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Death MetalHardcore
Kritik: Spiritworld - "DEATHWESTERN"
Spiritworld – eine Band, die mit allerlei Western-Attitüde kokettiert und dann auch noch aus Las Vegas stammt. Das mag dem ...
VON
Mauritz Hagemann
AM 26/11/2022
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Spiritworld – eine Band, die mit allerlei Western-Attitüde kokettiert und dann auch noch aus Las Vegas stammt. Das mag dem ein oder der anderen auf den ersten Blick etwas zu viel Klischee sein. Doch bei Spiritworld sollte man sich in jedem Fall einmal trauen, in den Wilden Westen einzutauchen und der Musik das Zepter überlassen. Und anscheinend haben das beim ihrem Debütalbum „Pagan Rhythms“ schon viele Hörerinnen und Hören getan. Denn mit „DEATHWESTERN“ steht jetzt nach nur zwei Jahren Album Nr. 2 in den Startlöchern.
Spiritworld laden zum 2. Ritt in den Wilden Westen
Der Name des Albums ist eine Hommage an die blutigen Pulp-Heftchen der 1930er und 1940er Jahre. Das Intro „Mojave Bloodlust“ bereitet die Ohren dann auch direkt auf das vor, was uns erwartet. Wobei das in diesem Fall eher atmosphärisch gemeint ist, denn man taucht in die Westernwelt ein, aus der man mit dem Titeltrack „DEATHWESTERN“ direkt wieder herausgerissen wird. Hier fällt es zugegeben schwer, sich in einen Western-Saloon hineinzuversetzen. Der Song geht mit mächtig Druck nach vorne und ist so gespickt mit Two Step-Parts, dass Hatebreed-Fronter Jamey Jasta vor Neid erblassen dürfte.
Und auch in der Folgezeit denken Spiritworld gar nicht daran, den Fuß vom Gas zu nehmen und in die romantische Wild West-Atmosphäre einzutauchen. Ohne Kompromisse geht es auch in „Relic of Damnation“ brutal und mit Geschwindigkeit weiter. Das Ganze wird in „Purafied in Violence“ sogar noch auf die Spitze getrieben.
Wer sich jetzt durchaus berechtigt fragt, warum die Band überhaupt den Aufwand betreibt, ihren im Wesentlichen gar nicht so besonderen oder außergewöhnlichen Sound auf in das Westerngewand zu packen, die oder der sollte sich einmal mit den Lyrics auf „DEATHWESTERN“ beschäftigen. Denn während „Pagan Rhythms“ noch sehr düstere Themen behandelte, soll es auf „DEATHWESTERN“ positiver zugehen. Das Debütalbum skizzierte lyrisch apokalyptische Szenarien, auf Album Nr. 2 geht es dann um die Geschichte danach. Spiritworld-Fronter Stu Folsom zeichnet ein Bild der Überlebenden aus den Kämpfen, die in „Pagan Rhythms“ gekämpft wurden. Nun ja, so richtig positiv ist das auch nicht. Aber schon eine Art Konzeptalbum bei einer Konzeptband.
Was ist denn mit den Leuten, die mit der gesamten Western-Welt so gar nichts anfangen können? Werden auch die mit „DEATHWESTERN“ glücklich? Ja, durchaus. Die immer wieder von ansprechenden Soloparts der Gitarre durchzogenen Hardcore-Walzen funktionieren auch ohne das Western-Konzept. Mitunter ist es sogar ein wenig zu generisch. Insofern macht es durchaus Sinn, sich voll und ganz auf die Band und das Gesamtkunstwerk einzulassen, um nicht Gefahr zu laufen, aufgrund durchaus vorhandener Redundanzen im Laufe des Albums die Lust zu verlieren.
Musikalisch bleibt „DEATHWESTERN“ insgesamt zwar auf hohem, aber im Laufe des Albums doch mehr und mehr eintönig werdendem Niveau. Daher ist es eine gelungene Abwechslung, dass der ohnehin muntere Song „Moonlit Torture“ mit dem Gastbeitrag von Integrity-Mastermind Dwid Hellion noch einmal ein neues Element einbringt. Davon hätte es durchaus mehr geben können und sollen.
Foto: Sean Jorg / Offizielles Pressebild
Spiritworld News
DEATHWESTERN
Künstler: Spiritworld
Erscheinungsdatum: 25.11.2022
Genre: Rock
Label: Napalm Records
Medium: CD, Vinyl, etc
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