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Review

Emo Rock

Kritik: The Funeral Portrait - „Greetings From Suffocate City (Deluxe Version)“

Tolle Deluxe-Edition einer ohnehin schon starken Platte.

VON

Seit ihrer Gründung im Jahr 2014 haben The Funeral Portrait ihren Sound kontinuierlich verfeinert. Mit ihrer Debüt-EP „For The Dearly Departed“ etablierten sie ihren Stil zunächst irgendwo zwischen Emo-Pop und Post-Hardcore.

Ihr erstes Album „A Moment Of Silence“ (2016) war ein wichtiger Schritt, doch der endgültige Durchbruch gelang The Funeral Portrait erst im vergangenen Jahr mit „Greetings From Suffocate City“. Ein Konzeptalbum, das zwischen emo-rockigem Pathos, stadionreifen Refrains und düster-theatralischen Arrangements pendelt und damit sowohl Fans als auch Kritiker überzeugte.

Mit Gastauftritten von Bert McCracken (The Used), Spencer Charnas (Ice Nine Kills), Danny Worsnop (Asking Alexandria) und Amanda Lyberg (Eva Under Fire) bewies das Album, was für einen Stellenwert The Funeral Portrait in der Szene mittlerweile haben. Die Single „Suffocate City“ schaffte es sogar an die Spitze der US Billboard Mainstream Rock Charts – ein riesiger Erfolg für die noch immer relativ junge Band aus Atlanta.

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Doch anstatt sich auf dem Erfolg auszuruhen, legen The Funeral Portrait jetzt eine Deluxe Edition nach, die weit über das hinausgeht, was man sonst von solchen Neuauflagen kennt. Unter anderem liefern die US-Boys neue Versionen der Songs „Holy Water“ (jetzt mit Ivan Moody von Five Finger Death Punch) und „Hearse for Two“ (mit Lilith Czar), die komplett neuen Songs „Evergreen“, „Skinny Lies“ und „Lost Boy“, eine alternative Version von „Stay Weird“, ein „Alien“-Demo, eine Live-Version von „Suffocate City“ sowie in der physischen Version noch den Bonustrack „Friends Like These“.

The Funeral Portrait errichten in Suffocate City damit einen ganz neuen Stadtteil!

Schon „Greetings From Suffocate City“ war ein Hit!

Bereits das ursprüngliche Album strotzt nur so vor dramatischer Intensität und klanglicher Opulenz. Tracks wie der Opener „Suffocate City“ mit Spencer Charnas von Ice Nine Kills geben klar die Richtung vor: kompromisslose Emotionalität, kombiniert mit überlebensgroßen Pop-Melodien und dramatischer Härte.

Auch „Blood Mother“, „Doom and Gloom“ oder das eindringliche „Alien“ beweisen, dass The Funeral Portrait es wie kaum eine andere aktuelle Band verstehen, düstere Inhalte mit poppiger Eingängigkeit und großen Gesten zu verknüpfen.

My Chemical Romance in ihrer „Black Parade“-Ära lassen grüßen.

Zudem zeigen The Funeral Portrait auf dem Originalalbum, dass sie auch die ruhigen Momente beherrschen: „Chernobyl“ entpuppt sich als berührend-atmosphärische Ballade über innere Zerrissenheit, während „Dopamine“ und „Voodoo Doll“ die emotionalen Themen Schuld, Schmerz und Kontrolle musikalisch gekonnt einfangen. „Hearse For Two“ ist der emotionale Höhepunkt: ein düster-romantischer Abgesang auf die Liebe bis zum Tod.

Die Deluxe-Edition: Neue Perspektiven statt Ausschussware

Wir stellen also fest: Schon „Greetings From Suffocate City“ war ein absoluter Hit! Aber damit sind wir auch bei Kernfrage dieser Kritik: Ist die Deluxe-Edition gerechtfertigt oder soll hier nur noch ein bisschen abgecasht werden?

Die Antwort lautet glücklicherweise: Ersteres!

Der entscheidende Punkt ist, dass die neuen Inhalte nicht bloß nette Ergänzungen sind, sondern dramaturgisch und erzählerisch tatsächlich das Album sinnvoll vertiefen. Wo andere Bands solche teuren Deluxe-Alben einfach nur mit zwei, drei zusätzlichen Live-Versionen oder Demos auf den Markt werfen, haben sich The Funeral Portrait hörbar (und sichtbar) Gedanken gemacht.

Ein gutes Beispiel dafür ist die neue Version von „Holy Water“, für die das US-Quintett Ivan Moody von Five Finger Death Punch begeistern konnte. Schon im Original ein mitreißender Song über persönliche Katharsis und emotionale Reinigung, erhält der Track durch Moodys charakteristische raue Stimme nochmals zusätzliche Dringlichkeit und emotionale Tiefe. Die Neuinterpretation verleiht dem ohnehin bereits starken Song noch mehr Power und Intensität.

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Auch das neu interpretierte Duett „Hearse for Two“ mit Lilith Czar erweitert das emotionale Spektrum deutlich. Ursprünglich ein packender Solotrack, bekommt er durch Czars Stimme eine gänzlich neue Perspektive, eine weitere erzählerische Ebene, die dem Song noch mehr Gewicht und Tragik verleiht. Die Interaktion zwischen den beiden Stimmen lässt eine spannungsreiche, leidenschaftliche Dynamik entstehen

Was können die neuen Songs von The Funeral Portrait?

Drei komplett neue Songs erweitern das Album zudem eindrucksvoll. „Evergreen“ stampft melancholisch, aber trotzdem heavy im Mid-Tempo voran und glänzt mit Hymnen-Hook. „Skinny Lies“ entfaltet – getrieben von packenden Riffs – eine explosive Atmosphäre und überzeugt ebenfalls mit Ohrwurm-Refrain. Dazu gibt’s einen fetten Breakdown. Und auch der dritte brandneue Song „Lost Boy“ gefällt: Wieder bemüht sich eine Monster-Hook, ihren Vorgänger aus dem Ohr verdrängen. Und schafft es.

Die drei Songs wirken zusammen wie aus einem Guss. Und nicht nur das: Sie passen auch perfekt zum Rest von „Greetings From Suffocate City“, fügen sich organisch ins Gesamtbild ein, fühlen sich nie wie Tracks an, die erst im Nachhinein geschrieben wurden. Und erst recht nicht wie Ausschussware, die jetzt einfach auf die Deluxe-Version eines erfolgreichen Albums geschmissen wurde.

Exklusiv für CD und Vinyl ist außerdem der Bonus-Track „Friends Like These“ enthalten – thematisch geht es hier um Freundschaft und Verrat, was sich thematisch ebenfalls perfekt in das Gesamtbild der Platte einfügt.

Abgerundet wird die Deluxe-Edition mit „Stay Weird (Beyond The Abyss)“, einer zurückgenommenen, deutlich melancholischeren Alternativversion des ursprünglichen Tracks, sowie einer Live-Version von „Suffocate City“ und einer Demo-Aufnahme von „Alien“.

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Während die drei (oder vier mit „Friends Like These“) neuen Tracks eine ganz logische und passende Ergänzung der Original-Tracklist sind, dürften diese Versionen vor allem für Fans interessant sein – die werden sich aber definitiv über den Einblick hinter die Kulissen bei der „Alien“-Demo und die vor Energie strotzende Live-Version von „Suffocate City“ freuen.

Artwork, Packaging und Editionen

Visuell wird die Deluxe Edition mit ihrem neuen Artwork ebenfalls dem Konzept gerecht: Der Schriftzug erstrahlt nun in giftigem Neon-Grün und transportiert optisch perfekt die dystopische, apokalyptische Stimmung des Albums.

Verfügbar ist die umfangreiche Edition als Doppel-CD, Doppel-Vinyl sowie digital mit zusätzlichen Bonus-Tracks. Merch Bundles für Ultra-Fans und Sammler sind (natürlich) ebenfalls erhältlich.

ALBUM
Greetings From Suffocate City (Deluxe)
Künstler: The Funeral Portrait

Erscheinungsdatum: 13.06.2025
Genre: ,
Label: Better Noise Music
Medium: Streaming, CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Suffocate City (feat. Spencer Charnas von Ice Nine Kills)
  2. Holy Water (feat. Ivan Moody von Five Finger Death Punch)
  3. Blood Mother
  4. Doom and Gloom
  5. Dark Thoughts
  6. You’re So Ugly When You Cry (feat. Bert McCracken von The Used)
  7. Chernobyl
  8. Dopamine
  9. Voodoo Doll
  10. Happier Than You
  11. Alien
  12. Generation Psycho
  13. Stay Weird
  14. Hearse for Two (feat. Lilith Czar)
  15. Evergreen
  16. Skinny Lies
  17. Lost Boy
  18. Stay Weird (Beyond The Abyss)
  19. Suffocate City (Live)
  20. Alien (Demo)
  21. Holy Water
  22. Dark Thoughts (feat. Danny Worsnop)
  23. Voodoo Doll (feat. Eva Under Fire)
  24. Hearse For Two
9
FAZIT
Mit der Deluxe-Edition von „Greetings From Suffocate City“ gelingt The Funeral Portrait das, was nur wenigen Bands mit so einer Neuauflage gelingt: Sie erweitern ein ohnehin schon starkes Album sinnvoll und kreativ und geben Fans und neuen Hörern genug Gründe, (erneut) einzutauchen. Die zusätzlichen Songs, Features und Versionen sind nicht nur nette Zugaben, sondern öffnen tatsächlich neue Perspektiven auf das bestehende Material, geben dem Album noch mehr Tiefe und liefern emotional packende, musikalische Highlights.