Review

Pop-PunkRock

Kritik: Happy. - "Imposter Syndrome"

Wer sein neues Album „Imposter Syndrome“ – zu Deutsch Hochstapler-Syndrom – nennt, der lädt schon allein dadurch zu Spekulationen ein. ...

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Wer sein neues Album „Imposter Syndrome“ – zu Deutsch Hochstapler-Syndrom – nennt, der lädt schon allein dadurch zu Spekulationen ein. Schließlich wird nicht sofort klar, worauf Happy. den Titel ihres neuen Albums beziehen.

Verspricht der Nachfolger des Debütalbums “Cult Classis” also womöglich viel mehr, als er am Ende hält? Immerhin hatte das Trio aus Columbia (South Carolina) mit ihrem Debüt-Album und einem erfrischenden Pop-Punk-Sound vor zwei Jahren Lust auf mehr gemacht.

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OUR SOPHOMORE ALBUM DROPS FRIDAY HOLY SH*T

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Happy. liefern den perfekten High School-Soundtrack

Und auch auf “Imposter Syndrome” geht es von Anfang an gut zur Sache. “Sick Is The New Sane” – bereits vorab als Single veröffentlicht – macht schnell deutlich, dass Happy. auch dieses Mal verstanden haben, worum es im Pop-Punk geht – eingängige Riffs, Hooks und viel gute Laune. Sollten sich die Macher von „American Pie“ in naher Zukunft doch noch einmal Gedanken um eine weitere Fortsetzung machen – Happy. hätten den Soundtrack dazu schon parat.

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Dass die Band um Sänger Tate Logan ein Gespür für Melodien hat, zeigt sich auch in “A Cure For Wellness” und “Hooky”. Egal ob schnell oder tragend – die Songs sind instrumental bewusst puristisch gehalten und konzentrieren sich ganz auf eingängige Melodien. Man muss die Stücke nicht oft gehört haben, um “Gefahr” zu laufen, die nächsten Tagen mit einem Ohrwurm herzuzulaufen.

Dass Happy. das Rad dabei nicht neu erfinden, auf “Imposter Syndrome” auch weniger auf mehrstimmige Refrains setzen als in der Vergangenheit, gibt allerhöchstens Abzüge in der B-Note. Denn langweilig wird es keinesfalls. Dafür sorgen beispielsweise aggressive und raue Gesangsausbrüche, wie in “Liarliar” oder mit “Dull Boy” – der perfekte High School-Soundtrack.

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Die Songs auf “Imposter Syndrome” dürften sogar für mehr als nur eine „American Pie“-Fortsetzung ausreichen. Doch selbst wenn es zum Film-Soundtrack nicht reichen sollte – Happy. liefern auf “Imposter Syndrome” über eine halbe Stunde Sommer, gute Laune und Unbekümmertheit. Und das ist angesichts der aktuellen Situation und des anstehenden Winters doch schon ein ziemliches gutes Angebot.

Ein wenig Hochstaplerei betreiben Happy. dann übrigens doch noch, indem sie sich selbst als Emo/Pop-Rock-Band bezeichnen, denn für Emo fehlt es auf “Imposter Syndrome” – zumindest abgesehen von letzten Track “Black Picket Fence” – noch ein wenig an Emotionalität und Schwere. Aber wer von uns erliegt nicht ab und an mal dem Imposter-Syndrom?

Foto: HAPPY. / Offizielles Pressebild

ALBUM
Imposter Syndrome
Künstler: HAPPY.

Erscheinungsdatum: 30.10.2020
Genre: , ,
Label: Rude Records
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Sick Is The New Sane
  2. A Cure For Wellness
  3. Hooky
  4. Liarliar
  5. Dull Boy
  6. Background Noise
  7. After School Special
  8. April Is For Fools
  9. June Gloom
  10. Black Picket Fence
HAPPY. Imposter Syndrome
HAPPY. Imposter Syndrome
7.5
FAZIT
Happy. werden ihrem Namen auch auf Album Nr. 2 mehr als gerecht. Die Band hat ihren Sound gefunden und verfeinert. Wer eine gute halbe Stunde bestens mit US-Pop-Punk unterhalten werden will, ohne dabei Wert auf große Experimente zu legen, sollte hier auf jeden Fall reinhören und sich der “Gefahr” des ein oder anderen Ohrwurms hingeben.