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Kritik: Story of the Year – „Wolves“

Sieben Jahre! Für viele eine Glückszahl, für andere einfach sieben lange Jahre, in denen man auf ein neues Album von ...

VON AM 07/12/2017

Sieben Jahre! Für viele eine Glückszahl, für andere einfach sieben lange Jahre, in denen man auf ein neues Album von Story of the Year (SOTY) gewartet hat. Nach „The Constant“ war es um die Jungs aus St. Louis ruhig geworden, sodass sicherlich viele von euch die Band aus den Augen verloren haben. Auch wenn die „Ten Years And Counting-Auskopplung“ von „Page Avenue“ sicherlich ein kleines Lebenszeichen brachte, so wartete man einfach viel zu lang auf neues Material der Amerikaner. Im November vergangenen Jahres aber dann die Nachricht: Es wird ein neues SOTY-Album in 2017 geben (wir berichteten). Für langjährige Fans wie mich einer der schönsten News des Jahres! Ob die Jungs aus den Staaten auf „Wolves“ immer noch die alte Power und Genialität für Ohrwürmer mitbringen, erfahrt ihr in den kommenden Zeilen.



Story of the Year
Direkt zu Beginn: Meine Erwartungen an die neue Platte der Jungs war hoch. Immerhin bin ich von den Herrschaften richtig gute Songs gewöhnt. Und das quasi auf jeder Auskopplung. Okay. Nicht jedes Album der Band ist gleichstark, aber auch keines ist wirklich schlecht. Umso gespannter war ich, ob die Band um Sänger Dan Marsala noch genauso gute Songs schreiben kann, wie sie es in den 2000ern getan hat. Denn dort haben sie, vor allem für mich, Meilensteine des Post-Hardcore generiert. Wer hat heute bitte nicht „Anthem Of Our Dying Day“ oder „Until The Day I Die“ in seiner Old-School-Playlist? Richtig, die gehören einfach zu jedem Musikabend dazu! So, aber jetzt auf zum Album…

„Wolves“ beginnt mit einem gleichnamigen Intro, in dem nicht wirklich viel passiert. Windgeräusche, eine Person auf einem Fahrrad und heulende Wölfe. Ein abrupte Bremsung, eine rennende Person, ein tierisches Gebrüll. Und zack startet auch schon „How Can We Go On“. Und ja, da ist er… der SOTY-Sound, den ich doch so sehr liebe. Gutes Tempo und ordentlich Punk-Attitude in den Strophen und ein Refrain, der direkt ins Ohr geht. Hier freue ich mich schon darauf, vorne in der Menge unterzutauchen und abzutanzen. Guter Start in die Platte!


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Das folgende „Bang Bang“ kennt ihr alle bereits seit Ende Oktober, denn der Song stellt die erste Auskopplung der Platte dar. Was soll man sagen? Die Jungs werfen wieder alle typischen SOTY-Genialitäten in einen Topf und generieren einen Ohrwurm der Superlative. Ich fühle mich bei dem Song sofort in die 2000er zurückgeworfen. Und mal ehrlich. Welche Band schafft das noch mit ihrer Musik, wenn zwischen den Auskopplungen zum Teil mehr als zehn Jahre liegen? Wirklich wenige, denn auch der Sound von Bands ändert sich ja häufig. In diesem Fall also ein Lob an die Jungs, dass sie auf altbewährtes setzen.

Mit „Youth“ folgt eine Art Interlude, welches mit einem Gitarrensolo daherkommt und durchaus aus den 80er-Jahren stammen könnte. Ohne Witz. Ich würde nicht denken, dass der Sound aus dem Jahr 2017 stammt. Das Ganze gilt als Einleitung für „I Swear I’m Okay“, den ihr auch bereits seit Anfang November kennt. Eine wirklich gute Ballade, die vor allem durch die Gesangsqualitäten von Dan überzeugt. Der Typ schafft es dann doch immer wieder einen mit seinen Melodien zu packen. Der Song baut sich dann im Verlauf immer weiter auf und bricht am Ende in Shouts und ordentlich Emotionen aus. Gutes Ding und einer meiner Favoriten auf der Scheibe!

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Das folgende „Miracles“ geistert bereits seit Mitte November durchs Internet und kann mich leider nicht so ganz überzeugen. Der Refrain geht zwar ganz gut ins Ohr, der Song an sich kommt aber nur mit wenig Ausdruck daher. In den Strophen wird zwar etwas mit 80er-Jahre-Sounds experimentiert, zünden tut das Ganze bei mir allerdings nicht so ganz. „Can Anybody Hear Me“ kommt da schon wieder mit mehr Hitpotenzial daher, denn in den Strophen wird mal einen Gang runter geschaltet und der Fokus voll auf den Gesang gelegt. Vor allem der Pre-Chorus gefällt mir dann richtig gut, während der Refrain auch direkt von Thirty Seconds To Mars stammen könnte. Erinnert mich erneut an die guten 2000er und ist einer meiner weiteren Favoriten auf der Platte!

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„A Part Of Me“ startet dann endlich wieder mal was härter, verfällt aber sofort wieder in die ruhigere Schiene. Und so langsam fällt mir auf, dass die Story of the Year aus 2017 ganz schön ruhig geworden sind. Na gut. Auch hier gibt es wieder zwei-drei Lines die mich mitnehmen, aber das war es dann auch. Immerhin folgen zwei härtere Parts, die dann wieder was Power in die Sache bringen, überzeugt bin ich aber nicht so ganz. „Give Up My Heart“ folgt dann quasi einem ähnlichem Prinzip, nur ohne den Turbo zwischenzeitlich anzuschalten. „The Eternal Battle For Mike Cronin’s Soul“ ist dann endlich mal wieder ein Lichtblick! Und das nicht, weil der Song vor Innovation oder Hooks strotzt, sondern weil er einfach mal wieder ordentlich nach vorne geht. Das hab ich mittlerweile auch wirklich gebraucht! Wer die Power-Songs der Jungs mag, sollte hier auf jeden Fall reinhören.

Mit „My Home“ folgt dann wieder eine Ballade, in der zur Abwechslung aber mal ein paar Samples eingebaut sind. So ist zumindest wieder was neues fürs Ohr dabei! Der rote Faden zieht sich aber weiter. Viele ruhige Parts, wirklich immer wieder gute Gesangspassagen, aber die Power geht dann doch etwas verloren. „Goodnight My Love“ spielt anschließend mit einem guten Mix aus Melodik und Härte und gefällt mir wieder besser.



„Like Ghosts“ ist dann wohl DIE Ballade auf „Wolves“. Das Ding funktioniert einfach! Vor allem der Part ab 2:50 hat es mir angetan. Hier merkt man, wie gut Story of the Year ruhige Songs schreiben können! Wie ihr gemerkt habt, fehlt mir bei einigen vorherigen Songs der ausschlaggebende Moment oder die spezielle Hook. Hier passt es dann wieder und ich verliebe mich in diesen Song. Hört unbedingt rein! Mit „Praying For Rain“ und einer weiteren „Bang Bang“-Version endet anschließend die Platte. Letzteres hätte ich wahrlich nicht gebraucht und ich kann der andersartigen Umsetzung des Songs nichts abgewinnen. „Praying For Rain“ hingegen spielt endlich mal mehr mit verschiedenen Parts im Songwriting und kann daher bei mir punkten. Ruhige Parts, dann wieder was rockiger, dann ordentlich Punk und ab nach vorne. Vor allem ab 5:35 geht es ordentlich zur Sache. Das hätte ich gerne öfter auf der Platte gehört! Schade eigentlich.

Fazit: Story of the Year – Wolves

Mit „Wolves“ haben Story of the Year nicht neues erfunden. Sound, Songstruktur und Gesangslines orientieren sich am alten Sound der Band und man könnte meinen, dass die Herren nie weg gewesen wären. Zwischenzeitlich schaffen es die Jungs aus St. Louis ihre Stärken auszuspielen, verfallen aber immer wieder in zu ruhige Parts und Songs, denen es im Gesamtkonzept an Ausdruck fehlt. Dann gibt es aber die Tracks auf dem Album, in denen die Band ihre Stärken ausspielt, Ohrwürmer schafft und das SOTY-Feeling von damals aufleben lässt. Für mich hätte es durchaus härter sein können, aber die Jungs haben auf „Wolves“ einfach mal mehr auf Balladen als auf Härte gesetzt.

Wertung: 7/10

Band: Story Of The Year
Albumtitel: Wolves
Songs: 15
Genre: Rock/Post-Hardcore

Offizielle Website der Band

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