Review

DeathcoreExtreme Metal

Kritik: Mental Cruelty - "A Hill To Die Upon"

Drei Singles der neuen Platte von Mental Cruelty wurden bereits veröffentlicht und an diesem Freitag erscheint nun auch das neue ...

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Drei Singles der neuen Platte von Mental Cruelty wurden bereits veröffentlicht und an diesem Freitag erscheint nun auch das neue Album „A Hill To Die Upon“ endlich in voller Gänze.

Nach der EP „Pereat Mundus“ 2017 und den beiden Studioalben „Purgatorium“ (2018) und „Inferis“ (2019) ist „A Hill To Die Upon“ der bereits dritte Longplayer der fünfköpfigen Kombo.

Mental Cruelty: Sanfter Einstieg mit brachialen Folgen

Eröffnet wird das Album mit „Avgang“. Die melodischen Gitarrenklänge bilden das Intro für den ersten Banger der Platte: „Ultima Hypocrita“. Die Doublebass wird begleitet von epischen Gesängen und brutalen Growls. Schon der erste Breakdown des Albums lässt mich den unerwartet sanften Einstieg direkt wieder vergessen. Interessant finde ich hier den verspielten Gitarrensound am Ende des Songs, wodurch ein spannender Gegenpart zu den brachialen Drums erzeugt wird.

Unterstützung haben sich die Jungs aus Karlsruhe bei diesem Song von Yo Onityan geholt, welcher manchen vielleicht noch als Ex-Mitglied von Rings Of Saturn oder The HAARP Machine bekannt sein könnte.

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Auch bei „Abadon“ spielen Mental Cruelty wieder mit der Wechselwirkung aus düsteren Parts, epischen Sounds und verspielten Elementen. Besonders gut gefallen mir die Drums mit ihrem dynamischen Black Metal-Sound.

Den Zuhörerinnen und Zuhörern wird hier einfach keine Pause gegönnt, „King Ov Fire“ macht dem Genre Blackened Deathcore alle Ehre. Sowohl der Gesang als auch die Instrumente erinnern mich stark an Signs of the Swarm, deren Sound mir persönlich sehr gut gefällt.

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Der brutale und düstere Vibe macht indes auch vor „Eternal Eclipse“ nicht Halt. Der Gesang geht hier sogar schon in Richtung Grindcore. Die subtilen Streicher wurden hier punktuell eingesetzt und untermalen den finsteren Sound sehr passend.

Ein Kampf zwischen Gut und Böse

Bei „Death Worship“ sind die Einflüsse des klassischen Death Metal gut zu hören. Schön finde ich, dass bei Mental Cruelty immer wieder Pig Squeals Platz finden. So wird ein abwechslungsreiches und dennoch brutales Gegenstück zu den tiefen Growls gesetzt.

Nachdem uns mit dem Interlude „Fossenbrate“ doch noch eine kurze Pause gegönnt wurde, macht der Titeltrack „A Hill To Die Upon“ genau dort weiter, wo wir stehen geblieben sind. Der Song erinnert an einen musikalischen Kampf zwischen Gut und Böse und an einen Funken Hoffnung, welcher immer wieder versucht, aufzukeimen und doch von Dunkelheit erstickt wird.

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„Extermination Campaign“ ist wohl der Song mit dem am stärksten hörbaren Black Metal-Einfluss. Die Doublebass gibt hier nochmal alles und es klingt fast so, als würde sich in diesem Song die aufgestaute Spannung entladen.

Völlig unerwartet geht „A Hill To Die Upon“ mit „The Left Hand Path“ dem Ende zu. Der melodische, fast schon positive Einstieg überrascht, gibt mir als Zuhörerin aber noch einmal den Impuls, aufmerksam zuzuhören. Schön finde ich hier, dass sich das Anfangsriff auch weiter durch den Song zieht, obwohl der Sound immer düsterer und düsterer wird.

Die epische Bridge hört sich an wie ein Triumph und so bildet „The Left Hand Path“ auch das große Finale nach einem aufreibenden Kampf zwischen Hoffnung und Verzweiflung.

Foto: Mental Cruelty / Offizielles Pressebild

ALBUM
A Hill To Die Upon
Künstler: Mental Cruelty

Erscheinungsdatum: 28.05.2021
Genre: , ,
Label: Unique Leader Records
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Avgang
  2. Ultima Hypocrita
  3. Abadon
  4. King Ov Fire
  5. Eternal Eclipse
  6. Death Worship
  7. Fossenbrate
  8. A Hill To Die Upon
  9. Extermination Campaign
  10. The Left Hand Path
Mental Cruelty A Hill To Die Upon
Mental Cruelty A Hill To Die Upon
8
FAZIT
Als Fan von Extreme Metal hat mir „A Hill To Die Upon“ wirklich gut gefallen. Düsterer und brutaler Sound ist total mein Ding und so haben Mental Cruelty bei mir voll ins Schwarze getroffen. Definitiv lässt sich soundtechnisch eine Brücke zu Lorna Shore und Signs of the Swarm schlagen, aber auch diese Bands stehen bei mir musikalisch weit oben. „A Hill To Die Upon“ hat wirklich tolle Drums mit schöner Doublebass, einfallsreiche Riffs und einen brachialen Gesang.

Statt stupidem Geballer (was per se nichts Schlechtes sein muss) bekommen wir hier abwechslungsreiche Musik, welche immer wieder von neuen und überraschenden Aspekten unterbrochen wird. Brutaler und düsterer Sound trifft auf epische und emotionsgeladene Parts mit dennoch ordentlich Tempo. Für mich definitiv ein sehr gelungenes Album, welches die Hörerinnen und Hörer mit auf eine Reise nimmt und eine ganz eigene Geschichte erzählt.