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Kritik: Cabal - "Drag Me Down"

Nachdem ihr Debütalbum „Mark of Rot“ nahezu durchweg positiv aufgenommen wurde, liefert uns die dänische Band Cabal mit „Drag Me ...

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Nachdem ihr Debütalbum „Mark of Rot“ nahezu durchweg positiv aufgenommen wurde, liefert uns die dänische Band Cabal mit „Drag Me Down“ nun ihr zweites Studioalbum.

Dieses wird ebenfalls über das Label Long Branch Records veröffentlicht, beinhaltet zehn Songs und wird nach dem fulminanten Debüt wohl von allen heiß erwartet. Wir haben uns „Drag Me Down“ ganz genau angehört und präsentieren euch unsere Eindrücke.

Bereits mit dem ersten Song „Gift Givers“ wird eins klar: Die Band um Sänger Andreas Paarup hat absolut nichts von ihrem bösen und direkten Sound verloren. Der Start in den Song ist brachial, direkt und gibt dem Hörer sofort zu verstehen, was in den kommenden Minuten passieren wird.

Wut, Kraft und eine Kombination aus verschiedenen musikalischen Stilen, die sich auch auf dem zweiten Album sehr frisch und modern anhört. Der eingängige Mix aus Hardcore, einem doomartigen Sound im Refrain und diversen Black Metal-Vibes, die immer wieder durchdringen, passt perfekt zueinander und ergänzt sich in den unterschiedlichen Parts des Songs.

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Für den zweiten Song haben sich Cabal zusätzliche Unterstützung am Mikrofon geholt. Kein Geringerer als Jamie Hails, den man als Frontmann von Polaris kennt, unterstützt und bringt seine ganz eigene Note mit in den Song ein. Dieser ist langsamer aufgebaut und besitzt daher eher einen stampfenden Charakter. Besonders auffällig ist der Beat, welcher durch die Anschläge der Gitarren noch einmal deutlich unterstützt wird.

Das Zusammenspiel aus den tiefen Growls in der ersten Hälfte des Songs und den höheren Shouts im zweiten Teil gibt dem Song eine vielseitige Bandbreite. Zusätzlich wurde zu diesem Song bereits im Februar ein sehr beklemmendes Video veröffentlicht, welches die Stimmung des Songs optimal auffängt. Dieser erreicht durch den Breakdown seinen atmosphärischen Höhepunkt.

Auch der dritte Song „It Haunts Me“ wird von einem bekannten Gesangskollegen gefeatured. Kim Song Sternkopf, Sänger der dänischen Band Møl hat hier einen Gastauftritt. Darüber hinaus weist der Song eine Mischung aus atmosphärischem Sound, gepaart mit modernen Metal-Klängen auf.

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Insgesamt besitzt der Song ein Soundsetting, das definitiv in eine Horror-Richtung tendiert. Dies wird zusätzlich durch Geräuschkulissen geschafft, die an den Film Psycho erinnern. Die eher unterschwellige Melodie, die im Hintergrund der Nummer gespielt wird, gibt dem Track darüber hinaus eine weitere Ebene und steht in einem gelungenen Kontrast zum Breakdown, der roh und aggressiv wirkt.

„Tongues“ wird zusätzlich zu seinem modernen Sound in weiten Teilen des Songs durch Samples und atmosphärische Soundkulissen unterstützt. Hier wird es definitiv interessant sein, ob diese auch live umgesetzt werden und wie gut sie die Stimmung übertragen. Auf der Platte funktioniert dies definitiv sehr gut.

Ein weiterer Track, der durch kleine Besonderheiten auffällt und dadurch im Kopf bleibt, ist „The Handman’s Song“. Auffällig ist, dass das Tempo im Intro durch die Instrumente noch einmal kräftig angezogen wird, wodurch ein besonderer Effekt entsteht, den man so eher selten zu hören bekommt.

Im Laufe des Songs wird das Tempo noch einmal zurückgenommen, nur um im Anschluss nach einem eingängigen Breakdown noch einmal beschleunigt zu werden. Das Spiel mit der Geschwindigkeit bietet eine ganz neue Sorte von Effekten, die sich passend in den Song einfügen.

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Mit „Bitter Friend“ werden die Features auf „Drag Me Down“ komplettiert. Hierfür holt sich die Band Unterstützung von Trivium-Frontmann Matt Heafy Das zugehörige Video wurde bereits im Januar veröffentlicht.

Besonders auffällig sind hier die Einflüsse von Synthesizern, die den atmosphärischen Sound zusätzlich weiter verstärken und die Intensität, mit der der Song beim Hörer ankommt, weiter voran treibt.

Nach immerhin zwei Alben kann man definitiv behaupten, dass Cabal ihren eigenen Sound gefunden haben. Dieser kommt in Tracks wie „Unbound“ oder „Demagogue“ ebenfalls nochmal sehr deutlich rüber.

Während der Sound auf der einen Seite glasklar ins Ohr geht und absolut keine Kompromisse in seiner Intensität eingeht, transportiert er so viel Raum und Atmosphäre, dass man sich teilweise in den Tiefen der Wut und der Brutalität des Sounds verlieren kann.

Foto: Long Branch Records / YouTube: „CABAL – Drag Me Down (feat. Jamie Hails) (Official Video)“

ALBUM
Drag Me Down
Künstler: Cabal

Erscheinungsdatum: 03.04.2020
Genre: , ,
Label: Long Branch Records
Medium: CD, Vinyl

Tracklist:
  1. Gift Givers
  2. Drag Me Down
  3. It Haunts Me
  4. Tongues
  5. Sjælebrand
  6. The Hangman's Song
  7. Death March
  8. Bitter Friend
  9. Unbound
  10. Demagogue
Cabal Drag Me Down
Cabal Drag Me Down
8.5
FAZIT
Auch mit dem zweiten Album „Drag Me Down“ bleiben die Eindrücke ähnlich wie bereits bei der Debüt-LP „Mark of Rot“. Intensiv, brutal und düster sind wohl die Adjektive, die einem als erstes hierzu einfallen.

Mit den Gastauftritten von unterschiedlichen Künstlern, wie beispielsweise Matt Heafy von Trivium oder Polaris-Frontmann Jamie Hails, hat sich die Band in den unterschiedlichen Songs gekonnt verstärkt.

„Drag Me Down“ ist es auf jeden Fall wert, dass man sich in den abgründigen Sog begibt und für einen Moment lang fallen lässt.