Review

Pop-Punk

Kritik: Lil Huddy - "Teenage Heartbreak"

Hoch mit den Champusgläsern, oder eher dem Orangensaft, denn das Debütalbum „Teenage Heartbreak“ des aufstrebenden Pop-Punk Sternchens Lil Huddy feierte ...

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Hoch mit den Champusgläsern, oder eher dem Orangensaft, denn das Debütalbum „Teenage Heartbreak“ des aufstrebenden Pop-Punk Sternchens Lil Huddy feierte am 17. September 2021 sein Release.

Wie der Titel vermuten lässt, zieht uns Lil Huddy – in Real heißt er Chase Hudson – mit in ein Gefühlschaos aus Herzschmerz, Trauer und Rebellion. Zumindest bis zu einem gewissen Grad, denn der TikTok-Star ist erst 19 Jahre alt und hat bis dato schon sieben Beziehungen hinter sich, die er auf seinem Debütalbum verarbeitet. Da liegt es auf der Hand, dass es den Texten leider weitestgehend an Tiefe fehlt. Auf der anderen Seite finden wir catchy Refrains, melodische Gitarren-Soli und eine ganze Ladung 2021-Pop-Punk, die zumindest ein Reinhören erlauben.

Do’s: Lil Huddy liefert Musik zum Party machen

Mit Songs wie „Teenage Heartbreak“ und „IDC“ holt der Solokünstler jeden ab, der auf rockige, schnelle Rhythmus-Gitarre steht, welche von melodischen Refrains übertönt wird. Gute Laune und Mitsing-Garantie sind hier Programm.

Den wohl poppigsten Track des Albums hat Chase Hudson ironischerweise mit Blink-182 Drummer Travis Barker und Frontsänger der Alternative-Band The All-American Rejects Tyson Ritter aufgenommen. Neben einem stark R’nB-lastigen Refrain verleiht jeder der Features, darunter auch noch Rapper Iann Dior, den Strophen ihre eigene persönliche Note. Trotz das wir hier mehr Pop, als Punk hören, hebt sich der Song durch die verschiedenen Stimmen deutlich von den anderen Tracks ab und ist perfekt für jede Sommer-Playlist.

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Auch die Single „21st Century Vampire“ gehört mit zu den besseren Tracks des Albums. Tiefe Bass-Chords verleihen dem Song etwas verruchtes, welches durch die nasale Stimmlage von Chase nur verstärkt wird. Gerade Fans von Palaye Royale werden sich hier wiederfinden.

Dont’s: Songs von den man besser die Finger lässt

Ein bisschen zu viel „Teenage“-Vibes finden wir allerdings in Songs wie „Partycrasher“ und „The Eulogy of You and Me“ wieder. Um Songs die „Oh-oh, oh-oh, woah“-Texte beinhalten, sollte man generell eher einen Bogen herum machen. Bei „Partycrasher“ ist der Name Programm. Genauso so rebellisch wie die Lyrics „I’m not sorry that I crashed your party“, ist nämlich auch die musikalische Vielfalt. Dasselbe gilt für „The Eulogy of You and Me“, welcher wie ein Disney-Channel Intro klingt.

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Ausnahmemomente mit ein wenig Emotion

Dass der junge Musiker auf jeden Fall Potential hat, zeigt der Song „Headlock“. Auch beim interessantesten Track der Platte, finden wir einen starken, poppigen Refrain, der zum Mitsingen verleitet. Das schnelle Schlagzeug und ein melancholisches Keyboard verleihen dem Track eine gewisse Tiefe, die auch der Text ausnahmsweise mitbringt.

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Auch die Akustik-Ballade „American Sweetheart“ grenzt sich von dem herkömmlichen Sound der Platte ab. Mit den Worten „And here we are, I’m the bad guy and you’re America’s sweetheart“ lässt Chase seine Verbitterung freien Lauf und versetzt uns, trotz der simplen Melodie zurück in die Pubertät.

Bild: Offizielles Cover-Artwork zu „Teenage Heartbreak“

ALBUM
Teenage Heartbreak
Künstler: Lil Huddy

Erscheinungsdatum: 17.09.2021
Genre:
Label: Interscope (Universal Music)
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Teenage Heartbreak
  2. America's Sweetheart
  3. IDC
  4. Partycrasher
  5. Don't Freak Out
  6. No More
  7. Headlock
  8. Lost Without You
  9. The Eulogy of You and Me
  10. 21st Century Vampire
  11. How It Ends
Lil Huddy Teenage Heartbreak
Lil Huddy Teenage Heartbreak
6.5
FAZIT
Lil Huddy möchte Teil der Pop-Punk-Revolution sein, die Travis Barker und Machine Gun Kelly ins Rollen gebracht haben. „Teenage Heartbreak“ ist ein guter Anfang, dem allerdings das gewisse Etwas fehlt. Das Album wurde nach einer 08/15-Formel produziert, bei dem einige Songs am besten übersprungen werden, die meisten aber „okay“ sind.