Review
Hardcore
Kritik: Bashdown - "Pushing The Envelope"
Das Jahr hat beinahe gerade erst begonnen, da bringen die Herren von Bashdown gleich ein verspätetes Feuerwerk. Mit „Pushing The ...
VON
Kevin Postir
AM 18/01/2021
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Das Jahr hat beinahe gerade erst begonnen, da bringen die Herren von Bashdown gleich ein verspätetes Feuerwerk. Mit „Pushing The Envelope“ veröffentlicht die 2018 gegründete Band aus Hannover ihr zweites Album. Dieses erscheint am 22. Januar 2021 und beinhaltet 13 Titel. Wir haben vorab schon einmal ein Ohr in das neue Werk werfen dürfen und präsentieren euch unsere Eindrücke.
Bashdown bringen den Eastcoast-Vibe
Das Quartett fährt gleich mit dem ersten Track, „Checkmate“ ordentlich auf. Herausstechend ist die äußerst trockene Double-Base, die besonders zu Beginn der two-step-tanzbaren Strophe sowohl Halt als auch die notwendige Abwechslung liefert. Um den ganzen Song den notwendigen Drive zu verleihen, steigern die Drums den gesamten Track ins Doubletime, wodurch der Song mehr Zug aufbaut und deutlich stärker voran geht.
Insgesamt besitzt „Checkmate“ einen deutlichen Eastcoast-Hardcore-Vibe, der authentisch klingt und beim Hörer ankommt. Der instrumentale C-Teil wirkt hingegen etwas generisch und kühl, ein Punkt, der an weiteren Stellen von „Pushing The Envelope“ anklingen wird. Passend dazu knüpft „Create A God“ mit einem stampfenden Intro an seinen Vorgänger an.
Während der Refrain durch ausklingende Gitarren-Akkorde eine weitere Klangfarbe in den Song bringt, greift die Strophe das Stampfen des Intros auf und erinnert dabei ein Stück weit an „Psychosocial“ von Slipknot. Die druckvolle Steigerung der Vocals bringt darüber hinaus zusätzliche Variabilität und rundet den Song ab.
Mit „The Chosen One“ bringen Bashdown einen schwerfälligeren Sound mit. Auffallend ist allerdings, dass die Groupshouts im Refrain zu Teilen etwas untergehen und deutlicher erfahrbar sein könnten. Die „Justice“-Screams wirken hingegen durch ihren metallisch-blechernen Sound entfremdet und bestärken den rohen Sound des Tracks.
Trotz der Vielfalt, die beispielsweise auch im Song „U“ aufkommt, verfehlen die tonal höheren Shouts ein Stück weit ihre Durchschlagkraft, die der Hörer zuvor von den tieferen Shouts gewohnt war. „Demonize“ stellt erneut einen eher klassischen Hardcore-Song dar, der durch die Geschwindigkeitswechsel des Schlagzeugs Akzente setzt.
Nach ungefähr der Hälfte von „Pushing The Envelope“ bewegen sich Bashdown in eine etwas metallastigere Richtung. „Duplicity“ geht in eine deutlich „core-igere“ Richtung, wirkt beim Hören allerdings etwas zu gradlinig und zu reduziert. Auch „Cleaning House“ greift eher einen Metal-Ton auf und wirkt mit seinen schnellen Riffs wie eine rohe und schlichtere Form eines Machine Head-Songs.
Mit dem Stück „Too Big (For My Britches)“ nehmen sich die Jungs Zeit für einen gepflegten Aufbau von Riffs, verwenden darüber hinaus Synthesizer und überzeugen in der Strophe mit rollenden Akkordwechseln, die aus der Feder von Robert Trujillo (Metallica) stammen könnte.
Eingängiger Sound mit Potenzial für mehr
Insgesamt setzen die Songs auf „Pushing The Envelope“ mit ihrer Härte die Messlatte für kommende Alben zwar recht weit oben an, die Songstrukturen ähneln sich allerdings auch stark. Die eher Metal-lastigen Parts der Songs wirken hingegen häufig ein wenig dünn. Hier vermisst der Hörer an der ein oder anderen Stelle eventuell eine weitere Gitarre.
Zumindest für die Album-Version hätte man diese Spuren noch etwas breiter aufstellen können. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Song „Get A Grip“.
Die Hannoveraner Band schafft es allerdings trotz des ein oder anderen Kritikpunkts eine Atmosphäre zu schaffen, rohe Härte zu versprühen und ihre Message gezielt an den Mann oder die Frau bringen.
Foto: Nurecords/Bashdown / Offizielles Pressebild
Bashdown News
Pushing The Envelope
Künstler: Bashdown
Erscheinungsdatum: 22.01.2021
Genre: Hardcore
Label: Nurecords
Medium: CD, Vinyl, etc
- Checkmate
- Create A God
- The Chosen One
- U
- Demonize
- Hell-Bent
- If I Were You
- Right Off The Bat
- Duplicity
- Get A Grip
- Truth Is
- Cleaning House
- Too Big (For My Britches)
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