Review

Deathcore

Kritik: Suicide Silence - „Remember… You Must Die“

Das Warten hat ein Ende: Suicide Silence veröffentlichen mit „Remember… You Must Die“ ihr inzwischen siebtes Studioalbum. Der Vorgänger „Become ...

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Das Warten hat ein Ende: Suicide Silence veröffentlichen mit „Remember… You Must Die“ ihr inzwischen siebtes Studioalbum. Der Vorgänger „Become The Hunter“ erschien im Februar 2020, also kurz vor Pandemiebeginn.

Im Interview mit uns erklärte Gitarrist Mark Heylmun, dass die neue Scheibe ganz unter dem Motto „as heavy as possible“ steht und warum Suicide Silence eine Live-Band ist. Das komplette Interview gibt es an dieser Stelle nochmal zum Nachlesen.

Laut eigenen Aussagen beschäftig sich „Remember… You Must Die“ textlich vor allem mit Themen wie Tod und Endlichkeit. So sagen Suicide Silence selbst über ihren Longplayer:

„Jede Sekunde, die die Uhr tickt, kommen wir dem Tod näher und was nach unserem kurzen Kampf mit der Zeit passiert, ist ein völliges Rätsel. ‚Remember… You Must Die‘ wurde geschrieben, um sich an den Tod zu erinnern und die Zeit nicht unseren Meister sein zu lassen.“

Sind wir also mal gespannt, welche Töne die Deathcore-Größen für uns bereithalten.

Suicide Silence sind wieder da

Passend zum Albumtitel leitet „Remember“ mit den Worten „Remember, you must die“ die uns bekannte erste Single „You Must Die“ ein.

Mit dem eingängigem Riff, dem catchy Chorus und dem Breakdown hat dieser Song definitiv das Potenzial, einer der Klassiker der Band zu werden. Gerade was Liveshows angeht, macht „You Must Die“ einiges her. Doch auch das Video kann auf kreativer Ebene überzeugen.

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Keine Energieabbruch gibt es bei Single Nummer zwei, „Capable of Violence (N.F.W)“. Im passende Video nimmt sich das kalifornische Quintett Hater auf blutige Art und Weise zur Brust und auch musikalisch bekommen wir hier mit einem groovigen Hardcoresound einiges geliefert. Die Vocals nach dem kleinem Bassinterlude lassen direkt Erinnerungen an George „Corpsegrinder“ Fisher wach werden.

Auch „Fucked For Life“ hat einen schönen Groove inklusive eingängigem Riff und der nun offizielle Neuzugang Ernie Iniguez zeigt gegen Ende noch mit netten Blastbeats sein Können. Ganz neu ist der Musiker allerdings nicht. So spielte Ernie Iniguez bereits auf „Become The Hunter“ das Schlagzeug, obwohl Ex-Drummer Alex Lopez die Band erst im April 2022 offiziell verließ.

Moderner Deathcore mit altem Spirit

Mit ordentlich BPM geht es bei „Kill Forever“ weiter. Frontmann Eddie Hermida, welcher in diesem Jahr sein zehnjähriges Bandjubiläum feiert, zeigt uns seine ganze Bandbreite an Vocals, die keine Wünsche offenlassen. Die starken Death Metal-Einflüsse von Suicide Silence zeigen sich bei „God Be Damned“ besonders deutlich. Die Tempowechsel machen den Track vielschichtig und jedes Instrument bekommt bei diesem Song seinen Moment im Rampenlicht.

„Alter of Self“ ist Single Nummer drei und kommt verhältnismäßig langsam, aber nicht weniger heftig daher. Der Breakdown treibt das Ganze tempotechnisch schließlich auf die Spitze und verdeutlicht, dass langsam und brutal keine Gegensätze sind.

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Mit „Endless Dark“ nimmt die Scheibe wieder an Geschwindigkeit auf. Auch hier haben wir wieder einen groovigen Sound mit einem schönen Riff, begleitet von brachialen Vocals und gut ausgeführten Blastbeats. Darauf folgt „The Third Death”, welcher wohl die meisten Elemente eines typischen Deathcore-Songs beinhaltet. Dennoch lassen sich auch hier verspielte Riffs wiederfinden und ein brachialer Breakdown darf natürlich auch nicht fehlen.

Der zu Beginn gehörten Hardcoresound findet sich nun in „Be Deceived“ deutlich wieder.

Zurück zu den Anfängen

Bei „Dying Life“ und damit Single Nummer 4 kommen direkt nostalgische Gefühle auf. So erinnert der Song stark an alte Klassiker, welche auf „The Cleansing“ oder „No Time to Bleed“ zu finden waren.

Beendet wird der Longplayer mit „Full Void”. Selbst am Schluss gönnen uns Suicide Silence absolut keine Verschnaufpause. Auch bei diesem Song kommt erneut die gute Produktion des Albums zum Vorschein und spätestes bei diesem fast instrumentalen Track kann man sich sicher sein, dass jeder dieser Musiker etwas von seinem Handwerk versteht.

Nun schließt sich der Kreis und wir werden noch einmal, wie schon zu Beginn, mit den Worten „Remember, you must die“ an unsere eigene Sterblichkeit erinnert. Die Aussage, dass „Remember… You Must Die“ ein verdammt brutales Album wird, kann nun an dieser Stelle offiziell bestätigt werden.

Foto: Travis Shinn / Offizielles Pressebild

ALBUM
Remember… You Must Die
Künstler: Suicide Silence

Erscheinungsdatum: 10.03.2023
Genre:
Label: Century Media Records
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Remember...
  2. You Must Die
  3. Capable of Violence (N.F.W.)
  4. F****d For Life
  5. Kill Forever
  6. God Be Damned
  7. Alter Of Self
  8. Endless Dark
  9. The Third Death
  10. Be Deceived
  11. Dying Life
  12. Full Void
Suicide Silence Remember... You Must Die
Suicide Silence Remember... You Must Die
8
FAZIT
Mit „Remember… You Must Die“ haben sich Suicide Silence wieder ein Stück näher an ihre Wurzeln begeben und dabei doch etwas Neues geschaffen. Alte Sounds und moderne Parts sorgen dafür, dass sich auf diesem Album tatsächlich kein schlechter Song finden lässt. Natürlich gibt es Highlights wie „You Must Die“ oder „Fucked For Life“, die herausstechen und sicherlich auch live einiges her machen, aber im Großen und Ganzen haben die Jungs aus Riverside hier ein heftiges Komplettpaket geschaffen.