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Review

Alternative

Kritik: Death Dealer Union - "Initiation”

Death Dealer Union nennt sich das neue Projekt von Infected Rain-Sängerin Lena Scissorhands. Dabei agiert die Band in Sphären die ...

VON

Death Dealer Union nennt sich das neue Projekt von Infected Rain-Sängerin Lena Scissorhands. Dabei agiert die Band in Sphären die stellenweise nicht so weit von dem entfernt ist, was Lena mit ihrer Hauptband abliefert. Wie „Initiation“ klingt? Etwas harmloser als erwartet …

 

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Death Dealer Union mit pompösen Anfang

„Initiation“ beginnt cineastisch und baut auf Klangsphären, die an einen Soundtrack erinnern. Eine kühle Atmosphäre macht sich breit und wird von Synthesizern getragen, die auf „The Vow Of Silence“ vorbereiten. Nahezu nahtlos beginnt der erste richtige Track des Albums mit melodischen Gitarrenriffs.

Dabei agieren Death Dealer Union in einem Melodic Death Metal-Gewand, das in erster Linie an Bands wie Arch Enemy erinnert. Was den Sound der Band aber von etwaigen Klischees abhebt, ist der schemenhafte Gesang von Lena Scissorhands, der sich in ätherischen Sphären auf den Refrain des Tracks legt.

 

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(@lenascissorhands)

Power, wo?

Dem Introriff von „Ill Fated“ fehlt es aufgrund seiner prominenten Platzierung etwas an Durchschlagskraft. So ist es der cleane Verse, der mehr überzeugt als sein gitarrenlastiges Gegenstück. Was das Riffing betrifft, so machen Death Dealer Union schnell klar, dass sie keine Zeit für Experimente haben: Im Zentrum stehen simple Riffs, die mit klarer Melodieführung und eingängigen Rhythmen arbeiten.

Dabei soll der Fokus wohl gar nicht zu sehr auf Virtuosität liegen. Diese Simplizität tut Tracks wie „Ekphrasis“ gut, denn sie lenken den Fokus voll und ganz auf den Gesang, der in seinen klaren Phasen meist nur mit cleanem Gitarrengeklimper und dezenten Melodien hinterlegt ist. Ein großes Rifffest findet sich auf dem Album zwar nicht, „The Integument“ zeigt jedenfalls mit einem Hard Rock Drive dennoch, dass Death Dealer Union ihre Gitarren beherrschen.

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Arbeit nach Schema

Das Schema, mit dem Death Dealer Union Songs schreiben, bleibt ähnlich. Simple Riffs, Gesang im Fokus und atmosphärische Elemente, die dem Gesang von Lena Scissorhands genug Raum geben. Dabei bedient die Band gängige Popstrukturen und reichert diese mit dezent platzierten Gitarrensoli („Mythos“) an. Was das Drumming betrifft, so folgt man unkomplizierten Standardbeats, die nur selten aus ihrem Käfig brechen.

Insgesamt wirken die Songs stellenweise etwas zu langgezogen und unspektakulär. Vielleicht liegt dem zu Grunde, dass man elf mal demselben Konzept folgt. Ein Track wie „The Downfall“ ist einfach zu kalkulierbar, um wirklich zu überzeugen. Tracks wie „Back To Me“ und „Anew“ hingegen stechen mit etwas mehr Härte heraus, was sich in der härteren Gitarrenansprache und den vermehrten Shouts widerspiegelt. Letzterer überrascht mit leicht progressivem Unterton und einem Faktor, der auf „Initiation“ vielleicht etwas zu kurz kommt: das Unerwartbare.

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Verborgene Stärke zum Ende?

Vieles auf dem Album klingt zu vorhersehbar, was die Überraschungsmomente stark limitiert. Stattdessen hat man das Gefühl, oft schon zu wissen, was als nächstes passiert. Das mag komfortabel sein, nimmt jedoch auch schnell die Spannung heraus.

Der abschließende „Beyond Heaven“ schafft es dann allerdings doch noch mit einem theatralischen Vibe zu überraschen und bricht mit dem vorhergegangen. Tatsächlich entpuppen sich Death Dealer Union zum Abschluss ihres Debüts mit einem Song, der so auch auf einem Achtziger Jahre Prog Metal-Album hätte sein können. Das theatralische Narrativ steht der Band auch mit leicht kitschigem Vibe gut und überzeugt zuweilen mehr als manche Tracks zuvor.

Mit dem Groove-orientierten Nu Metal Sound und der Härte von Infected Rain haben Death Dealer Union aber wirklich weniger zu tun, als gedacht. Wer voll auf den Sound der moldawischen Band steht, wird mit diesem Projekt unter Umständen etwas enttäuscht zurück bleiben. Aber eine Infected Rain-Kopie wäre auch langweilig, oder?

 

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Foto: Jeremy Saffer / Offizielles Pressebild

ALBUM
Initiation
Künstler: Death Dealer Union

Erscheinungsdatum: 22.09.2023
Genre:
Label: Napalm Records
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Initiation
  2. The Vow of Silence
  3. ILL FATED
  4. Ekphrasis
  5. The Integument
  6. Mythos
  7. The Big Blue
  8. Back To Me
  9. The Downfall
  10. Love Me When I’m Ugly
  11. Anew
  12. Beyond Heaven
Death Dealer Union Initiation
Death Dealer Union Initiation
6
FAZIT
Alles in allem fahren Death Dealer Union eine ziemlich safe Nummer. Das Debüt ist ein gutes Album, das mit seinen Parametern viele Fans härterer Musik überzeugen wird. Dabei ist die Band nie zu hart, um Rock-Fans abzuschrecken, zeigt mit Shouts von Lena Scissorhands jedoch auch eine gewisse Grundhärte, die von Metalheads Wertschätzung genießen wird. Irgendwo zwischen Alternative Metal und Hard Rock. So richtig heavy werden Death Dealer Union dabei allerdings nie.