Review

Death Metal

Kritik: Carcass - "Torn Arteries"

Eine Band, die definitiv auffällt in ihrem Genre. Das beginnt bei Carcass und ihrem neuen Album „Torn Arteries“ bereits beim ...

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Eine Band, die definitiv auffällt in ihrem Genre. Das beginnt bei Carcass und ihrem neuen Album „Torn Arteries“ bereits beim Cover. Das am 17. September 2021 erscheinende Album beinhaltet zehn Songs und wird via Nuclear Blast veröffentlicht. Ob die Tracks ähnlich prägnant sind wie das eingängige Cover, erfahrt ihr in unserer Review.

Damit auch von Beginn an jegliche Zweifel aus der Welt geschafft werden konnten, startet die Band um Frontmann Bill Steer gleich ab der ersten Sekunde. Das harte Gitarrenriff im Titeltrack „Torn Arteries“ baut sich zunehmend auf und wird nach einer anfänglichen Einstimmigkeit im Anschluss zweistimmig gespielt. Der treibende Grundton des Songs wird darüber hinaus vom eher abgehackt klingenden Gesang kontrastiert.

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Carcass bringen Abwechslung ins Spiel

Kontrast ist genau das richtige Stichwort. Denn gleich der zweite Song „Dance Of Ixtab“ baut sich deutlich ruhiger und langsamer auf. Das rumorende Riff bildet dabei einen Grundton, der durch die Melodie, die auch über die Strophe hinaus gespielt wird, ergänzt wird. Insgesamt groovt das Stück deutlich mehr und wird besonders live die Nackenmuskulatur der Fans auf eine harte Probe stellen. Muskelkater und mittelschwere Gehirnerschütterungen sind da nicht ausgeschlossen.

Damit man sich aber auch ja nicht auf der entspannteren Welle ausruht, folgt mit „Eleanor Rigor Mortis“ ein Track, der sich wohl am besten wie folgt zusammenfassen lässt: Blastbeat! Doubletime!! Vollgas!!! Trotz dieser Attribute schafft es der Song nicht, seine Intensität über die gesamte Länge zu behalten, sodass er sich ein Stück weit zieht. Der Doubletime-Part, der dem Stück noch einmal einen Schub verleiht, wirkt daher etwas zu spät im Song platziert und hätte weiter zur Mitte hin eine stärkere Wirkung gehabt.

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Eine Bandbreite, die sich sehen lassen kann

Insgesamt wirkt Carcass‚ neues Werk noch einmal vielseitiger, als man es von den Herren aus Liverpool aus der Vergangenheit gewohnt war. So überzeugt „Under The Scalpel Blade“ durch sein ausgefallenes Spiel mit unterschiedlichen Tempi, was den Bogen durchaus an sein Maximum spannt.

„The Devil Rides Out“ bringt eine gute Portion Mystik ins Spiel und legt den Fokus deutlich auf die Vocals. Daran knüpft „Flesh Ripping Sonic Torment“ mit seinen gezupften Gitarren ebenfalls an und bietet darüber hinaus mit einer Spiellänge von 9:43 all denen etwas, die in einen Song eintauchen wollen, der sie so schnell nicht wieder loslässt.

Die zweite Hälfte von „Torn Arteries“ verliert ein Stück weit an Intensität. So geht „Wake Up And Smell The Carcass / Caveat Emtpor“ insgesamt unter und auch „In God We Trust“ besitzt, trotz seines beinahe thrashigen Stils, nicht die Durchschlagkraft seiner Vorgänger.

Insgesamt muss sich das neustes Werk von Carcass allerdings keineswegs verstecken und bildet ein Spektrum ab, das sich definitiv sehen lassen kann.

Foto: Hannah Verbeuren / Offizielles Pressebild

ALBUM
Torn Arteries
Künstler: Carcass

Erscheinungsdatum: 17.09.2021
Genre:
Label: Nuclear Blast Records
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Torn Arteries
  2. Dance Of Ixtab (Psychopomp & Circumstance March No. 1)
  3. Eleanor Rigor Mortis
  4. Under The Scalpel Blade
  5. The Devil Rides Out
  6. Flesh Ripping Sonic Torment Limited
  7. Kelly's Meat Emporium
  8. In God We Trust
  9. Wake Up And Smell The Carcass / Caveat Emptor
  10. The Scythe's Remorseless Swing
Carcass Torn Arteries
Carcass Torn Arteries
7.5
FAZIT
Mit ihrem neusten Album „Torn Arteries“ zeigen Carcass erneut, was in ihnen steckt und setzen noch eine Portion oben drauf. Die Songs sind vielseitig und dürften einer breiten Masse innerhalb der Szene gefallen. Hier kommen die Fans definitiv auf ihre Kosten.

Insgesamt nimmt das Album in der zweiten Hälfte jedoch ab und besitzt hier nicht die Tiefe, die man zu Beginn der Platte geboten bekommen hat. Die Wucht der ersten Hälfte würde man sich auch für Teil zwei des Albums wünschen.