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Review

Alternative Pop-Punk Rock

Kritik: Creeper - "Sanguivore II: Mistress Of Death"

Schaurig-gute Kost zu Halloween.

VON

Seid ihr noch auf der Suche nach einem neuen Halloween-Soundtrack? Creeper liefern pünktlich am 31. Oktober genau diesen und machen im gleichen Zug etwas für sie ganz Ungewöhnliches. Während die britische Horror Punk-Band normalerweise mit jedem Album ein neues Kapitel abschließt, wobei das Ende jeder Ära oftmals dramatisch inszeniert wird, durften Fans beim Ende der letzten Tour eine freudige Überraschung erfahren: Ein Sequel von „Sanguivore“ sollte kommen und genau der dieses steht jetzt in den Startlöchern.

„Sanguivore II: Mistress Of Death“ ist aber nicht einfach eine Fortsetzung der Story des Vorgängers. Vielmehr erzählt es eine neue Geschichte, die im selben künstlerischen Vampir-Universum stattfindet. Wir haben uns das Ganze schonmal angehört.

Creeper nehmen uns mit ins Vampir-Universum

Das Album beginn mit einem tieftheatralischen Intro, das augenblicklich Gänsehaut erzeugt. „A Shadow Stirs“ gibt uns einen Vorgeschmack auf das, was uns erwartet. Sänger William Gould beschreibt die Story wie folgt:

„Unter dem blinkenden Neonlicht eines fernen Traums wird ein Rock’n’Roll-Albtraum wahr. Eine Vampirband tobt durch das Amerika der 1980er Jahre und hinterlässt nur Leichen. Aber am Horizont regt sich ein Schatten. Teils Slasher, teils satanischer Albtraum, erhebt sich eine neue Kraft aus dem Nebel, bereit, den Jäger zu jagen. Die Mistress of Death ist eine Vampirjägerin, die darauf aus ist, diese Vampir-Blutlinie ein für alle Mal zu beenden. Aber kann sie ihre Herzen durchbohren, bevor der letzte Vorhang fällt?“

Mit diesem Thema verfolgen Creeper ihr übliches Ziel: Die Zuhörer für einen Moment aus ihrem Alltag herauszuziehen und in ihre gothische Fanatasiewelt zu entführen. Inspiriert ist ihre Geschichte von der Satanic Panic der 80er Jahre, einer Zeit, in der Größen wie Ozzy Osbourne, Judas Priest oder Iron Maiden am aufsteigen waren und von Außenstehenden der Szene mit allzu kritischen Augen betrachtet wurden.

Dass auch der Sound von „Sanguivore II“ von diesen Einflüssen geprägt ist, wird beim ersten Song „Mistress of Death“ schnell deutlich. Dieser setzt sich zusammen aus einem energetischen Rhytmus, kombiniert mit der charismatischen tiefen Stimme von Gould, starken Gitarrenriffs und Synthesizern, die einen ein Stück weit zurück in die 80er-Jahre katapultieren. Das Zusammenspiel dessen erzeugt einen angenehmen Flow, der sich durchn das gesamte Album ziehen wird.

Auch die nächsten Songs wurden im gleichen Stil geschrieben. „Blood Magick (It’s a Ritual)“ sticht als einer der charismatischen Songs der Platte heraus. Wie auch im bereits vorab erschienen Musikvideo verdeutlicht, welches u.a. bei Rob Zombies „House of 1000 Corpses“ Inspiration gefunden hat, werden hier Einblicke in das hedonistische Backstage-Leben der fiktiven Rockband gegeben. Auf musikalischer Ebene zeichnet sich der Song vor allem durch die Wechsel von Willam Goulds tiefer Stimme und chorartigem Gesang von Gitarristin und Background-Sängerin Hannah Greenwood aus.

Dieser untermalt auch im Refrain von „Headstones“ die Stimme des Frontsängers, die jetzt deutlich dynamischer wird. Das Album nimmt immer mehr Fahrt auf und das manifestiert sich zuletzt in einem beeindruckenden Gitarrensolo.

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Die Band hatte bereits in der Vergangenheit offenbart, dass sie gerne ein Album voll von ‚Live-Bangern‘ machen wollten. Das gelingt ihnen bis jetzt gut. Allerdings hören sich dadurch bis jetzt auch alle Songs recht ähnlich an. So kommt ein technisch guter Song, wie „Prey for the night“, in dessen Musikvideo die Mistress of Death erstmals auftritt, leider nicht richtig zur Geltung.

„Daydreaming In The Dark“ bietet als nächstes etwas Abwechslung, indem der Song deutlich ruhiger startet und dabei etwas an die industriellen Klänge von „She Wants Revenge“ erinnert. Schnell verdichtet sich dann aber der bereits vorher angedeutete 80er-Synth-Sound, der in einem nur aus Chören bestehenden Refrain endet.

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Generell spielen Creeper wie bereits beim Vorgänger mit dem Kontrast einer dunklen, theatralischen Horrorstory und einem inspirierenden, an manchen Stellen fast schon zu euphorisch klingendem Sound, der immer wieder von gotischen Tiefen untermalt wird. Eine Kombination, die nicht funktionieren sollte, es aber überraschenderweise tut.

In „Parasite“ wird durch dynamische Drums direkt wieder mehr Fahrt aufgenommen, bevor es nach etwas mehr als der Halbzeit einen kleinen Richtungswechsel gibt. Der nächste Song „Razor Wife“ wird nämlich ausschließlich von einer weiblichen Stimme gesungen: Die Mistress of Death verführt uns mit ihrem souligen Vocals, während sie von gothischen Klavier- und jazzigen Saxophonpassagen begleitet wird.

Dann Cut: Eine Art zweites Intro wird eingespielt, das unweigerlich an einen Stranger Things-Soundtrack erinnert. Im Hintergrund Radioauschnitte, die andeuten, dass die Vampir-Rocker in den Medien aufgeflogen sind.

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Die letzten beiden Songs wirken melodischer, tiefer. Während Fans zu einigen der vorherigen Songs bereits mit Musikvideos verwöhnt wurden und so einige Fragmente der Story schon erahnen konnten, tappt man bezüglich des Endes, das sich hier entwickelt, noch im Dunkeln.

„The Black House“ wirkt wie ein Duett zwischen der Mistress of Death und William Gould. In „The Crimson Bride“ hört es sich dann an, als würde sich dieses in einen waschechten Kampf verwickeln. Aber wer wird gewinnen? Das müsst ihr selbst herausfinden, wenn ihr pünktlich am Freitag ins neue Album reinhört.

Foto: Creeper / Offizielles Pressebild

ALBUM
Sanguivore II: Mistress of Death
Künstler: Creeper

Erscheinungsdatum: 31.10.2025
Genre: , ,
Label: Spinefarm Records
Medium: Streaming, CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. A Shadow Stirs
  2. Mistress Of Death
  3. Blood Magick (It’s A Ritual)
  4. Headstones
  5. Prey For The Night
  6. Daydreaming In The Dark
  7. Parasite
  8. Razor Wire
  9. From The Depths Below
  10. The Black House
  11. The Crimson Bride
  12. Pavor Nocturnu
7
FAZIT
Zusammengefasst ist "Sanguivore II: Mistress Of Death" theatralisch, ein bisschen ‚over the top‘ und stellenweise sogar riskant. Es entführt uns in einen experimentellen 80er-Jahre Sound, den man mögen muss. Wenn man dies tut und zudem noch Horror-Fan ist, führt an Creeper und ihrer neuen Platte jedoch kein Weg vorbei. Wünschenswert währen lediglich mehr Songs die eindeutiger herausstechen und auch langfristig im Kopf bleiben.