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Rock
Kritik: Måneskin - "Rush!"
Spätestens seit dem Eurovision Song Contest Sieg 2021 scheint es für Måneskin nur einen Weg zu geben: Immer weiter nach ...
VON
Julia Strücker
AM 19/01/2023
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Spätestens seit dem Eurovision Song Contest Sieg 2021 scheint es für Måneskin nur einen Weg zu geben: Immer weiter nach ganz oben! Kannte man sie vor der Teilnahme größtenteils nur in ihrer Heimat Italien, spielen sie heute auf den größten Festivals der Welt. Sie nehmen Platz auf den Sofas der berühmtesten Late-Night-Talkmastern in den USA und holen sich Rocklegenden wie Iggy Pop oder Tom Morello für Song-Kollabos ins Boot. Nun veröffentlichen die vier römischen Rocker:innen am kommenden Freitag ihr bereits drittes Studioalbum „Rush!“. Erstmalig gewinnen englische Texte bei einem ihrer Longplayer die Oberhand.
Feinster Glam-Rock von Måneskin ab Sekunde uno
Das Album startet direkt voll durch. “Own My Mind“, „Timezone“ und “Gossip“ machen den Anfang und sie zeigen uns das, was wir mittlerweile von Måneskin gewohnt sind und lieben: Glam-Rock vom Allerfeinsten. Mit Damiano Davids rauchiger Stimme, starken Gitarrenriffs von Thomas Raggi, treibenden Drums von Ethan Torchio und herausstechenden Bass-Lines, gezupft von Victoria De Angelis.
Dass Måneskin provozieren können, beweisen sie nicht nur durch ihr allgemeines Auftreten oder in ihren Musikvideos. Auch mit dem nächsten Track “Bla Bla Bla” zeigen sie erneut ihre freche und vorlaute Seite. Groovig, basslastig und stompy beweist sich der Track und gilt als ein Highlight der Platte.
Über das ganze Album, bekommt man vereinzelt Vibes von Bands wie den White Stripes, Red Hot Chili Peppers oder Idles. Auch bei “Kool Kids” ist der Punkrock a la Frank Carter präsenter denn je – und trotzdem schaffen es Måneskin, etwas ganz eigenes aus diesen Einflüssen zu zaubern.
Zeit zum Entspannen gibt es mit gitarrenbetonten Balladen wie “If Not For You”. Romantische Stimmung, die durch eine der besten Darbietungen von Damianos stimmlichem Können untermalt wird.
Back to the italian roots
Natürlich beweisen Måneskin uns erneut, wo ihre Wurzeln liegen. So bieten uns “La Fine”, “Il Dono Della Vita” und “Mark Chapman” auf schönstem Italienisch dar. Bei letztem mag der Name Mark Chapman dem ein oder anderen bekannt vorkommen.
Zurecht, denn der Track scheint vom Mörder von John Lennon zu handeln. Ein wahrlich schockierender Moment in den 80er Jahren. Lennon war für bekannterweise ein großes Vorbild für viele Musiker:innen. So auch für die noch jungen Musiker:innen von Måneskin.
Den Abschluss des Albums bilden die bereits bekannten Singles “Mammamia”, “Supermodel” und “The Loneliest”. Durch die italienischen Tracks und die letzten Singles, wirkt das letzte Drittel des Albums fast schon wie eine extra EP. Ein kleines Goodie zum Ende.
Foto: Ilaria Ieie / Offizielles Pressebild
Rush!
Künstler: Måneskin
Erscheinungsdatum: 20.01.2023
Genre: Rock
Label: Sony Music
Medium: CD, Vinyl, etc
- Own My Mind
- Gossip ft. Tom Morello
- Timezone
- Bla Bla Bla
- Baby Said
- Gasoline
- Feel
- Don't Wanna Sleep
- Kool Kids
- If Not For You
- Read Your Diary
- Mark Chapman
- La Fine
- Il Dono Della Vita
- MAMMAMIA
- Supermodel
- The Loneliest
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