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Kritik: While She Sleeps spielen auf „So What?“ guten und modernen Metalcore

Zwei Jahre haben wir auf das neue Album „SO WHAT?“ von While She Sleeps gewartet. Nun hat das Warten ein ...

VON AM 02/03/2019

Zwei Jahre haben wir auf das neue Album „SO WHAT?“ von While She Sleeps gewartet. Nun hat das Warten ein Ende und das ganze Team war wirklich auf das Album gespannt, vergab Jonas doch vor 2 Jahren eine 10/10 für den Vorgänger. Ob „SO WHAT?“ diese großen Fußstapfen füllen kann oder vielleicht doch einen anderen Weg einschlägt erfahrt ihr jetzt hier.

Ganze vier Singles gab es bereits vor dem Release und somit war ein Teil des Albums bereits bekannt und hörbar. Von den vier Singles ist für mich die erste Single „ANTI-SOCIAL“ bis zuletzt auch die stärkste Auskopplung und gleichzeitig auch der erste Song auf dem Album. Was direkt auffällt ist die in meinen Augen, oder besser Ohren, nochmal deutlich bessere Produktion.

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Im Vergleich zu „You Are We“ klingen die Gitarren nochmal ein ganzes Ende klarer und auch das Schlagzeug hat mehr Punch als zuvor. Nach dem kurzen Intro von „ANTI-SOCIAL“ drückt einem daher das Main-Riff mal direkt die Falten aus dem Gesicht. Gepaart wird das dann noch mit den von While She Sleeps bekannten melodischen Parts und so beginnt das Album mit genau einer Sache: Richtig guten modernen Metalcore!

Und genau da knüpft auch „I‘VE SEEN IT ALL“. Es beginnt mit einem knackigen Intro-Riff und regt danach mit dem „Oh-Eh-Oh“ direkt zum Mitsingen an. Im Chorus beginnt dann eine Sache, die sich für mich leider durchs ganze Album zieht, denn es setzten noch im Hingergrund die ersten Samples und Synths ein. Nicht, dass ich das generell schlecht finde, dass man sich da neben den Vocals und Instrumenten einer weiteren Dimension bedient. Im Gegenteil, ich bin ein riesen Fan von Bands wie Fever 333, Grandson und auch dem neuen Album von BMTH. Also davon, dass sich Bands aus dem Rock-Universum aus einem großen Repertoire an Genres und Möglichkeiten bedienen. Es ist eher so, dass die Samples und Synths im Vergleich zu sonstiger Produktion nicht ganz rund klingen. Das Schaffen andere Bands zum jetzigen Zeitpunkt leider etwas besser.

Auch „INSPIRE“ hat wieder ein solches Sample, welches für mich an einigen Stellen ein wenig wie ein Fremdkörper wirkt. Dieser kleine Negativ-Punkt wird für mich aber im Verlauf durch die wirklich gut phrasierten Vocal-Parts ausgeglichen, die zum Teil doch sehr Rap-ähnliche Charakteristiken aufweisen. Gegen Ende findet sich dann noch eine leicht Hymnen-artige Bridge, bei der ich mich wirklich auf die Live-Performance freue.
„SO WHAT?“ der Titeltrack des Metalcore-Album ist dann gar nicht so sehr Metalcore wie man erwartet. Der Song hat viel mehr einen gewissen Alternative Metal-Charakter, wie man ihn sonst eher von Of Mice & Men oder ähnlichen kennt.

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„THE GUILTY PARTY“ beginnt dann wieder mit den bereits mehrfach benannten Synths. Mal ehrlich, das Klavier, wenn es das darstellen soll, im Intro klingt für echt wie mit einem Casio-Keyboard aufgenommen. Einfach schade, denn ansonsten gefällt mir der Song richtig gut. Ein treibendes Schlagzeug, das die Gitarren vor sich herjagt und eine gute Mischung aus Shouts und Clean-Vocals.

Nun folgt „HAUNT ME“, ein Song den wir bereits als Vorab-Single kennen. Für mich sticht bei dem Song gerade der extrem groovige Breakdown in der Mitte heraus, auf den ein sehr melodischer Sing-Along-Part folgt. While She Sleeps schafft es hier einfach wieder sehr elegant, moderne Metalcore-Riffs mit melodischen Parts zu verknüpfen und lassen es wie aus einem Guss wirken.

Nun ein kleiner Exkurs: Wusstet Ihr, dass ein Elefant zwischen zwei und 6,6 Tonnen schwer ist und es trotzdem Exemplare gibt, die über 25 km/h rennen können? Nein? Ich auch nicht! Den Song „ELEPHANT“ kann man sich so vorstellen, als wenn man von so einem lebendigen „Kleinbus“ in vollem Tempo umgerannt wird. Er ist schnell, hart und stampft alles nieder was sich Ihm in den Weg stellt. Zusammen mit „ANTI-SOCIAL“ für mich wohl der zweite richtig starke Song auf dem Album.

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Dann geht es weiter mit „SET YOU FREE“ und der schlägt erstmal viel weichere Töne an. Beim ersten Hören dachte ich beim Intro noch: „Da ist sie, die Quoten-Ballade“. Doch dann macht der Song eine Kehrtwende und man hört fast einen Hauch Punk. Anschließend schwingt der Song zwischen Balladen-artigen Parts und härteren Riffs. Zum jetzigen Zeitpunkt hat das bei mir noch nicht so ganz gezündet. Aber vielleicht kommt das noch.

Da wo „SET YOU FREE“ aufhört, knüpft „GOOD GRIEF“ direkt an. Wobei dieser noch weicher wird und zwischendurch wieder mit Samples und Synths arbeitet. An einer kurzen Stelle in der Bridge sogar ziemlich elegant, wie die Gitarren mit einem Pitch-Shifter in die Samples verschwimmt. Das habe ich so in der Form noch nicht gehört, funktioniert hier aber wirklich gut!

Mit „BACK OF MIND“ feiert der klassische Metalcore nochmal ein Comeback. Der Song beansprucht auf jeden Fall die Muskeln in eurer Nackenregion, lässt aber auch immer kleine Verschnaufpausen. Das Ende des Albums sind die „GATES OF PARADISE“. Und an dieser Stelle wiederhole ich mich jetzt einmal. Denn der Song beendet das Album so wie man es von While She Sleeps erwartet, mit „richtig gutem, modernen Metalcore!“

Fazit:

Also was ist nun „SO WHAT?“? Auf jeden Fall ein richtig gutes, modernes Metalcore-Album. Außerdem ein Album, auf dem sich While She Sleeps treu bleiben. Zudem hat die Produktion nochmal einen Sprung nach vorne gemacht. Das Songwriting verbindet wie auch auf dem Vorgänger wunderbar harte und ruhigere Parts und das Album wirkt einfach wie aus einem Guss. Aber es kommt für mich einfach nicht ganz an „You Are We“ heran. Dazu fehlen mir einfach Songs mit dem Hymnen-Charakter von „You Are We“, „Silence Speaks“ oder auch „Hurricane“.

Wertung: 8/10

Band: While She Sleeps
Album: So What?
Veröffentlichung: 01.03.2019

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