Review

Death Metal

Kritik: Aborted - La Grande Mascarade (EP)

Auch nach Jahren ist immer noch Vollgas angesagt. 2018 erschien ihr letzter Longplayer „TerrorVision“, nun ist es wieder soweit und ...

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Auch nach Jahren ist immer noch Vollgas angesagt. 2018 erschien ihr letzter Longplayer „TerrorVision“, nun ist es wieder soweit und die Mannen von Aborted beglücken uns mit neuer Musik. Bei „La Grande Mascarade“ handelt es sich um eine EP, welche drei Songs umfasst. Vorab konnten wir uns das neue Material schon einmal zu Gemüte führen und euch vor allem eins sagen: Es ist nichts für schwache Nerven.

Aborted spielen auf ihrer EP „La Grande Mascarade“ mit den Genres

Im Laufe der Zeit wurde es immer schwieriger, die belgische Band um Frontmann Sven de Clauwé einem Genre zuzuordnen, da sie es verstand, die unterschiedlichen Einflüsse des Death Metal und Grindcore zu vereinen und einen eigenständigen Mix in den unterschiedlichen Songs zu präsentieren. Ähnlich verhält es sich auch in der neuen EP.

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Diese startet mit dem Song „Gloom and the Art of Tribulation“, welcher bereits vor der offiziellen Veröffentlichung auf allen Kanälen freigegeben wurde. Der Song beginnt mit eher ruhigen, atmosphärischen Klängen. Hinzu kommen gesprochene Worte im Rahmen eines Samples.

Beim Einsatz des Schlagzeugs ist besonders auffällig, dass recht viel Hall auf dem gesamten Kit liegt, die Snare-Drum besitzt darüber hinaus einen herausstechenden Sound, der mit zur Gesamtatmosphäre und dem doomigen Einstieg beiträgt.

Der Song macht insgesamt einen stimmigen Eindruck. Dies wird durch das stetige Aufbauen der einzelnen Parts, den ständigen Switch zwischen Growls und Screams sowie die beeindruckende Schlagzeugleistung von Drummer Ken Bedene hervorgerufen.

Letztere schafft es sogar, durch den Einsatz einer unglaublich schnellen Doublebase im Gitarrensolo diesen Song-Part so zu gestalten, dass auch Schlagzeuger hier eine kleine Freudenträne verdrücken dürften.

Im letzten Viertel des Songs nehmen sich die Instrumente dann ein Stück weit zurück und unterstützen lediglich den stampfenden Sound des Songs. Den Abschluss findet „Gloom and the Art of Tribulation“ dann in einem harten und soundtechnisch brutalen Finale.

Während der erste Song der EP sich die Zeit nahm, einen Aufbau durchzuführen, sieht das bei „Serpent of Depravity“ etwas anders aus. Der Song strotzt nur so vor Energie, Power und Direktheit und trifft den Hörer direkt in den Gehörgang.

Die gescreamten Parts des Songs sind darüber hinaus so eingängig, dass sie das Potenzial besitzen, auch live mitgesungen werden zu können.

Auch in diesem Song muss noch einmal auf das Schlagzeug eingegangen werden. Die Doublebase wird zum Teil so schnell gespielt, dass sie gar nicht mehr als solche zu erkennen ist. Das macht beim Zuhören definitiv Spaß.

„Funereal Malediction“ stellt den letzten Song der EP dar. Die tonale Gestaltung erinnert dabei besonders zu Beginn in Teilen an Bands wie Slipknot.

Insgesamt zeigt der Song etwas weniger Vielfalt und geht besonders im Vergleich zu seinen beiden Vorgängern ein wenig unter. Darunter leidet auch die Atmosphäre, die das Stück transportieren soll, was nur teilweise gelingt.

Foto: Century Media Records / YouTube: „ABORTED – Squalor Opera (OFFICIAL VIDEO)“

ALBUM
La Grande Mascarade (EP)
Künstler: Aborted

Erscheinungsdatum: 17.04.2020
Genre:
Label: Century Media
Medium: CD

Tracklist:
  1. Gloom And The Art Of Tribulation
  2. Serpent Of Depravity
  3. Funeral Malediction
Aborted La Grande Mascerade EP
Aborted La Grande Mascerade EP
7.5
FAZIT
Mit „La Grande Mascarade“ zeigen Aborted, dass sie auch nach ihrem letzten Album keine Ruhe finden und fleißig neue Songs verfassen. Diese stellen einen gekonnten stilistischen Mix dar, sind auf der einen Seite atmosphärisch, auf der anderen Seite gradlinig und hart. Die unterschiedlichen Schlagzeug-Parts gehen vor allem eins: Nach vorne!

Allerdings wäre ein etwas ausgeprägteres Spiel mit dem Tempo und besonders das Entschleunigen Punkte, die den Songs eine noch tiefergehende Fülle verleihen würde. Fans der Band werden definitiv auf ihre Kosten kommen und wir alle sind gespannt, wie lange wir uns gedulden müssen, bis wir ein neues Album serviert bekommen.