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Review

Death MetalProgressive

Kritik: Obscura - "A Sonication"

Dass die Münchner von Obscura nicht aus den typischen Death Metal-Hochburgen wie Florida oder New York stammen, hörte man ihnen ...

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Dass die Münchner von Obscura nicht aus den typischen Death Metal-Hochburgen wie Florida oder New York stammen, hörte man ihnen schon immer an. Auch auf „A Sonication“ ändert sich daran nichts. Und das folgende Song-Material fällt keinen Deut schwächer aus – das Gegenteil ist der Fall. Der Bandchef hat sich allerdings drei neue Mitglieder ins Boot geholt.

Das betreten offener Türen und Räume

Vielmehr setzt das Quartett weiterhin auf eine Vermischung der harschen Vocals von Steffen Kummerer und massiver Melodiösität, auf einem ebenso harten wie variablen Sound-Gerüst basierend. Also Melodic Death Metal mit schmissigen bis vertrackten Unterbauten, die von Schlagzeuger James Stewart mit rollenden Doublebass-Läufen unterfüttert werden.

Überhaupt: Echt ist an Obscura so ziemlich alles. Image ist Nebensache, denn was zählt, sind die Songs, die Songs und noch mal die Songs. Und darunter sind diesmal einige, die an Klassiker wie „The Anticosmic Overload“ oder „Prismal Dawn“ heranreichen. Dass die umgestaltete Truppe noch immer Feuer unter dem Hintern und ihre Schlüsselqualifikationen nicht aus den Augen verloren hat, zeigt Werk Nummer 7 zweifellos: Tracks wie das eindringliche „The Sun Eater“ oder speziell das furiose Finale „A Sonication“, das weitaus mehr ist als eine bloße Aneinanderreihung von lauten und leisen Passagen, sondern Sanftmütigem und Harschem – es ist eine Erzählung, vollgepackt mit feinen Nuancen, Zwischen- und Untertönen, die dem Stück Leben einhauchen und ihm Spannung sowie Intensität verleihen.

Zudem gehen Obscura erst mit dem Titeltrack ein wenig vom Gas, mit knapp über sieben Minuten handelt es sich dabei nicht nur um das atmosphärisch dichteste, sondern auch um das längste Stück der Scheibe, wobei die Band aus hiesigen Gefilden auch hier zwischenzeitlich ordentlich Bleifuß geben.

Allgemein hat sich wie eingangs erwähnt – bis auf Bandchef und Gründer Steffen Kummerer – das komplette Line-up der Technical Death-Band geändert. Während Kummerer nach wie vor hinter dem Mikro steht und gleichzeitig in die Saiten haut, hat Kevin Olasz Münzners Platz eingenommen. James Stewart sitzt nun am Schlagzeug, und am Bass zaubert Robin Zielhorst.

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Darüber tobt sich vor allem Gitarrist Kevin Olasz aus, der mit „In Solitude“ oder „The Prolonging“ nicht nur harken, sondern in Stücken wie „Beyond The Seventh Sun“ auch gerne mal eine progressive Note einstreut, die nicht selten an die etwas härteren Momente von Children Of Bodom erinnert. Obscura können es hart, technisch versiert und auch mal progressiv – da schlägt das Metal-Herz höher.

Obscura spielen erneut zwischen den stühlen

Hier wird deutlich: Obscura verfügen über das richtige Gespür, wissen exakt, wie sie einen Song arrangieren müssen, damit er – unterschiedliche Grundstimmung hin oder her – ins Gesamtbild passt. Ihr wichtigstes Mittel dabei: die Integration von Melodien, die sich selbst in den finstersten Momenten nicht verflüchtigen. Mitreißend und ergreifend zugleich. Das pure Böse springt einem mit ultravariablen Riffs, stampfendem Drumming und herrlich ekelhaften Vocals direkt ins Gesicht: Dunkler Prog-Death, der Obscura mit Soilwork und Eternity`s End vermischt.

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Zugegebenermaßen muss man sich auf Sound und Songwriting einlassen können – schafft man dies, wird das Album aber definitiv zu einem Dauerdreher auf dem Plattenspieler. Aber seien wir mal ehrlich: Obscura haben in all den Jahren nicht ein Album gemacht, für das sie sich schämen müssten. Und vorliegendes wird trotz Höhen und Tiefen auch kein solches sein. Ihre ­Mission haben die Herren allemal erfüllt.

Foto: Obscura / Offizielles Pressebild

ALBUM
A Sonication
Künstler: Obscura

Erscheinungsdatum: 07.02.2025
Genre: ,
Label: Nuclear Blast Records
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Silver Linings
  2. Evenfall
  3. In Solitude
  4. The Prolonging
  5. Beyond The Seventh Sun
  6. Stardust
  7. The Sun Eater
  8. A Sonication
Obscura A Sonication
Obscura A Sonication
7.5
FAZIT
Wie gehabt kommt dank zahlreicher Tempowechsel auch der Abwechslungsreichtum nicht zu kurz; mit „Silver Linings“ und „Evenfall“ dürfte es der Band außerdem gelingen, die Headbanger-Fraktion in Verzückung zu versetzen. Kurz und gut: Obscura beweisen auf „A Sonication“ einmal mehr ihre geballte Death-Power und legen ein neues starkes Album vor – die Prog-Deather muss man definitiv (wieder) auf dem Zettel haben. Man könnte auch sagen: Obscura sind 23 Jahre nach Band-Gründung voll da – und haben ihr Kreativpotenzial offensichtlich noch lange nicht ausgeschöpft.