk, England, where we teamed up with one-stop-shop Scott Atkins (@grindstonescott) to engineer, produce, mix, and master for four weeks in summer 2019. The "Solitude in Madness" tracklisting reads as follows: 1. Shock And Awe 2. Into Oblivion 3. Despair 4. Incineration Of The Gods 5. Sanctification Denied 6. And Satan Wept 7. Emptiness 8. Final Declaration 9. Dancing In The Slaughterhouse 10. Stigma Of Divinity 11. Bones Pre-Order your copy of this monster here: https://nblast.de/VaderSolitudeMadness Pre-save "Solitude in Madness" here: https://nblast.de/VADERalbumPreSave Come see us on our upcoming European tour which starts on March 7th in Germany and will wind up late March in Slovakia plus adding a very special album release show on May 1st in Essen, Germany (https://www.eventim.de/event/vader-turock-12831443/). Upcoming tour stops will be all over hotspots like Germany, UK, Belgium, the Netherlands, Switzerland, Italy, Austria and Hungary with support of @defiledjapan, @chronosphereofficial and @fallcieofficial. To get a sneak peak of what awaits you on tour enjoy our London show via live stream on Monday the 9th of March at 9.30pm GMT | 10.35pm CET | 5.35pm EST | 2.35pm PST in association with Hotel Radio. Hit the link to reserve your place: http://bit.ly/vader-live-stream

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Die Band steht nach 37 Jahren Bandgeschichte immer noch auf der dunklen Seite der Macht (den Witz hat bestimmt noch niemand gebracht) und liefert mit ihrem 16. Studioalbum einen Anlass, in die sogenannte Malachithochzeit zu feiern (Ich habe mal gelesen, dass Malachit gut gegen Kopfschmerzen helfen soll).

Das haben sich Vader bestimmt zu Herzen genommen, um im weiter fortgeschrittenen Alter mit „Solitude in Madness“ noch einmal richtig los zu knüppeln und dagegen abzuhärten; Konfrontationstherapie sozusagen.

Vader knüppeln auf „Solitude In Madness“ solide mit Death und Thrash um sich

Die Band serviert uns mit ihrem neuen Album ein leckeres 11-Gänge-Menü, gespickt mit Blast-Beats und Double Bass am Schlagzeug. Außerdem dabei sind zwei Tassen schnelles Riffing an der Gitarre, 200g gutturaler Gesang, drei Teelöffel Distortion, ein rotes Lichtschwert (hehe) und zwei Prisen Gitarrensoli.

Vader fackeln auch nicht lange. Direkt mit dem ersten Song „Shock And Awe“ fliegt die Scheiße durch die Gegend. Wer auf eine vorsichtige Einführung und einem progressiven Aufbau im Intro steht, ist hier falsch.

Man wird einfach vor vollendete Tatsachen gestellt und angebrüllt. Die Instrumente dreschen los und ich bekomme spontan Lust einen Baum zu fällen. Das kann man mögen, muss man aber nicht. 100% Shredden ist allerdings bereits hier garantiert.

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Also höre ich neben dem alltäglichen Leben so weiter, und denke mir: „Das ist aber ein verdammt langer Song.” Ich schaue bei iTunes rein uns sehe, dass bereits der dritte Song schon etwas länger läuft. Durch ähnliche Songstrukturen und durch ständiges Verkloppen der Instrumente hört man kaum die Refrains heraus; wirklich minimale Unterschiede zwischen den Songs hört man auch nur leicht im Gesang und im Riffing.

Die Songs sind insgesamt sehr kurz und nicht gerade abwechslungsreich und so passiert es auch bei anderen Teilen der Platte wieder, dass ich Songwechsel überhaupt nicht mitbekomme, wenn ich nicht komplett fokussiert auf die Anzeige meines Wiedergabeprogramms schiele. Bei der radikalen Stiltreue haben Vader aber trotzdem noch die ein oder andere Überraschung parat.

Begeistert hat mich besonders der Anfang des Tracks „Incineration of the Gods“. Total unerwartet startet der Song mit einem Schlagzeugsolo mit Phaser-Effekt. Die Idee ist simpel und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass es das schon mal irgendwann irgendwo gegeben haben muss, allerdings kann ich mich nicht eines anderen Beispiels entsinnen. Trotzdem ist dieser Teil für den Hörmoment total erfrischend!

Der Song ist mit damit sowie aufgrund der Art des Breakdowns im Mittelteil auf jeden Fall ein Höhepunkt von „Solitude in Madness“.

Das Album glänzt sonst mit einer astreinen Produktion, der Sound ist klassisch, aber sauber abgemischt, die Instrumente „vermatschen” nicht ineinander (das ist in Produktionen dieses Genres nicht selbstverständlich).

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Man kann fast jedes Instrument einzeln heraushören und das, obwohl die Band von Anfang bis Ende durchballert.

Vader vereinen mit Einflüssen und ihrer eigenen Biografie sowie coolen und skillhaften Gitarrensoloparts alte Metal-Genres unter einem neuen Gewand. Und immer mal wieder kommen echt rhythmische und groovige Songteile zusammen.

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Only a few days left until we bring our message to the United States of America and Canada! We will be sharing the stage with @abysmaldawn @hideousdivinity and @vitriolwarfare! See you in the pit…. 02.04.20 – San Diego CA, Brick By Brick 02.05.20 – Mesa AZ, Club Red 02.06.20 – El Paso TX, Rockhouse Bar & Grill 02.07.20 – Austin TX, Come And Take It Live! 02.08.20 – Dallas TX, Gas Monkey Bar & Grill 02.09.20 – Houston TX, Warehouse Live Studio 02.11.20 – Orlando FL, The Haven 02.12.20 – Fayetteville NC, The Drunk Horse Pub 02.13.20 – Philadelphia PA, The Milkboy 02.14.20 – Brooklyn NY, The Warsaw 02.15.20 – Manchester NH, Jewel Nightclub 02.16.20 – Quebec City QC, Le D'Auteuil 02.17.20 – Montreal QC, Foufounes Electriques 02.18.20 – Toronto ON, Velvet Underground 02.19.20 – Detroit MI, Sanctuary 02.20.20 – Chicago IL, Reggies 02.21.20 – Minneapolis MN, Skyway Theatre (Studio B) 02.22.20 – Kansas City MO, The Riot Room 02.23.20 – Denver CO, Marquis Theater 02.25.20 – Seattle WA, Club Sur 02.26.20 – Portland OR, Bossanova Ballroom 02.27.20 – Oakland CA, Metro Opera House 02.28.20 – Los Angeles CA, 1720 📸 @grupa13official @nuclearblastusa @nuclearblasteurope @continentaltouringusa @officialtamadrums @meinlcymbals @wincentdrumsticks @evhgear @ernieball @officialjacksonguitars @seymourduncanpickups @warwickbass.sa @acscustom @davidlaboga #tourlife #tour #usa #canada #DeathMetal #live #blast #new #music #musicphotography #shockandawe

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Versucht doch mal das Album zu hören, OHNE dabei mit dem Kopf zu nicken. Das ist wirklich nicht einfach. Yeah! Meddl Loide!

Und wer weiß? Vielleicht läuft ja mal (früh oder spät) ein Song auf dem Hardfloor einer MoreCore Party, um auch einen klassischen Metalfan mal mit etwas neuem zu beglücken. Ich kann mir gut vorstellen, dass der ein oder andere Vader-Song einen tollen Übergang von Alt zu Neu oder von Thrash zu Death Metal (oder andersherum) schaffen kann.

Und mit „Bones“ hauen Vader am Ende nochmal richtig auf die Kacke und brettern mit 200 km/h Gitarren- und Schlagzeugarbeit in die Kurve (Apache 207 wäre neidisch.) Sozusagen ein Abschied mit Feuerwerk!

Bild: Vader / Cover-Artwork zu „Solitude In Madness“

ALBUM
Solitude In Madness
Künstler: Vader

Erscheinungsdatum: 01.05.2020
Genre: ,
Label: Nuclear Blast
Medium: CD

Tracklist:
  1. Shock And Awe
  2. Into Oblivion
  3. Despair
  4. Incineration Of The Gods
  5. Sanctification Denied
  6. And Satan Wept
  7. Emptiness
  8. Final Declaration
  9. Dancing In The Slaughterhouse
  10. Stigma Of Divinity
  11. Bones
Vader Solitude In Madness
Vader Solitude In Madness
5.5
FAZIT
Vader bringen mit „Solitude in Madness“ reichlich Erfahrung mit sich und das hört man auch. Insgesamt fühlt sich das gesamte Album wie ein ewig langer Song an. Alles passt irgendwie zusammen, ist aber leider auch nicht wirklich dynamisch. Die Platte ist aus einem Guss, kann aber durch fehlende Abwechslung und in kompletter Länge anstrengend zu hören sein, und das trotz der wirklich guten Produktion.

Ich bin alles in allem nicht überrascht, es handelt sich hier immerhin um das 16. Studioalbum einer Band! Ich habe nicht mit Innovation gerechnet und ich habe keine Innovation bekommen. Vader haben das Rad nicht neu erfunden und bringen soliden, abgerundeten Thrash und Death Metal mit sich. Die Band ist sich und ihren Fans gegenüber treu geblieben und Genre-Freunde freuen sich sicherlich über die neuen Songs und werden damit ihren Spaß haben. Ich persönlich bin aber davon überzeugt, dass ich aktiv nicht noch einmal zur Platte greifen werde. Möge die Macht mit euch sein! (Sorry, der musste sein!)