Review
MetalcorePost-Hardcore
Kritik: Memphis May Fire - "Remade In Misery"
Memphis May Fire veröffentlichen mit „Remade In Misery” über Rise Records ihr siebtes Album. Ob sie jedoch die Bedeutung von ...
VON
Sarah-Jane Albrecht
AM 29/05/2022
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Memphis May Fire veröffentlichen mit „Remade In Misery” über Rise Records ihr siebtes Album. Ob sie jedoch die Bedeutung von Teasen so wirklich verstanden haben? Neun von elf enthaltenen Songs haben sie bereits vorab mit ihren Fans geteilt – die Neugierde hält sich dementsprechend ein wenig in Grenzen.
Nachdem die US-amerikanische Band ihr vergangenes Werk „Broken“ 2018 veröffentlichte, wurde es erstmal ein wenig ruhiger um sie. Während die Pandemie allmählich ein wenig abflaute, stieg die Energie bei den Texanern enorm. Denn wie am Fließband veröffentlichten sie einen nach dem anderen Track. Darüber hinaus wurde das eine oder andere Kernelement eines Songs benutzt, um es mit einem Merchandise-Artikel zu verbinden – die Einnahmen kamen wohltätigen Zwecken zu Gute.
Wie viele Songs kann man vorab veröffentlichen?
Noch im Februar gab die Band bekannt, dass das neue Werk Ende April erscheinen würde – das hat leider nicht ganz geklappt. Als nächstbester Termin wurde also Anfang Juni gefunden. Und die Zeit mussten sie natürlich mit weiteren Enthüllungen überbrücken. Wir haben nun für euch in die zwei unbekannten Tracks reingehört.
Nachdem „Make Believe“ ein Midtempo-Gewand trägt, wird er zudem mit ein paar Synthies begleitet. Ein netter Breakdown wurde freundlicherweise noch gegen Ende eingebaut. „Misery“, der neue Track, schlägt dagegen eine komplett andere Richtung ein. Verzerrte Riffs folgen auf einen Rap-Gesang, den man aus den 90er-Jahren kennt. Zwischen Clean und Rap-Versen wechselt man sich immer wieder ab und sorgt so für einen Flashback: denn den Alternative-Touch behalten sie durch den Song hinweg.
Während die Spannung gegen Ende aufgebaut wird und Frontmann Matty Mullins Zeilen wie „I’m done running, I can’t escape it“ singt, rieselt es Gänsehaut. Denn lyrisch gesehen ist der Inhalt härter als der musikalische Inhalt. Diese ehrlichen Worte sorgen für Gänsehaut.
Weiter geht es mit der bereits bekannten Auskopplung „Left For Dead“ – „Passend“ zur Weihnachtszeit wurde dieser schwere Track ans Publikum geliefert. Doch es war nicht ganz unbegründet. Denn die Musiker wollten diejenigen erreichen, die während der Feiertage leiden. Sie sollten durch ihn neue Kraft finden und vor allem nicht das Gefühl haben alleine durch eine schwere Zeit zu gehen.
Memphis May Fire in Synthies eingepackt
Auch Fire From The Gods-Sänger AJ Channer hat einen Platz auf dem Album gefunden und packt nochmal so einiges mehr an metallischer Schwere oben drauf. „Only Human“ schimpft sich der Track, der in seiner brachialen Stärke ordentlich für Aufruhe sorgt. Wie man also mit solchen Steigerungen das Album wohl nun beendet? „The Fight Within“ könnte in beide Richtungen gehen – unaufhaltsame Beats oder doch ruhige Töne?
Letzte Option sagte den US-Amerikanern zu. Erneut wird wieder mit Synthies gespielt, die einen seichten Melodiebogen erzeugen. Gerade als man denkt, dass der Track ansteigen könnte, sorgt die Pause nur dafür, dass das Level gehalten wird. Wie so viele Elemente auf diesem Album erscheint auch der Track sehr hervorsehbar. Wie auch auf vorherigen Tracks steigt er erneut an, um ein wenig an Stärke und Power zu gewinnen. Viel dahinter steckt allerdings auch nicht.
Während Lieder wie „Somebody“ oder der Opener „Bloody Water“ noch vereinzelt Elemente enthalten, die für ein ordentliches Hörerlebnis sorgen und richtig Spannung aufbauen, flacht der Rest leider ziemlich ab. Immer wieder gibt es Akkordfolgen, die man kennt. Die typisch aufgebauten Breakdowns, die man schon lange zuvor erraten kann. Vor allem wegen der Synthies wird zu wenig Dynamik aufgebaut, die das Album letztendlich richtig rund hätte machen können.
Foto: Memphis May Fire / Offizielles Pressebild
Remade In Misery
Künstler: Memphis May Fire
Erscheinungsdatum: 03.06.2022
Genre: Metalcore, Post-Hardcore
Label: Warner Music
Medium: CD, Vinyl, etc
- Blood & Water
- Bleed Me Dry
- Somebody
- Death Inside
- The American Dream
- Your Turn
- Make Believe
- Misery
- Left For Dead
- Only Human (feat. AJ Channer)
- The Fight Within
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