Review

MetalcoreProgressive

Kritik: Monuments - "In Stasis"

Am 15. April 2022 liefern uns Monuments ihren vierten Longplayer „In Stasis“ – eine Platte, die sich thematisch in Unsicherheit, ...

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Am 15. April 2022 liefern uns Monuments ihren vierten Longplayer „In Stasis“ – eine Platte, die sich thematisch in Unsicherheit, Isolation und Grauen ausdrückt. Wir durften bereits in das neue Album reinhören und teilen diese Erfahrung natürlich mit euch in der folgenden Review!

Bekannte Gesichter hinterlassen Spuren auf „In Stasis“ von Monuments

Monuments. Eine Band die fester Bestandteil der Progressive-Metalcore-Szene ist und auch den Djent-Trend zuverlässig am Leben hält. Allerdings auch eine Band, die zahlreiche Mitgliederwechsel zu verzeichnen hat.

Seit 2019 haben sie sich mit Andy Cizek am Mikro und dem zurückgekehrten Schlagzeuger Mike Malyan neu formatiert. Letzterer war von der Gründung im Jahr 2010 bis 2015 der Mann hinter den Drums und nahm die ersten beiden Alben „Gnosis“ und „The Amanuensis“ mit Monuments auf. Während Mike auf der dritten LP „Phronesis“ also aussetzte, können wir ihn zusammen mit Andy auf „In Stasis“ in voller Aktion erleben.

Doch die beiden Herren sind nicht die einzigen Neuzugänge, die sich auf dem vierten Longplayer austoben. Bereits der strake Eröffnungstrack „No One Will Teach You“ erhält einen extra Pepp durch niemand anderen als Neema Askari. Als erster Sänger nahm er mit Monuments ihre Debüt-EP „We Are the Foundation“ auf und sorgt somit für einen überraschenden Nostalgieeffekt auf „In Stasis“.

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Eine weitere Kollaboration hören wir auf „Arch Essence“. Die harmonischen Cleanvocals von Periphery-Frontmann Spencer Sotelo sind hier definitiv nicht zu überhören. In einem starken Kontrast zu Andys hoher, sanfter Stimme stehen sie allerdings nicht – vielmehr ergänzen die beiden Sänger sich perfekt auf dem fünfminütigen Track.

Doch vor allem die Zusammenarbeit mit Mick Gordon hinterlässt auf „In Stasis“ deutliche Spuren – im Positiven. Eigentlich ist der Komponist bekannt für die Videospielmusik von Doom oder Borderlands 3, doch Monuments ließen es sich nicht nehmen, den Australier für sich als Gitarrist zu gewinnen. Keine schlechte Aktion – wenn man einen Blick auf die Highlights der Platte wirft!

Von Anfang bis Ende eine runde Sache

Vorab sei gesagt: „In Stasis“ ist kein Album, das man nebenbei beim Putzen oder Pumpen hört. Vielmehr ist es ein Kunstwerk, dem man seine volle Aufmerksamkeit widmen muss – typisch Progressive halt. Nimmt man jeden Song bewusst auf, so merkt man, dass kein Track dem anderen gleicht. Sobald man sich bei den fünf- bis achtminütigen Liedern bei dem Gedanken erwischt: „Jetzt wird’s langsam eintönig“, machen Monuments plötzlich einen Cut und liefern eine Überraschung nach der anderen. Diese Überraschungen drücken sich durch typische Rhythmusänderungen oder Break-Downs aus, aber auch experimentelle Elektrosounds, Violinen und Akustik-Gitarren finden ihren Platz auf „In Stasis“.

Das erste Highlight der Platte liefert „Cardinal Red“. Harte, disharmonische Strophen, werden durch weinerliche Cleanvocals im Refrain abgelöst. Der aggressive Song steigert sich mit jeder Sekunde, um mit den Worten (übersetzt): „Geboren, um die Welt ihrer natürlichen Schönheit zu berauben. Keine Reue für diejenigen, die ins Elend fallen“, sanft auszuklingen. Nicht umsonst wurde der Track bereits als Single ausgekoppelt.

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„Collapse“ in der Mitte des Albums zieht die komplette Aufmerksamkeit auf sich. Ein Song, bei dem man sich die Frage stellen kann: „Ist das Kuddelmuddel oder einfach cool?“. Nach einem Wechsel von High- und Low-Screams – die vor allem das Talent von Andy zum Ausdruck bringen – fährt eben dieser mit einem melodischen Refrain fort. In der Mitte des vierminütigen Tracks liefern sich Gesang und Gitarre ein steigerndes Battle, welches durch schnelle, tiefe Growls abgelöst wird. Mit einem ruhigen Gitarrensolo endet der Track und leitet den zweiten Teil des Albums ein.

Hier finden wir zum Ende die vorab ausgekoppelte Single „False Providence“ wieder. Der religionskritische Song wird besonders durch den Einbau von Orchester-Elementen zu Beginn geprägt. Langgezogene Zeilen im Refrain lassen den Track im Vergleich sogar etwas ruhiger wirken, gleichzeitig aber auch schwer und bedrohlich.

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In einem nahtlosen Übergang folgt unser letztes Highlight „Makeshift Harmony“. Gerade im Refrain kann man den Track beinahe dem Pop-Punk-Genre zuordnen, so catchy ist die Melodie. Doch keine Sorge, der Breakdown in der Mitte des Songs löst die Fata Morgana im Nu. Alles in einem sorgt der Track zum Ende für eine frische Abwechslung.

Während Songs wie „Opiate“ und „Somnus“ mit melodischen Refrains und ihrem überschaubaren Aufbau auf der Platte etwas untergehen, so sind sie dennoch nicht schlecht. Qualitativ haben

Monuments mit „In Stasis“ ihr stärkstes Album von der Leine gelassen und eine neue Ära für die Band eingeläutet.

Foto: Joeseth Carter / Offizielles Pressebild

ALBUM
In Stasis
Künstler: Monuments

Erscheinungsdatum: 15.04.2022
Genre: ,
Label: Century Media Records / Sony Music
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. No One Will Teach You (feat. Neema Askari)
  2. Lavos
  3. Cardinal Red (feat. Mick Gordon)
  4. Opiate
  5. Collapse
  6. Arch Essence (feat. Spencer Sotelo)
  7. Somnus
  8. False Providence (feat. Mick Gordon)
  9. Makeshift Harmony
  10. The Cimmerian
Monuments In Stasis
Monuments In Stasis
8.5
FAZIT
Mit „In Stasis“ leiten Monuments eine neue Ära ein. Trotz des "neuen" Sängers Andy Cizek bleibt die britische Band ihren Wurzeln treu und liefert mit ihrem vierten Longplayer ein Progressive-Metalcore-Album durch und durch. Wer sich Songs nach 08/15-Schema wünscht, wird mit „In Stasis“ nicht glücklich. Jeder Track ist geprägt von langen, experimentellen Strukturen und Stilbrüchen. Mit starken, kritischen Lyrics und einem ausgezeichneten Mixing übertreffen Monuments ihre bisherigen Alben, holen aber dennoch jeden Fan ab.