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Kritik: The Raven Age - "Exile"

Nach dem pandemiebedingten Abbruch ihrer US-Tour im Frühjahr 2020 wurde es, wie um viele weitere, still um The Raven Age. ...

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Nach dem pandemiebedingten Abbruch ihrer US-Tour im Frühjahr 2020 wurde es, wie um viele weitere, still um The Raven Age. Mit ihrem neuen Album „Exile“ melden sich die Briten nun mit neuer Musik aus ihrer Zwangspause zurück.

Insgesamt elf Tracks zählt die neue Platte, die am 17. September 2021 via Explore1 Music Group/EX1 Records erscheinen wird. Davon fünf akustische Neuauflagen von bereits bekannten Fan-Favourites sowie vier Liveaufnahmen und auch zwei brandneue Songs. Wir haben reingehört!

The Raven Age zeigen sich mit „Exile“ von ihrer ruhigeren Seite

Den Anfang macht „No Man’s Land“. Die Single wurde im Juli dieses Jahres veröffentlicht und kam mit einem dazugehörigen Lyric-Video daher. Das schon durch vergangene Releases von The Raven Age, wie beispielsweise „Grave of the Fireflies“, bekannte Artwork gibt es hier wieder zu bestaunen, holt den Hörer auch visuell ab und bildet so bereits einen idealen Einstieg in die Gesamtstimmung von „Exile“.

Auch den nächsten neuen Song gibt es gleich am Anfang zu hören und mit „Wait for Me“ kommt das Highlight des Albums schon an dessen zweiter Stelle. Gemeinsam mit einem emotionalen Musikvideo und dazugehörigem Making Of präsentieren uns The Raven Age eine starke Power Ballade mit Gänsehaut-Effekt.

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„No Man’s Land“ und „Wait for Me“ sind nicht nur die stärksten Tracks auf „Exile“, sondern reihen sich vermutlich auch weit vorne ein in die Liste der besten Songs von The Raven Ages gesamter Diskographie. Wenn man sich die Zeit nimmt, das Feedback der Fans in den letzten Wochen seit den Videoreleases zu lesen, würde ein sehr großer Teil von ihnen dieser Ansicht vermutlich auch zustimmen. Beide neuen Lieder besitzen den unverkennbaren Stil und Wiedererkennungswert, den The Raven Age mit ihrem letzten Album „Conspiracy“ entwickelt haben, ohne dabei langweilig zu werden.

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Es folgen die akustischen Versionen von Fan-Favourites der vergangenen zwei Alben. Fans der fünfköpfigen Gruppe durften sich schon in der Vergangenheit über Akustiksongs freuen, beispielsweise von „The Day the World Stood Still“ im März 2019 – diesmal legen die Briten mit ihren Neuauflagen aber sogar noch einmal eine Schippe drauf.

Von „Conspiracy“ gibt es „Fireflies“, „As the World Stood Still“ und „Hold High the Fleur de Lis“ zu hören. Aus persönlicher Sicht begeistert vor allem Fireflies und wer das Original, „Grave of the Fireflies“, mochte, wird diesen Track lieben. Mit fast acht Minuten Laufzeit ist dieser auch der längste Song der Platte.

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„A Look Behind the Mask“ und „Dying Embers“ stammen von The Raven Ages Debutalbum „Darkness Will Rise“ aus dem Jahr 2017, damals noch mit Sänger Mike Burrough. Hier beweist Matt James einmal mehr, dass der Frontmann-Wechsel die beste Entscheidung für The Raven Age war.

Bereits auf „Conspiracy“ (2019) hat James seine enorm starken Vocals sehr erfolgreich präsentiert und stellt seinen Vorgänger auch hier mit diesen beiden Titeln ehrlich gesagt ziemlich in den Schatten.

Damit Neulinge aber nicht denken, dass es bei The Raven Age immer so ruhig zugeht, gibt es zum Abschluss noch ein paar Liveaufnahmen ihrer Konzerte in Chile, Kanada, England und den Vereinigten Staaten zu hören. Wer die Band schon einmal live erleben durfte, ob als Opening Act für Iron Maiden oder Alter Bridge, oder aber auf ihren eigenen Headline Shows, der weiß, wie energiegeladen ihre Auftritte sind. Diese Energie ist auch in den Aufnahmen zu spüren und man bekommt Lust, endlich wieder Konzerte zu erleben.

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Obwohl aus persönlicher Sicht keine zu große Begeisterung gegenüber Konzerten als Albumversionen vorhanden ist, machen diese durchaus Spaß. Hier überwiegt dann nämlich doch die Begeisterung. Vor allem für Matt James‘ Gesang, der auch live absolut nicht enttäuscht. Die Aufnahmen aus Santiago, Vancouver, Los Angeles und London runden die Platte trotzdem auf gelungene Weise ab, obwohl ich mir vielleicht eher 1 – 2 weitere akustische, oder sogar komplett neue Songs gewünscht hätte. Aber das ist wohl schlichtweg eine Geschmackssache!

Wer das Album als Liveperformance genießen möchte, der sollte sich den 16. September freihalten – da gibt es The Raven Ages Streaming-Event “The Year the World Stood Still” zu sehen. Im Dezember dürfen sich Fans in England über eine Headline Tour der Band freuen.

Foto: John McMurtrie / Offizielles Pressebild

ALBUM
Exile
Künstler: The Raven Age

Erscheinungsdatum: 17.09.2021
Genre: , ,
Label: Ex1 Records (H'Art)
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. No Man's Land
  2. Wait For Me
  3. Fireflies
  4. As The World Stood Still
  5. A Look Behind The Mask
  6. Dying Embers
  7. Hold High the Fleur De Lis
  8. Seventh Heaven (Live in Santiago)
  9. Angel in Disgrace (Live in LA)
  10. Surrogate (Live in Vancouver)
  11. Forgotten World (Live in London)
The Raven Age Exile
The Raven Age Exile
8
FAZIT
Insgesamt erweckt die Gruppe um George Harris, Matt James, Jai Patel, Matt Cox und Tony Maue ihre alten Songs auf eine sehr schöne Art und Weise zu neuem Leben. Das Album macht Spaß zu hören, insbesondere wenn man wie ich zwischendurch auch einmal etwas ruhigere Musik genießen möchte. Die Band beweist mit „Exile“, dass sie auch das gut beherrschen, ohne dabei ihren eigenen Wiedererkennungswert zu verlieren.

Trotzdem sind es vor allem die neuen Releases, die hervorstechen und so bildet „Wait For Me“ auch unangefochten das Highlight des Albums. Da die besten Vertreter von „Exile“ alle schon sehr früh an der Reihe sind, bekommt man etwa ab der Hälfte des Albums leider kurz das Gefühl, als wäre etwas die Luft raus. Die Livetracks können dieses Gefühl jedoch zu einem sehr großen Teil wieder ausgleichen. Sehr positiv zu nennen sind von diesen in erster Linie "Angel in Disgrace" (live aus Los Angeles) und "Surrogate" (live aus Vancouver).