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Kritik: Paradise In Flames - "Devils Collection"

Mit „Devils Collection“ präsentieren Paradise In Flames nach geschlagenen sieben Jahren ihr drittes Studioalbum. Ob hier das Motto gilt, was ...

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Mit „Devils Collection“ präsentieren Paradise In Flames nach geschlagenen sieben Jahren ihr drittes Studioalbum. Ob hier das Motto gilt, was lange währt wird endlich gut? Wir werden sehen.

Paradise In Flames setzen auf Altbewährtes

Die 2002 gegründete Band weiß wohl, was es heißt, sich Zeit zu lassen, denn ihr erstes Album erschien bereits vor 14 Jahren anno 2006.
Schon der erste Song „Nahemah’s Possession“ beschreibt gut, was die Brasilianer uns mit diesem Album zeigen möchten. Der symphonische Sound begleitet uns durch das ganze Lied und wird übertönt von klassischen Death Metal-Klängen.

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Mit „I’m Sure Your Gods Have Seen This Before” schwappt dieser Sound auch in den zweiten Song über und wird ergänzt von den opernhaften Gesängen einer weiblichen Stimme. Im Refrain trägt eine männliche Stimme den Titel des Liedes vor und an dieser Stelle spüre ich starke Powerwolf-Vibes.

Die roughe Gesangsstimme gefällt mir eigentlich ziemlich gut, aber sobald auch bei Song Nummer 3, „Satan’s Laws“, die sirenenhafte Frauenstimme einsetzt, verliere ich den Gefallen an diesem Stück.

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Bisher fällt es mir nicht leicht, mit diesem Album warm zu werden. Als Fan von Oldschool Black Metal und Atmospheric Post Black Metal ist es einigermaßen schwer für mich, diese Art von Symphonic Black/Death Metal wirklich gut zu finden.

Mit „It’s All Wrong“ haben Paradise In Flames dann aber doch einen Song produziert, der mir zusagt. Die Gitarren sind superschnell und der Gesang klingt schon ein bisschen grindmäßig. Endlich ein bisschen Abwechslung. Das Riffing ist auch hier nicht besonders komplex, aber das muss es auch nicht immer sein. Für mich ist dieser Song definitiv der beste der Platte.

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Weiter geht es mit „Has Never Seen A World Without Wars”. Hier mischen sich gesprochene Passagen unter die mittlerweile schon bekannten Symphonic-Parts und obwohl ich den Gesang im Refrain gut finde – sobald es die Tonleiter stimmlich nach oben geht, bin ich raus.

Song Nummer 6 ist mit fast sieben Minuten der mit Abstand längste Song der Platte. „The Tepes“ klingt so, als würde die Band eine epische Geschichte erzählen, die den Zuhörer durch eine Art Heldenreise trägt. Musikalisch wird Spannung aufgebaut, welche sich dann, gegen Ende, in einem schnellen und dramatischen Höhepunkt entlädt. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Sound dieses Albums Fans von Nightwish, Dimmu Borgir oder auch https://www.morecore.de/band/cradle-of-filth/ gefallen könnte.

„Ripping Off False Masks“ geht mehr in die Richtung von klassischem Death Metal und das wiederkehrende Riff geht ist Ohr. Dieser Song trifft schon eher meinen Geschmack.

Die Drumms in „Hell’s Now“ haben wiederum einen starken Black Metal-Einfluss und das lange Intro gefällt mir ganz gut. Dieser Song hat definitiv Wiedererkennungswert. Ab der Hälfte mischt sich dann jedoch wieder dieser epische Sound unter das Death Metal-Riffing.
Ich habe das Gefühl, dass ich mich gegen Ende tatsächlich ein wenig an dieses Album annähere, denn auch „Devil From The Sky“ ist ein solider Song mit episch unterlegtem Death Metal-Sound.

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Das Outro „No Life On Earth” ist ganz anders als erwartet. Das Geräusch von Meeresrauschen wird unterlegt von sanften Klavierklängen und auch Streichinstrumente sind zu hören. Leise verstummen die Wellen und beenden das Album.

Bild: Paradise In Flames / Offizielles Pressefoto

ALBUM
Devils Collection
Künstler: Paradise In Flames

Erscheinungsdatum: 16.10.2020
Genre: ,
Label:
Medium: CD, etc

Tracklist:
  1. Nahemah’s Possession
  2. I'm Sure Your Gods Have Seen This Before
  3. Satan's Laws
  4. It's All Wrong
  5. Has Never Seen a World Without Wars
  6. The Tepes
  7. Ripping Off False Masks
  8. Hell's Now
  9. Devil from the Sky
  10. No Life On Earth
Paradise In Flames Devil's Collection
Paradise In Flames Devil's Collection
5.5
FAZIT
Bis auf einige Parts und wenige Songs ist das Album leider nicht mein Fall. Es ist definitiv ein solides Album für Fans von Symphonic Black oder Death Metal, aber ich kann mich nicht so recht mit dem Sound anfreunden.

Es ist ein abwechslungsreiches Album mit vielen Tempowechseln und auch technisch ist es gut umgesetzt. Die Instrumente sind sauber gespielt und der Gesang ist rough. Wer auf epische Parts und opernhafte Frauenstimmen gemischt mit harten Riffs steht, dem könnte dieses Album tatsächlich gut gefallen.