Review
Hardcore
Kritik: GEL - “Persona” (EP)
Spätestens seit ihrem Debütalbum “Only Constant” (2023) sind GEL in der Hardcore-Szene in aller Munde. Die aus New Jersey stammende ...
VON
Malin Jerome Weber
AM 19/08/2024
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Spätestens seit ihrem Debütalbum “Only Constant” (2023) sind GEL in der Hardcore-Szene in aller Munde. Die aus New Jersey stammende Band hat seit ihrer Gründung 2018 einen rasanten Aufstieg hinter sich, den sie nun mit ihrer neuen EP “Persona” weiter fortführen will. Und auch dieses fünf Songs umfassende Werk dürfte ihrer Reise in den Two Step-Olymp kaum im Wege stehen. Diese knapp 13 Minuten sind kompromisslos, energiegeladen und haben trotz aller Geradlinigkeit an jeder Ecke Überraschungen parat. Genau so macht Hardcore Spaß und wiederholt sich nicht einfach nur.
Gel zeigen keine Gnade
Über weite Strecken legen GEL eine immens hohe Geschwindigkeit vor und treiben das Geschehen mit bissigen Rhythmusgitarren und zackigen Hi-Hats nach vorne. Umso überraschender wirkt es, wenn in “Mirage” ein Tempowechsel zum Ende mit explosiver Schlagkraft daherkommt. Im Titeltrack schafft es das Quintett wiederum, die Härteschraube immer weiter anzuziehen und vor allem im fulminanten Finale einen Spannungsaufbau hinzulegen, dem man sich nicht mehr entziehen kann. Als Gegenpol zum zügigen Grundtonus der EP dient der Kopfnicker “Vanity”, der sich rund um ein grooviges Main Riff dreht.
Immer wieder holen sich GEL aber auch genrefremde Elemente ins Boot, die dem Gesamtwerk einen frischen Touch geben. Zum einen wären da atmosphärische Backings und Spoken Word-Parts, aber auch Soli und Leadgitarren, die man 1 zu 1 auch in einem Thrash Metal-Song unterbringen könnte. Eingebettet wird das Ganze in eine roughe Produktion, die trotz der durchgängigen Rotzigkeit eine angemessene Wertigkeit besitzt. Allen voran Sängerin Sami Kaiser kommt im Mix gut zur Geltung und kann mit ihrer starken Performance echtes Clubshow-Feeling heraufbeschwören. Wer noch mehr über die Band und ihren Sound erfahren möchtet, gelangt hier zu unserem Interview beim Full Force Festival 2024.
Foto: Alexis Gross / Offizielles Pressebild
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