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Review

MetalcoreModern MetalNu Metal

Kritik: Tetrarch - "The Ugly Side Of Me"

An der Kippe zum Erfolg.

VON

Nu-Metal, Modern Metal, Metalcore – Tetrarch finden sich seit der Veröffentlichung ihres 2021er-Vorgängers „Unstable“ in unzähligen Schubladen zwischen Künstlern wie KoRn oder ­Slipknot wieder. Gäbe es nicht schon genügend abstruse (Sub-)Genre-Bezeichnungen, müsste man für das amerikanische Quartett glatt eine neue „Mountain Metal“-Ablage einrichten. Denn Tetrarch markiert einen musikalischen Bergaufstieg, für den die Hörerschaft nicht einmal die eigenen vier Wände verlassen muss.

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Aggressive Rhythmen und einprägsame Melodien skizzieren in ausufernden, nur sporadisch von ätherisch-hallenden Stimmen angereicherten Instrumental-Passagen eine weitläufige Naturidylle. Überwiegend vermitteln meditative, hypnotische und geheimnisvolle Klänge den Eindruck, den Aufstieg beinahe schwebend zu erleben.

tetrarch erklimmen den berg

Tetrarch knüpfen dort an, wo sie vor vier Jahren aufgehört haben. Umso schöner, schließlich schlug „Unstable“ damals schon einen deutlichen Bogen zurück zu modern schwarzmetallischen Gepflogenheiten. Auf „The Ugly Side Of Me“ verstehen es die Amis aus Atlanta erneut guten, Metalcore, Modern- und Nu-Metal zu aggressiv-romantischen, düster-grollenden und knackigen Kleinoden zu verschmelzen.

Auch wenn bereits die Brutalität auf dem neuen Silberling überzeugt: Tetrarch haben verstanden, dass sie allein durch ihre Härte nicht aus der Masse hervorstechen können. Das Album punktet vor allem durch die Art, wie das Übel mit Emotionalem verbunden wird. Melodische Refrains wie in „Never Again (Parasite)“ oder „The Only Thing I’ve Got“ sind originell, packen und fesseln. Erst dadurch wird das Ganze zu einem wirklich mächtigen Ungetüm.

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Spannungsbögen anziehen, steht fest: Wer den Gipfel erreichen möchte, muss auch steinige Passagen meistern. Und zwar mehrfach, verlangt Tetrarch doch nach intensiver Auseinandersetzung: Fließen die zehn Stücke im ersten Anlauf teils noch gleichförmig ins Ohr, kristallisieren sich mit jedem Durchlauf weitere Elemente heraus, die der schwarzmetallischen Kulisse Vielschichtigkeit und Dramatik verleihen. Die organische Produktion tut ihr Übriges dazu, dass vor dem geistigen Auge nicht nur Bergwelten, sondern auch Bühnen erscheinen, auf denen die Amis sich und ihr Publikum in einen Rausch der Gefühle spielen.

DAS KOLLEKTIV WÄCHST

Gefühlt scheint der Hang zu technischen Kabinettstückchen zugunsten eines runderen, ausgereiften Albums ein klein wenig abgenommen zu haben. Das mag nicht allen älteren Fans gefallen, aber diese kleine Reduktion bewegt sich durchaus in moderatem Rahmen. Da ist noch ausreichend Aggressivität für alle, keine Sorge. Tetrarch ist bedenkenlos zu empfehlen, sofern man harsch verspielte, mitunter leicht ins experimentelle driftenden Metalcore goutiert.

Foto: Miami Photographer / Offizielles Pressebild

ALBUM
The Ugly Side Of Me
Künstler: Tetrarch

Erscheinungsdatum: 09.05.2025
Genre: ,
Label: Napalm Records
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Anything Like Myself
  2. Never Again (Parasite)
  3. Live Not Fantasize
  4. Erase
  5. The Only Thing I’ve Got Best of Luck
  6. Best of Luck
  7. Crawl
  8. Cold
  9. Headspace
  10. The Ugly Side of Me
Tetrarch The Ugly Side Of Me
Tetrarch The Ugly Side Of Me
7
FAZIT
Unvoreingenommen, hart und aufgeweckt: Die Musiker bewegen sich inmitten der Extreme, gehen keine Kompromisse ein, aber verflechten moderne Metal-Harmonien, -Melodien und -Song-Strukturen mit ihrem zeitgemäßen, brettharten Sound zwischen Metalcore, Nu- und Modern Metal. Wenn so die Zukunft klingt, dann soll sie kommen. ABER: Tetrarch dürfen künftig noch mehr im Dreck wühlen und Staub aufwirbeln, das würde der Musik den letzten, metallischen Anstrich nehmen.