Review

Pop-Punk

Kritik: State Champs - "Kings Of The New Age"

Maximal 10 Sekunden – länger wird es kaum dauern, bis man die unvergleichlichen Pop-Punk-Vibes wahrnimmt, die sich auf „Kings Of ...

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Maximal 10 Sekunden – länger wird es kaum dauern, bis man die unvergleichlichen Pop-Punk-Vibes wahrnimmt, die sich auf „Kings Of The New Age“ – Album Nr.4 der Herren von State Champs – breitgemacht haben.

Der Albumtitel taucht auch nicht in einem Songtitel, sondern direkt zu Beginn des Openers „Here to stay“ auf. Und dieser Opener hat alles, was es braucht, um Lust auf mehr zu machen. Zwar könnten die Strophen hier und da noch etwas mehr Druck vertragen, doch gerade der Refrain hat alles, was ein Pop-Punk-Song braucht – vor allem jede Menge Ohrwurmpotential.

So klingt das neue Album „Kings Of The New Age“ von State Champs

Die Band aus Albany im Bundesstaat New York hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2010 weltweit einen Namen gemacht – zum Beispiel als Vorband von All Time Low, mit denen die Band oft vergleichen wird oder durch eine Co-Headliner-Tour mit ihren britischen Pendant Neck Deep.

Dass State Champs in den letzten Jahren vermehrt den Pop dem Punk vorziehen, zeigt sich auch auf „Kings Of The New Age“ recht früh – zum Beispiel in „Eventually“, der aber immer noch gut nach vorne und ins Ohr geht. Das gilt grundsätzlich auch für einen Song wie „Everybody but you“, der aber nicht nur wegen der für Pop-Punk erstaunlichen Länge von 3:45 Minuten etwas langatmig daherkommt.

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Auch „Outta My Head“ hat einige starke Momente und deutlich weniger Längen, kommt aber doch noch zu austauschbar daher. Das gilt wiederum nicht für „Fake It“ – zwar wird auch hier das Rad nicht neu erfunden, doch der Song wirkt sehr erfrischend, gerade weil er die ausgetretenen Pfade verlässt und mehr in Richtung Alternative geht.

Dieser Eindruck zeigt sich in „Half Empty“ noch mehr – das Glas ist hier gewissermaßen eher halbvoll denn halbleer. Halbvoll ist allerdings noch maßlos untertrieben, denn spätestens in dem Moment, in dem Against The Current-Sängerin Chrissy Constanza einsteigt, entwickelt der Song seine volle Wirkung, wodurch er sich zu einem der absoluten Highlights der Platte entwickelt.

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In der zweiten Albumhälfte zeigen State Champs dann aber auch wieder, dass sie den klassischen Pop-Punk nicht vergessen haben. Ein Song wie „Just Sound“ weiß zu gefallen, kommt aber auch ohne die ganz großen Momente daher. Ebenfalls ein Markenzeichen der zweiten Albumhälfte sind offensichtlich die Gastauftritte, denn neben dem bereits erwähnten Feature mit Chrissy Constanza geben sich auch Country-Sänger Mitchell Tenpenny in „Act Like That“ und die Pop-Punk-Veteranen von Four Year Strong in „Sundress“ die Ehre.

Und während letzteres wie ein klassischer Four Year Strong-Song klingt – was alles andere als schlecht ist – zeigt sich in „Act Like That“ erneut, dass State Champs gerade dann besonders stark sind, wenn die Songs unerwartete Wendungen nehmen – hiervon hätte es ruhig ein paar mehr auf „Kings Of The New Age“ geben können, dann hätte sich die Band wirklich die Krone aufsetzen können.

Foto: State Champs / Offizielles Pressebild

ALBUM
Kings Of The New Age
Künstler: State Champs

Erscheinungsdatum: 13.05.2022
Genre:
Label: Pure Noise
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Here To Stay
  2. Eventually
  3. Everybody But You
  4. Outta My Head
  5. Fake It
  6. Half Empty
  7. Just Sound
  8. Act Like That
  9. Where Were You
  10. Sundress
  11. Some Minds Don’t Change
State Champs
State Champs
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FAZIT
State Champs waren schon immer mehr als der ganz schnöde Pop-Punk – und „Kings of the New Age“ ist der beste Beweis dafür, dass sie immer dann zu Höchstform auflaufen, wenn es mal ein wenig mehr in Richtung Pop oder Alternative gehen soll. Gerade das passiert leider noch nicht oft genug, doch die gelegentlichen Ausflüge reichen, um das Potential, das abseits von grundsolidem Pop-Punk in der Band steckt, erkennen zu können.