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Kritik: Cabal - "Magno Interitus"
Im Jahre 2018 schlug mit „Mark Of Rot“ die große Stunde für die Dänen von Cabal. Der Startschuss für einen ...
VON
Kevin Postir
AM 17/10/2022
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Im Jahre 2018 schlug mit „Mark Of Rot“ die große Stunde für die Dänen von Cabal. Der Startschuss für einen energetischen und diabolischen Sound. Mit ihrem dritten Studio-Album „Magno Interitus“ möchte die Band nun den nächsten Schritt ihrer Karriere wagen. Das Album, das an diesem Freitag via Nuclear Blast erscheint, kommt mit elf Songs um die Ecke. Stücke, die wir für euch in unserer Review schon einmal auf Herz und Nieren getestet haben.
Das dritte Album einer Band stellt oft ein besonderes Momentum dar, da es nach den ersten beiden Releases die zukünftige Marschrichtung vorgibt. So kann bei der Kopenhagener Band Cabal definitiv davon gesprochen werden, dass sie ihrem Sound im Großen und Ganzen treu geblieben sind, es darüber hinaus allerdings geschafft haben, diesen weiterzuentwickeln.
Wenn „Magno Interitus“ eines ist, dann kompromisslos! Das wird gleich mit dem ersten Song „If I Hang, Let Me Swing“ deutlich. Fans erwartet ein einnehmender, doomiger Sound, der eine schaurige Grundstimmung verbreitet und durch variantenreiche Screams und Growls von Frontmann Andreas Paarup ergänzt wird.
Und „ergänzen“ ist an dieser Stelle genau der richtige Ausdruck, denn Cabal schaffen es, die Vocals im Gesamtsong versinken zu lassen. Auf der einen Seite ist es das Spiel mit einer Vielzahl unterschiedlicher Soundlayer und Instrumentals – wie im Titeltrack oder auch im Song „Like Vultures“ zu hören – die sehr einnehmend sind. So einnehmend, dass der Gesang teilweise eher dezent wirkt und nicht im Mittelpunkt steht. So würde man es von anderen modernen Produktionen erwarten.
Zum anderen ist es, wie bereits bei den Vorgänger-Platten, das Spiel mit dem Krach, das Cabal nahezu perfektioniert haben. Stücke wie „Existence Ensnared“ oder „Blod af Mit“ verwenden dieses Element und sorgen damit für einen ungehaltenen Sound, der durchaus fordernd sein kann und definitiv nicht für jeden Höranlass gedacht ist.
Cabal liefern Drums ohne Ende!
Definitiv eine Bereicherung von Cabals neustem Album sind die Drums. Vielseitig, kraftvoll und mit der richtigen Dosierung verspielt, bilden sie den roten Faden, der sich durch das Album zieht. Seien es intensive Blastbeats, wie in „Insidious“, die dem Song einen Black Metal-Charme verleihen, oder der Breakdown straight outta hell in „Insatiable“, der definitiv das Highlight eines sonst zu Teilen eher zähen Songs darstellt – die Kreativität der Drums bringt Freude.
In Summe gibt es jedoch den ein oder anderen Punkt, den man „Magno Interitus“ zu Lasten legen muss. So wäre im Gesamtkonzept etwas mehr Abwechslung in der Ausgestaltung der Songs wünschenswert. Dabei wäre es vermessen, eine stilistische Diversität zu erwarten, vielmehr sind es die einzelnen musikalischen Themen und Elemente, die Variation vertragen könnten. Ein Beispiel hierfür ist die Tatsache, dass beinahe jeder zweite Song einen horroresken Keyboard-Akkord aufweist. Ein Element, das definitiv Charme besitzt, jedoch in Maßen eingesetzt werden sollte.
Ein Finale mit Luft nach oben
Ein weiterer Punkt ist das recht kurzlebige Ende des neuen Cabal-Albums. Während „Exsanguination“ durch einen besonders runden Refrain überzeugt, der durch den Background seinen finalen Schliff verliehen bekommt, ist „Plague Bringer“ zwar ein solider und grooviger Song, der jedoch insgesamt eher weniger auffällt.
Hier hätte man sich andere Stücke wie „Exit Wound“ sehr gut vorstellen können. Dieser Track bringt insgesamt durch seine gradlinige Struktur etwas Ruhe in ein sonst sehr vollgeladenes Songkonstrukt und hätte damit „Magno Interitus“ gelungen abgerundet.
Foto: Christoffer Rosenfeldt / Offizielles Pressebild
Magno Interitus
Künstler: Cabal
Erscheinungsdatum: 21.10.2022
Genre: Hardcore, Metalcore
Label: Nuclear Blast Records
Medium: CD, Vinyl, etc
- If I Hang, Let Me Swing
- Insidious
- Magno Interitus
- Existence Ensnared
- Insatiable
- Blod af Mit
- Exit Wound
- Violent Ends
- Like Vultures
- Exsanguination
- Plague Bringer
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