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AlternativePop-PunkRock
Kritik: Magnolia Park - "Baku's Revenge"
Achtung, es folgt eine wichtige Durchsage! Wer tendenziell Ohrwurm-gefährdet ist, sollte diesen Artikel nicht weiterlesen und sich auch mit „Baku’s ...
VON
Mauritz Hagemann
AM 06/11/2022
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Achtung, es folgt eine wichtige Durchsage! Wer tendenziell Ohrwurm-gefährdet ist, sollte diesen Artikel nicht weiterlesen und sich auch mit „Baku’s Revenge“, dem Debütalbum von Magnolia Park, nicht weiter beschäftigen. Hier gibt es nichts zu hören, bitte gehen Sie weiter.
Wer aber Lust auf jede Menge Melodien hat, darf sich gerne auf die 24-minütige Achterbahnfahrt mit dem Sextett aus Florida begeben. Gerade in ihrer Heimat gelten Magnolia Park längst nicht mehr als Geheimtipp. So hat sich die Band mit Supportshows für große Acts ihres Genres wie Sum 41 oder Simple Plan längst einen Namen gemacht.
Den Nagel auf den Kopf getroffen
Magnolia Park – das wird schnell klar – treffen mit ihrem Sound den Nagel auf den Kopf des Pop-Punks. Schon der Opener „Feel Something“ lässt musikalisch nicht nur ein- oder zweimal Machine Gun Kelly-Vibes erkennen. Hinzu kommt ein feines Gespür für – ihr wurdet gewarnt – Ohrwurm-taugliche Melodien. Auch die Stimme von Sänger Joshua Roberts fügt sich passend ins Gesamtbild ein. Um wem das alles zu happy ist, muss nur bis zum nächsten Track „Misfits“ warten.
Hier spielen vor allem die Gitarren eine deutlich prominentere Rolle. Und auch der Gesamtsound ist düsterer, als man es zunächst erwartet hat. Dass Magnolia Park genau wissen, was im Moment angesagt ist, zeigt sich durch den Feature-Part von Taylor Acorn. Features sind gerade voll im Trend. Und was bei Machine Gun Kelly funktioniert, gelingt auch bei Magnolia Park. Der Song bekommt durch ihren Part noch einmal eine ganz neue Wendung. Er endet übrigens mit einem Part, der fast schon den Namen Breakdown verdient. Magnolia Park können eben mehr als nur Eitel Sonnenschein.
Magnolia Park: Allerhöchste Ohrwurmgefahr
Die fröhlichen, harmonischen Klänge machen aber doch einen Großteil des Debütalbums aus. Das gilt schon für Song wie „Radio Reject“. Vor allem aber für „Addison Rae“. Gerade letzterer Song – bereits im September als Single veröffentlicht – zeigt das Potential der Band noch einmal ganz besonders deutlich. Euch sagt der Name nichts? Addison Rae ist eine US-amerikanische Influencerin. Das aber nur am Rande, denn außer dass sie für den Songtitel herhalten musste, hat sie nichts mit der Band zu tun. Apropos Namen: Baku, Namensgeber des Albums, ist übrigens das Skelett, das schon in vielen Videos der Band als Protagonist aufgetaucht ist.
Die Band hatte übrigens im Gegensatz zu ihrer EP Heart Eater dieses Mal etwas mehr Zeit fürs Songwriting und Recording. So hat man zunächst, ob im Tourbus oder zuhause, etwa 30 Songs geschrieben. Gemeinsam mit Produzent Andrew Wade (Wage War, A Day To Remember) wurden hieraus dann die besten ausgesucht.
Ein Debüt, das viel Potential zeigt
Bei so einer großen Auswahl mag es verwunden, dass das Album dennoch nur auf 24 Minuten Spielzeit kommt. Aber keine Sorge: In dieser Zeit bekommt man mehr als nur einen ersten Überblick über Magnolia Park und das, was die Band tut und kann. Neben vielen guten und fröhlichen Melodien sind das auch immer wieder die unerwarteten Ausbrüche wie eben in „Misfits“ oder auch in „Drugs“, der sich mit dem problematischen Konsum von eben solchen beschäftigt.
Und doch zeigen Magnolia Park – gewollt oder ungewollt – auch die Grenzen des Pop-Punks auf. So schön und gefällig das Album auch ist: Es fällt schwer, ganz aus dem engen Korsett auszubrechen. Andererseits: Sum 41 oder Blink 182 ist das auch erst später in ihrer Karriere gelungen und nicht schon mit dem Debütalbum. Und warum überhaupt ausbrechen: Spaß machen Magnolia Park auf „Baku’s Revenge“ sowieso!
Foto: Jessica Griffith / Offizielles Pressebild
Baku’s Revenge
Künstler: Magnolia Park
Erscheinungsdatum: 04.11.2022
Genre: Alternative, Pop-Punk, Rock
Label: Epitaph
Medium: CD, Vinyl, etc
- Question Mark
- Feel Something
- Misfits
- Radio Reject
- !!
- Drugs
- Paralyzed
- Addison Rae
- Ghost 2 U
- SSS
- I Should've Listened To My Friends
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