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Kritik: Silenzer - "X"
Vor gut einem Jahr haben wir euch erstmals die deutschsprachige Rock-Core Truppe Silenzer aus Österreich vorgestellt. Nun haben wir auch ...
VON
Melanie Bonk
AM 22/02/2022
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Vor gut einem Jahr haben wir euch erstmals die deutschsprachige Rock-Core Truppe Silenzer aus Österreich vorgestellt. Nun haben wir auch das am 25. Februar erscheinende Album „X“ vorliegen.
Silenzer mit neuem Album „X“: Rock-Core aus Österreich
Wem die Formation bisher noch vollkommen unbekannt ist, sollte sich vorab ihr 2019 erschienenes, erstes Studioalbum „Seelenfeuer“ zu Gemüte führen. Denn obwohl die Band sich erst 2018 gegründet hat, haben sie es innerhalb kürzester Zeit geschafft, sich die Bühne unter anderem mit As I Lay Dying oder Hatebreed zu teilen.
Mit insgesamt bereits über 60 Live-Shows und ihren melancholischen Texten sowie eingängigen Melodien haben es die Österreicher geschafft, nicht nur die örtliche Hard’N’Heavy-Szene für sich zu gewinnen.
Anmerkung der Redaktion: Solltest du selbst das Gefühl haben, dass du dich in einer belastenden Situation befindest, dann kontaktiere bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Rufnummer 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhältst du anonym Hilfe von Beratern, die mit dir Auswege aus schwierigen Situationen finden und eine tolle Stütze sein können. Danke, dass du es versuchst!
Mit „Niemandsland“ legen wir schonen einen powergeladenen Schnellstart hin. Man merkt schon hier, dass Silenzer es absolut verstanden haben, wie man eine gute Mischung aus Clean-Vocals und Growls zubereitet. Der Song macht direkt Lust auf mehr.
Auf Instagram äußert sich die Band wie folgt zu dem Song:
„… es ist wohl der einzige Song, der nicht von Schmerz oder negativen Erfahrungen handelt. Es geht darum, in einem Menschen endlich wieder das Glück zu finden. Und damit du das kannst, musst du mit den Dämonen deiner Vergangenheit abschließen können …“
Bei „Toxin“ begleitet einen eine Melodie, die direkt als Ohrwurm im Kopf bleibt. Der Track behandelt nicht nur das Thema Abhängigkeit, sondern zeigt auch auf, was man in den Momenten des „Nicht-klar-Seins“ durchlebt.
Er veranschaulicht, was viele empfinden und bringt einem näher, dass auch andere Leute solche Situationen durchleben.
Auch hierzu hat sich die Truppe auf Instagram geäußert:
„… Du sitzt allein zu Hause, starrst auf die Wand. Alles um dich ist still. Du stellst dir Fragen wie: „Hast du das nötig? Gibt es Menschen die dich lieben und brauchen? Brauchst du dich selbst überhaupt noch?“ Diese Gedanken vergiften den Geist und deine Seele …“
Mit „Stille Wasser“ servieren uns die aus der Steiermark stammenden Jungs eine sehr gefühlvolle Balade. Getragen wird der Song von sanften Gitarren und harmonisch gespieltem Klavier. Eigentlich untypisch für Silenzer.
Melancholie und Schmerz
Als nächstes folgt eine Single die den Herzschmerz nicht nur thematisiert, sondern mit tiefen Growls und Gitarrenriffs dem Schmerz eine Stimme verleiht und zum Ausdruck bringt wie man sich nach einer Trennung fühlt. „In Deinem Verließ“ nennt sich das Stück und baut sich auf einem sehr melancholischen Text auf.
„Apokalypse“ bringt wieder die geballte Silenzer-Power ins Spiel. Unverwechselbarer Rock-Core wie die Truppe ihre Genrezugehörigkeit selbst betitelt.
In diesem Track merkt man vor allem die Drums von Fabian, die leider in den bisherigen Tracks etwas zu wenig zum Ausdruck kamen. Die Gitarre sowie der Bass, gespielt von Dave, Lukas und Mexx, tragen das Album und ziehen sich wie ein roter Faden durch „X“.
Zu diesem Track äußern sie sich wie folgt:
„… Du hängst an jemandem fest, obwohl du weißt, dass es dir nicht gut tut. Dass jeder Kontakt und jede Berührung dich weiter ins Verderben stürzen…“
Die bisherigen Auskopplungen
Vorab wurden natürlich ein paar Teaser und auch ganze Songs veröffentlicht. „eX“ ist die zweite Auskopplung des kommenden Longplayers und war definitiv die richtige Wahl. Neben einem mitreißenden Chor legt Sänger Chris gleich voll los. Aber um euch nicht alles vorweg zu nehmen, hört doch einfach selbst:
„Abgrund“ ist nicht nur der zuletzt veröffentlichte Track, sondern auch unser persönlicher Favorit. Warum uns der Song so zusagt, könnt ihr dem nachstehenden Video entnehmen.
„Deine Nähe Tut Weh“ war die erste Auskopplung des Longplayers und wurde bereits im April letztes Jahr veröffentlicht. Zu diesem Song hatten wir sogar ein ausführliches Interview, welches ihr hier findet.
Der Abschluss
Auf „Dæmon“ gibt’s nicht nur wieder harten Gitarrensound auf die Ohren, sondern auch eine Verbildlichung des Kampfes, den man mit sich selbst austrägt, wenn man mit seiner Vergangenheit abschließen möchte. Außerdem gibt’s hier ein kleines Duett zwischen Growls und Screams, welches sich wunderbar in den Song einfügt.
Hierzu sagen Silenzer auf Instagram folgendes:
„… du schließt mit deiner Vergangenheit ab. Du versuchst nach vorne zu blicken und all das negative abzulegen. Quasi diesen Dämon in dir, der dich immer wieder daran zurück erinnert ihn aus deinem Leben zu verbannen…“
Dieser Track ist übrigens einer der absoluten Favoriten der Gruppe.
„Treibsand“ bildet den Album-Closer und ist mit 4:18 der längste Track des Longplayers. Hier wurde nochmal Raum für „heavy“ Drums sowie drückende Gitarrenriffs geschaffen. Der Song thematisiert mit Zeilen wie „…du merkst der größte Fehler deines Lebens warst du selbst…“ die Kritik beziehungsweise den Hass den man gegen sich selbst richtet.
Auch hierzu haben Silenzer ein paar Worte auf Instagram verfasst:
„…du bist gemeinsam und trotzdem alleine. Einsam und trotzdem zu zweit. Treibsand ist ein einziges Wirrwarr an Gefühlen und Emotionen…“
Foto: Silenzer / Offizielles Pressebild
X
Künstler: Silenzer
Erscheinungsdatum: 25.02.2022
Genre: Modern Metal
Label: Drakkar Entertainment Gmbh/ Soulfood
Medium: CD, Vinyl, etc
- eX
- Dæmon
- Apokalypse
- Deine Nähe tut weh
- Toxin
- Treibsand
- Abgrund
- In deinem Verlies
- Niemandsland
- Stille Wasser
Silenzer News
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