Kritik: Simple Plan - "Harder Than It Looks"

Sechs Jahre ist es her, seit Simple Plan 2016 ihr letztes Album veröffentlicht haben. Jetzt gibt es wieder frische Tracks auf die Ohren: am 6. Mai erscheint das sechste Studioalbum der Pop-Punk-Poeten. Diese Zahl scheint es der Band irgendwie angetan zu haben. Aber keine Sorge, auf der neuen Platte „Harder Than It Looks“ erwarten euch nicht nur sechs neue Songs, sondern zehn! Wie die neuen Tracks auf der Band klingen, erfahrt ihr hier nachfolgend.

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Simple Plan legen mit „Harder Than It Looks“ nach

Pierre, Chuck, Jeff und Sébastien wählten einen Albumtitel, der die jugendliche Freude, die seit dem ersten Tag in ihrer DNA verankert ist, hervorhebt. Gleichzeitig bringt er auch das Selbstbewusstsein zum Ausdruck, dass Simple Plan durch eine Karriere voller Höhen und Tiefen entwickelt hat. Die Band selbst sagt dazu:

„Wir haben ein klassisches, unverkennbares Simple Plan-Album gemacht, das unsere Fans absolut lieben werden. Es war großartig, zu unseren Wurzeln zurückzukehren und ohne Umschweife das zu verinnerlichen, was diese Band für so viele Menschen zu etwas Besonderem gemacht hat: lustige, eingängige, ehrliche und emotionale Songs, mit denen man sich nicht so allein fühlt, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern und Hoffnung geben.“

Wake Me Up (When This Nightmare’s Over)

Ein sanfter Einstieg mit Piano eröffnet das Album, bis schließlich Gitarre und Drums einsetzen. Schließlich kommt auch schon der Gesang dazu, der pop-punkig, jugendlich klingt wie eh und je. Allerdings ist der erste Song „Wake Me Up (When This Nightmare’s Over)“ lyrisch völlig fernab von herzzerreißenden Teenage-Storys. Hier geht es viel mehr um die Realität. Um unser aller Realität – um den Ukraine-Krieg.

Simple Plan nutzen den Song und das dazugehörige Video, um die Ukraine zu unterstützen. So ist nicht nur das Video in Zusammenarbeit mit zahlreichen Ukrainern gedreht worden. Auch die Einnahmen für den Song und ein Anteil der Ticketverkäufe für die bevorstehende Tour kommen Betroffenen aus der Ukraine zugute. Ein Spendenaufruf für jeden, der sich ebenfalls beteiligen will, ist auch im Musikvideo zu finden, welches wir euch hier noch einmal bereitstellen.

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Ruin My Life

Was auf einem guten Album heutzutage nicht fehlen darf, ist ein gutes Feature. Dafür holen sich Simple Plan Deryck Whibley von Sum41 mit ins Boot. Mit Zeilen wie:

And you can spill your hate on me
Now I know that I can take it
And you’re the one who’s hurt clearly
You’re the one who’s really breaking

machen sie in „Ruin My Life“ klar, dass man sich die Worte anderer nicht zu sehr zu Herzen nehmen sollte. Niemand sollte es schaffen, jemandes Leben zu ruinieren – denn das hat man selbst in der Hand.

Zeitloser Pop-Punk

Im November veröffentlichten sie bereits „Antidote“ – die erste Single ohne David am Bass. Wie in einer Zeitreise nimmt der Song den Zuhörer mit in die eigenen Teenager-Vergangenheit. Simple Plan sind dabei der gute Freund, der sich deine Probleme anhört und dich einfach versteht. Musik kann so zeitlos sein. Denn noch heute sind die Melodien so eingängig wie schon vor 20 Jahren. Ein Beweis dafür ist auch „Million Pictures Of You“ – ein weiterer Song, der sich gut in das Album integriert.

Anxiety

Mit dem fünften Song des Albums kommt etwas Abwechslung daher. „Anxiety, Anxiety. Get away, get away, get away, get away, get away from me. Anxiety, Anxiety“, wird der Song eingeleitet und man muss beim Durchhören des Albums kurz innehalten und genauer hinhören, da sich der Song doch von den anderen auf der Scheibe unterscheidet. Nicht nur musikalisch wird es hier deutlich ruhiger auch die Stimme ist teilweise etwas reduzierter, wird aber mit Echos unterstützt, sodass hier eine ganz besondere Atmosphäre entsteht. Simple Plan schaffen es wieder mal, Sorgen kurzzeitig tatsächlich verschwinden zu lassen.

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Temperamentvoller geht es mit „Congratulations“ weiter. Eine Single-Auskopplung, mit einer waschechten Abrechnung: „But just remember that what goes up comes down  it’s a long fall from the top. Congratulations. Congratulations.“

Greatest Showman Vibes

„Iconic“ liefert kurze Greatest-Showman-Vibes. Zwar gibt es hier kein komplettes Cover wie etwa von „No Resolve“ aber musikalisch sind die Vibes da. Es folgt der Refrain und kurz tauch die Frage auf: Panic! At The Disco is it you? Nein, es ist ein weiterer gelungener Simple-Plan-Song, der sehr kraftvoll klingt.

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(@simpleplan)

Optimistischer geht es in „Best Day Of My Life“ zu. Der Song ist deutlich schneller und hat ordentlich Power – eben echter Pop-Punk, wie man ihn von Simple Plan kennt. Mit „Slow Motion“ folgt ein weiterer Song. Tatsächlich ist dieser gar nicht so ruhig wie der Titel vielleicht vermuten lässt. Auch hier erwartet den Hörer eine klassische Pop-Punk-Parade.

Emotionales Ende

Beendet wird „Harder Than It Looks“ mit „Two“. Ein Song, der Ruhe in das Album bringt, oder viel mehr Nachdenklichkeit. Zumindest für diejenigen, die selbst Scheidungskinder sind. Denn davon handelt dieser Song: von zwei Leben, die parallel geführt werden. Von zwei Familien, zwei Storys und zwei verschiedenen Seiten – und der Jonglage zwischen diesen beiden Leben. Wieder einmal zeigen Simple Plan, dass hinter ihrer Musik mehr steckt als nur fröhliche Pop-Punk Melodien: Wichtige Messages an die Menschen zu bringen, um sie damit zu unterstützen.

Foto: Jordan Kelsey Knight / Offizielles Pressebild